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Bruchhausen-Vilsen Diskussion zur Einheitsgemeinde enttäuscht

Ernüchterung in Bruchhausen-Vilsen: Die Diskussion zur Einheitsgemeinde verlief enttäuschend. Das Interesse der Einwohner und die fehlende Diskussion im Rat sind problematisch, findet Ivonne Wolfgramm.
17.05.2024, 14:54 Uhr
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Diskussion zur Einheitsgemeinde enttäuscht
Von Ivonne Wolfgramm

Müsste man die Sitzung des Samtgemeinderates mit einem Wort beschreiben, dann wäre es wohl Folgendes: ernüchternd. Zumindest bezogen auf den Tagesordnungspunkt "Einheitsgemeinde" und dann auch noch aus mehreren Perspektiven.

Ernüchternd war das Interesse der Einwohner, gemessen an der Zahl der Anwesenden im Publikum. Eine Handvoll, vielleicht 20 Menschen, wenn überhaupt.

Ernüchternd war auch die Diskussion im Rat, die eigentlich gar nicht stattfand. Man mag spekulieren, wie die Beratungen in der nicht öffentlichen Sitzung ausgefallen sind. Noch vor drei Monaten, als der Haushalt 2024 beschlossen wurde, gab es klare Worte aus den Reihen des Plenums, wie einzelne Ratsmitglieder zum Fusionsgedanken stehen. Damals wurde mit viel Pathos erläutert, warum man dafür oder dagegen sei. Davon war am Donnerstag nichts mehr zu spüren. Selbst jene, die sonst immer ihre Meinung kundtun, blieben still.

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Ernüchternd war das Ergebnis des Gutachtens. Es ändert sich nicht viel. Aus den Räten der Mitgliedsgemeinden könnten Ortsräte werden. Die Verwaltung muss sich anpassen, hat in vielerlei Dingen weniger Arbeit. Etwa, wenn es um die Haushaltssatzungen oder Jahresabschlüsse geht.

Das Hauptargument, nämlich die finanzielle Entlastung, die sich durch die Einheitsgemeinde einstellen soll, bleibt fraglich. Am Jahresende sind 300.000 Euro übrig. Bei einem Defizit von 707.700 Euro, wie im Februar berichtet, mag das vielleicht kurzfristig helfen. Blickt man aber auf die veranschlagten 50 Millionen Euro Investitionsvolumen in den nächsten zehn bis 15 Jahren, wird deutlich: Die Fusionsrendite ist nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Das Geld muss noch aus anderen Quellen kommen.

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