Schon seit 1972 prüft das Eiswettkomitee in Hagen alljährlich Mitte Januar, ob „De Aue geiht oder steiht“. Immerhin elf Mal war die Aue in den vergangenen 52 Jahren zugefroren. Auch in diesem Jahr standen die Vorzeichen einigermaßen gut – seit einigen Wochen waren die Temperaturen in den Minusbereich gefallen. So schien der Wettausgang ziemlich offen, als das Eiswettkomitee am frühen Sonntagmittag nach dem Empfang vom Rathaus aufbrach. Um das Ergebnis vorwegzunehmen: Es war nicht kalt genug, die Aue fließt.
Begleitet von Bernd-Kristian Glabbatz an der Drehorgel und dem Schild des Komitees, zogen die Protagonisten zum Festplatz vor der Kreissporthalle. Dort kam es nun zur Nagelprobe unter den wachsamen Blicken des Notarius Achim Thaler: Stimmt das Gewicht des Schneiders? Mehrere klare Schnäpse sollten schließlich für das passende Gewicht von Eiswettschneider Christian Schwertfeger sorgen, der diese wichtige Aufgabe seit Jahren zuverlässig erfüllt.
Lieber gleich ins DLRG-Boot
An der Aue interessierten sich die zahlreiche Schaulustige für das Ergebnis und beobachteten die Eisprüfung von der Brücke aus. Da das Gewässer sichtbar offen war, führte Meister Zwirn seine Prüfung lieber gleich vom sicheren Boot der DLRG aus durch. Es zischte und fauchte, als das heiße Eisen auf die Wasseroberfläche traf. Deshalb freuten sich die Eiswett-Damen über ihren Erfolg, denn sie hatten darauf gewettet, dass die Aue in diesem Jahr geiht.

"Die Aue geiht", bestätigte Notarius Achim Thaler nach der Rückkehr zum Festplatz.
Nun zog es die Honoratioren der Wettgemeinschaft zurück zum Festplatz, wo es für die Gäste um die Ersteigerung eines Essengutscheins ging. Als Auktionator machte Detlef Haese in diesem Jahr eine gute Figur: Sein engagiertes Auftreten ließ die Gebote im Sekundentakt folgen, und so konnte der Gutschein der Bramstedter Bauernschänke nach „amerikanischer“ Versteigerung am Ende für 269 Euro an die Familie von Maike Mehrtens übergeben werden. Wie auch sonst üblich, wird das Komitee mehrere Hagener Vereine und Gruppen mit den gesammelten 269 Euro unterstützen.
Tombola und Dart-Wettbewerb
Die Spannung steigerte sich noch, als die Festgesellschaft beim Dartspiel auf die Bramstedter „Flying Bulldogs“ traf. Erwartungsgemäß unterlagen die Spieler des Eiswettkomitees beim Pfeilewerfen. Am Ende stand es zehn zu zwei. Damit sicherten sich die Dart-Sportler aus Bramstedt die Siegprämie von 250 Euro.
Abschließend wurden die Gewinner der großen Tombola aus den Wettlisten 2023 ermittelt. Zahlreiche, teils hochwertige Preise warteten auf die glücklichen Gewinner und hielten die Spannung hoch. Für musikalische Unterhaltung sorgte DJ Sven Priebe, während die DLRG-Jugend die Gäste mit heißen Getränken, Grillwurst und Waffeln erfreute. Das Eiswettkomitee beendete die Traditionsveranstaltung seinerseits mit einem gemeinsamen Kohlessen, ebenfalls in der Bramstedter Bauernschänke.