Zum Tag der Betriebe herrschte an der Luise-Chevalier-Schule am Mittwochmorgen wieder ein reges Kommen und Gehen. 14 Betriebe nutzten die schulinterne Berufsorientierungsmesse, um sich und ihre Ausbildungsberufe vorzustellen. Mitten drin: Sebastian Januszewski, Ausbildungsleiter bei Cordes und Graefe. Er hatte einen weiteren Grund, um vor Ort zu sein: die Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung zwischen der Schule und dem Fachgroßhändler für die komplette Haus- und Gebäudetechnik.
Besiegelung langjähriger Zusammenarbeit
"Damit besiegeln wir im Grunde offiziell, was wir ohnehin schon seit vielen Jahren machen", sagte Daniela Klingbeil, Koordinatorin der Berufsorientierung an der Luise-Chevalier-Schule, zu den Inhalten der Kooperation. Ähnlich wie bei einer ähnlichen Vereinbarung mit Taff, der technischen Ausbildung für Fachkräfte in Bassum, beinhaltet diese Vereinbarung die ganz konkrete Zusammenarbeit im praktischen Bereich der Berufsorientierung. Etwas, dem Sebastian Januszewski bei der Berufsfindung und auch in der Ausbildung einen großen Wert beimisst.
"Ein Praktikum ist wichtig für Schüler, um den Betrieb und den Beruf tatsächlich kennenzulernen", sagt er. Schließlich "muss es passen" – sowohl auf der praktischen Seite mit den Abläufen des jeweiligen Berufs als auch auf der zwischenmenschlichen Seite. Videos im Internet, in denen Betriebe sich und ihr Ausbildungsangebot vorstellen, seien schön anzusehen, können aber nur einen Eindruck, nicht die Realität, vermitteln, lautet seine Überzeugung.
Cordes und Graefe arbeitet daher schon seit Längerem mit dieser und anderen Schulen zusammen. So ist das Unternehmen an der praktischen Berufsweltorientierung an der Luise-Chevalier-Schule beteiligt, Schülerinnen und Schüler können dort ihr Praktikum absolvieren und es gibt Betriebsbesichtigungen. Das, wie auch der Zukunftstag, die Teilnahme am Tag der Betriebe sowie Berufsorientierungstage sind nun Teil der offiziellen Kooperation. Neu aufgenommen wurde zudem das sogenannte "Shadowing". Dabei erhalten Schülerinnen und Schüler der Luise-Chevalier-Schule die Möglichkeit, Auszubildende von Cordes und Graefe einen Tag zu begleiten und ihnen bei ihrer Tätigkeit über die Schulter zu sehen.
Sehr glücklich sind auch Daniela Klingbeil und Schulsozialarbeiterin Silke Schmidt-Hartmann, die ihren Schwerpunkt auf der Berufsorientierung hat. Sie kennen und schätzen Sebastian Januszewski schon seit Jahren. Daher wollen sie und Schulleiterin Petra Raue diese offizielle Vereinbarung auch als ein Zeichen der Anerkennung und Wertschätzung verstanden wissen. "Wir hatten noch nie einen Praktikanten, dem es bei Cordes und Graefe nicht gefallen hat", verrät Daniela Klingbeil. Und das liege auch an der Herangehensweise des Unternehmens und seines Ausbildungsleiters, mit "Herz und Leidenschaft". "Es wird die Persönlichkeit gesehen", hebt Silke Schmidt-Hartmann hervor.
Einblicke mit Bartagamen und Muffins
Organisiert wurde der Tag der Betriebe an der Luise-Chevalier-Schule erneut von Schülerinnen und Schülern des Profils Wirtschaft und Verwaltung der Klassen R9 und R10. 14 Betriebe aus der Region hatten die Einladung angenommen. Verteilt auf die Klassenräume, nutzten sie die Gelegenheit, um mit den Schülern ins Gespräch zu kommen und sich und ihre Berufe vorzustellen. Dafür hatten sie sich einiges einfallen lassen.
Die Zimmerei und Dachdeckerei Ball etwa brachte Dachschindeln und schweres Gerät mit, der Bauhof der Stadt Syke einen kleinen Bagger und die Bäckerei Weymann hatte nicht nur Leckeres aus dem Sortiment dabei, sondern auch die Grundstoffe, aus denen diese hergestellt werden. Die Bandbreite umfasste mit der Kita Farbenfroh und dem DRK die Bereiche Soziales, mit Ball und Bormann Elektrobau das Handwerk, mit der AOK Syke die Dienstleistung und Bundeswehr und Polizei repräsentierten Behörden. Einen ganz besonderen Gast hatte zudem Timon Franz, Leiter der Zootierpflege im Magic Park Verden dabei: eine Bartagame. Lob und Anerkennung gab es dafür auch von Sebastian Januszewski: "Wirklich toll organisiert", lobte er die Schüler.