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Berufsorientierung Warum Syke auf Lernpartnerschaften von Schulen und Unternehmen setzt

Wie gelingt es Unternehmen mit Schülern in Kontakt zu treten und sie für eine Ausbildung zu begeistern? In Syke startet nun ein Pilotprojekt, das auf diese Frage eine Antwort sein will.
15.03.2024, 16:11 Uhr
Lesedauer: 3 Min
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Von Dagmar Voss

Über eine rege Teilnahme an dem besonderen Workshop „Kurs Zukunft“ freute sich in dieser Woche vor allem Sykes Wirtschaftsförderer Thomas Kuchem: „Dass von den eingeladenen Firmen immerhin gut zwei Dutzend gekommen sind zu diesem Nachmittag, ist für uns als Pilotkommune des Landkreises etwas Gutes.“ Immerhin habe also ein Gutteil der hiesigen Unternehmen positives Interesse gezeigt. Interesse daran, wie sich ein Bildungsprojekt gestalten lassen kann, bei dem die Betriebe profitieren könnten, die Auszubildende suchen.

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„Arbeitskräfte fehlen überall, der Fachkräftemangel ist allseits Thema. Das höre ich bei der Wirtschaftsförderung immer mehr“, erklärte Kuchem. Da sei der Wirtschaftsförderer des Landkreises, Christian Gießelmann, mit seiner Anfrage gerade recht gekommen. Auch Kreisrätin Britta Korfage freute sich, dass Syke als Pilotkommune bei diesem Unterfangen mitmachen will, dessen Titel sich zusammensetzt aus Kooperation von Unternehmen und Schule. Um Kurs auf die Zukunft mit vielen interessierten jungen Menschen nehmen zu können, habe man Maik Schwenker und Björn Jandrich beauftragt, daraus ein handhabbares Angebot zu erstellen.  

Die Lust am Beruf wecken

Wie genau das aussehen kann, stellten der aus der Diepholzer Wirtschaft und als Organisator der dortigen Berufsmessen bekannte Schwenker und der Businesscoach Jandrich dann im Detail vor. Gleich mit konkreten Ergebnissen, denn die Zuhörer konnten sofort mit ihren Mobiltelefonen über ein sogenanntes Mentimeter in Echtzeit ihr Feedback geben und Fragen auf einer Plattform beantworten, die zeitgleich auf der Leinwand im Rathaus betrachtet werden konnten. Beispielsweise: „Wie schwierig ist es aktuell, für ihr Unternehmen Auszubildende zu gewinnen?“ Natürlich lauteten die Antworten, wie erwartet, schwierig. Oder: "Welche Herausforderungen liegen im Recruiting von Auszubildenden?" Eine symptomatische Antwort dazu lautete: „Kontakt bekommen und die Azubis vom Beruf begeistern.“

Und genau das sei Ziel, dem sich die beiden Referenten gewidmet haben erläuterte Schwenker: „Unternehmen und Schüler direkt miteinander in Kontakt zu bringen, über fachliche Inhalte aus dem Unternehmensalltag, die mit schulischen Inhalten verbunden werden, sodass ein fachlicher Mehrwert entsteht, vor allem aber der Dialog zwischen Schülern und Unternehmensvertretern zustande kommt.“

Unternehmen berichten den Schülern

Konkret umgesetzt bedeutet das, Unternehmensvertreter kommen in den Unterricht, stellen das Unternehmen vor und berichten über Themen wie Arbeit im Wandel, Standortfaktoren, Nachhaltigkeit oder Energie im Wandel. Also über Themen, die für die heutige Arbeitswelt relevant sind und die den Unterricht mit der Lebenswelt verknüpfen. Anschließend kommen die Beteiligten miteinander ins Gespräch über das Unternehmen und die sich bietenden Chancen. Welche Themen da im Detail behandelt werden sollen, können die beteiligten Schulen und Firmen vorab auf einer dementsprechenden Website ausfüllen, sogar Terminvorschläge machen und so allen Beteiligten den Vorgang erleichtern. Neben der Berufsorientierung werden damit auch Bereiche der Nachhaltigkeit und der Fachkräftesicherung in der Region abgedeckt.

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Dies werde zwar auch auf Berufsmessen versucht, aber, so erklärten etliche Gäste des Forums, käme man da gar nicht so tief ins Thema mit Gesprächspartnern. Für Kreisrätin und Wirtschaftsförderung eine Freude: „Der Landkreis Diepholz ist Vorreiter und der erste Landkreis in Deutschland, der das Projekt in dieser Form an die Schulen bringt.“

Bei Interesse kann man sich einen Überblick verschaffen unter www.kurszukunft.de. Fragen beantworten zudem Björn Jandrich per E-Mail an kontakt@bjoern-jandrich.com, Maik Schwenker per E-Mail an maik.schwenker@bdschwenker.de oder Thomas Kuchem unter der Rufnummer 0 42 42 / 16 45 02 oder per E-Mail an T.Kuchem@syke.

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