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Ball zur Feier des Bestehens "Muss man erleben": Landjugend Heiligenrode wird 70 Jahre alt

Die Landjugend Heiligenrode wird in diesem Jahr 70 Jahre alt und ist immer noch bereit, viel zu bewegen. Die 200 Mitglieder planen über das Jahr verteilt diverse Veranstaltungen.
25.04.2024, 16:02 Uhr
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Von Jola Horschig

Auf 70 erfolgreiche Jahre kann die Landjugend Heiligenrode in diesem Jahr zurückblicken. Am 9. Januar 1954 wurde sie als „Junglandvolkgruppe“ gegründet und verstand sich zunächst als Organisation für die Jugendlichen aus der Landwirtschaft. Doch schon bald öffnete sie sich für alle jungen Menschen vom Lande. Und das gilt bis heute.

„Wir haben rund 200 Mitglieder und führen über das Jahr verteilt ein vielfältiges Programm durch“, erzählte Merle Kastens, die im Vorstandsteam für Merchandising, Sponsoring und Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. „Dabei packen alle mit an und jeder bringt ein, was er kann‘“, ergänzte Mareike Kastens, die über viele Jahre im Vorstand aktiv war. „Das war von Anfang so“, fügte Elfriede Wöbse hinzu, die sich noch sehr gut an die Gründung der Landjugend erinnern kann.

Für die Jugendlichen war es damals wichtig, sich mit Gleichaltrigen zu treffen, und die Initiatoren waren überrascht, wie viele zu den Veranstaltungen kamen. Zu der Zeit war so ein Verein etwas ganz Besonderes und gerade revolutionär war die gleichberechtigte Besetzung des Vorstands: „Es waren immer ein Junge und ein Mädchen“, erzählte Elfriede Wöbse.

Die Mitglieder haben auf den Höfen in der Landwirtschaft oder in der Hauswirtschaft gelernt. Für sie waren die Treffen und Veranstaltungen der Landjugend ein wichtiger Anlaufpunkt. „Wir hatten eine wunderbare Zusammenarbeit und das Gasthaus Klosterhof war damals unsere zweite Heimat“, so Elfriede Wöbse weiter. Sie kann sich noch sehr gut an das Erntefest 1954 erinnern. Die Jugendlichen hatten die Erntekrone gebunden und ihn mit einem Sechsspänner zum Erntefest im Klosterhof gebracht. Die Mitglieder der Landjugend trafen sich zu unterschiedlichsten Veranstaltungen. Zu den Highlights zählten damals der Landjugendball und die Adventsfeier. Weiterhin gab es eine Theatergruppe und eine Volkstanzgruppe, die sogar an Turnieren auf Kreisebene teilgenommen hat.

In den 1980er-Jahren veranstaltete die Landjugend die erste Freiluftfete. „Sie findet immer am zweiten Sonnabend im Juli statt und zählt zu den Kultveranstaltungen“, berichtete Viola Dahnken, die Ende der 1980er-Jahre im Vorstandsteam mitgearbeitet hat. Die ersten Feten wurden in Heiligenrode auf dem Festplatz Zur Malsch durchgeführt. Weil die Veranstaltung jedoch beständig wuchs, wurde sie 1997 auf den „BTH-Platz“ in Bürstel verlegt. „Da kommen mittlerweile rund 2500 Leute“, erklärte Merle Kastens.

In den 70 Jahren des Bestehens wurde das Konzept der Landjugend Heiligenrode immer wieder modernisiert und an die Bedürfnisse der Mitglieder angepasst. Die Volkstanzgruppe hat sich 1983 aufgrund mangelnden Interesses aufgelöst. Durch die Pandemie finden aktuell auch keine Aktivitäten der plattdeutschen Theatergruppe statt.

Doch das soll sich jetzt wieder ändern. Geblieben ist, dass sich die Mitglieder nach wie zu unterschiedlichsten Aktivitäten treffen: zum Kartfahren, zu Cocktailkursen, zu Radtouren, zu Wochenendfahrten, zum gemeinsamen Pizzabacken im historischen Backhaus des Heiligenroder Mühlen-Ensembles oder – alle zwei Jahre – zum Binden der Erntekrone. „Die wird nach dem Erntefest versteigert. Das Geld spenden wir “, erzählte Kastens. Zu den Empfängern zählten in den vergangenen Jahren die Bremer Klinikclowns, das Mehrgenerationenhaus und der Wünschewagen, der letzte Wünsche erfüllt. „Landjugend kann man nicht beschreiben, die muss man erleben“, fasst Merle Kastens die Aktivitäten und Besonderheiten des Vereins zusammen. Mit 16 Jahren kann man Mitglied der Landjugend werden und wenn sich im Laufe der Jahre durch Beendigung der Ausbildung und Familienplanung die Prioritäten verschieben, wächst man langsam wieder raus.

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„Das wird sowieso nichts“, hatten die Altvorderen 1954 geunkt. Doch sie haben sich geirrt. Seit mittlerweile sieben Jahrzehnten bringt die Landjugend Heiligenrode erfolgreich junge Leute zusammen, die sich einerseits der Tradition verbunden fühlen und andererseits unter dem Motto „Gemeinsam viel bewegen“ immer wieder neue Wege gehen. Zu den jüngsten Neuheiten zählt die Ernteabschlussfete. Sie findet am 9. November 2024 zum ersten Mal in der Gildehalle in Bassum statt. Geplant ist, die Veranstaltung künftig jeden zweiten Sonnabend im November durchzuführen.

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