Im achten Jahr seit Wiederaufnahme des Theaterbetriebs haben sich die Qualitäten der Theatergruppe Harmenhausen offenbar herumgesprochen: Alle sechs derzeit anberaumten Aufführungen waren bereits vor der Premiere der aktuellen Produktion „Theo und die Frauen“ ausverkauft.
„Das ist ein echter Insidertipp, schwärmte eine Besucherin aus Vegesack nach der Premiere. Das Ensemble hat seinen Stil gefunden und präsentiert seinem Publikum im Jahresrhythmus abenteuerliche Situationskomik mit skurrilen Charakteren. Obwohl die Bühnenerfahrung der Schauspielerriege merklich gestiegen ist, schafft es das Ensemble, seine unbekümmerte Frische zu erhalten. Nahezu jeder Auftritt der Protagonisten, darunter Zuhälter Rocco (Kay Johannesmann), Elektriker Paul Blitz (Klaus Niekamp) und die esoterische Typberaterin Eleonore Dünnfrack (Andrea Baritz-Wetzel), wurde mit Johlen und Pfiffen begleitet. Die Atmosphäre im Dorfgemeinschaftshaus ähnelt von Jahr zu Jahr mehr einer Aufführung der „Rocky Horror Show“ als klassischem Schwanktheater.
Hauptdarsteller Thomas Windhorst, der die verklemmte männliche Jungfrau Theo Bauer verkörpert, wurde sogar von einem Fanclub mit Sprechchören gefeiert. Einziges von Zuschauern kritisiertes Manko: „Man muss sich so früh um Karten kümmern, die sind so schnell weg.“ Entsprechend überlegt das Ensemble um Regisseurin Elke Aschoff, erstmals Zusatzaufführungen anzubieten. Das Dorfgemeinschaftshaus als Aufführungsort steht nicht zur Debatte: „Die tolle Atmosphäre trägt zum Gelingen der Aufführungen bei“, findet Aschoff. Der Kindergarten Neuenkoop profitiert in diesem Jahr ebenfalls: Pro verkaufter Premieren-Eintrittskarte bekommt die Kita einen Euro.