Syke. Eine "äußerst positive Bilanz" kann Nicole Giese-Kroner, Kuratorin des Syker Vorwerks, ziehen. Das Zentrum für zeitgenössische Kunst, getragen von der gemeinnützigen Stiftung der Kreissparkasse Syke konnte mit 6072 Gästen einen erfreulichen Anstieg verzeichnen, teilt sie mit. Das entspreche einer durchschnittlichen Besucherzahl von 44,7 pro regulärem Öffnungstag und stelle damit einen deutlichen Zuwachs im Vergleich zu den Vorjahren dar. Damit werde selbst das bisherige Rekordjahr 2019 mit seinen 5813 Besuchern übertroffen.
"Die Vielfalt der Besuchenden zeigt sich in den verschiedenen Veranstaltungen und Ausstellungen, die im Laufe des Jahres stattgefunden haben", resümiert sie. Hervorzuheben seien die einzelnen Ausstellungen, die das Syker Vorwerk im Jahr 2023 präsentierte. Gleich zu Beginn des Jahres habe die Ausstellung "Motherhood" große Aufmerksamkeit auf sich gezogen. 894 Besucherinnen und Besucher kamen im Januar und Februar an 24 Öffnungstagen, um sich die kritisch-künstlerische Auseinandersetzung mit Mutterschaft anzusehen. Begleitveranstaltungen, darunter Theateraufführungen, Lesungen, Führungen und Podiumsdiskussionen komplettierten die facettenreiche Ausstellung.
Begleitend zur Ausstellung "Motherhood" hielt Geschlechterforscherin Alicia Schlender einen Vortrag im Syker Vorwerk. Sie ging dem Thema Mutterschaft aus feministischer Perspektive auf den Grund.
Mit der Ausstellung "Zwischen-Blick" von Pablo Hirndorf anlässlich seines 60. Geburtstags ging es weiter. 2719 Besucherinnen und Besucher kamen an 41 Öffnungstagen. Die Geburtstagsfeier des Künstlers und die damit verbundene Präsentation des Ausstellungskatalogs bildeten weitere Höhepunkte. "Frau Tod und der Sensenmann" lockte 1871 Besucherinnen und Besucher an 33 Öffnungstagen ins Syker Vorwerk. Besondere Highlights zu dieser Ausstellung von Rosa Jaisli und Svenja Wetzenstein waren die Schwarze Museumsnacht und die Finissage mit Künstlerinnenführung, musikalischer Begleitung und Katalogvorstellung. Nanja Heids Ausstellung "Rauschen" verzeichnete an 16 Öffnungstagen 1011 Besucher. Eine Soundperformance und ein Künstlerinnengespräch sorgten für eine interaktive Erfahrung.
Die Ausstellung "Zwischen-Blick" von Pablo Hirndorf wollten die meisten Besucher im vergangenen Jahr sehen.
Unter dem Titel "Residence III" wurde von Oktober bis Dezember im Obergeschoss junge Kunst aus Niedersachsen gezeigt. An 38 Öffnungstagen kamen 550 Besucherinnen und Besucher. Im Erdgeschoss war derweil im November und Dezember die Sammlungspräsentation "Collection" zu sehen. Die Werke von Louis Niebuhr und Hans-Albert Walter wollten 203 Besucherinnen und Besucher an 22 Öffnungstagen sehen.
Die Ausstellung "Rauschen" von Nanja Heid, Preisträgerin des Werner-Kühl-Preises sorgte dank einer Soundperformance auch für eine interaktive Erfahrung.
Über die Ausstellungen hinaus lockten weitere Programmpunkte ins Syker Vorwerk. "Die erfolgreiche Umsetzung dieser Veranstaltungshighlights unterstreicht nicht nur die kulturelle Bedeutung des Syker Vorwerks in der Region, sondern auch die fruchtbare Zusammenarbeit mit starken Partnern wie der Kreissparkasse Syke", ist Nicole Giese-Kroner überzeugt. Das Syker Vorwerk bleibe somit nicht nur ein Ort für zeitgenössische Kunst, sondern auch eine lebendige Plattform für kulturelle Begegnungen und Erlebnisse.
Hervorzuheben seien in diesem Zusammenhang ganz besonders das Familienfest am Muttertag und die Premiere des Vorwerk Open Air. Beim Familienfest sorgten unter anderem Matt & Basti, Monsieur Momo und Raketen für beste Unterhaltung bei großen wie kleinen Besuchern. Rund 1000 Gäste aller Altersgruppen kamen zusammen. Ein weiteres herausragendes Ereignis war das Vorwerk Open Air, das in Zusammenarbeit mit der Kreissparkasse Syke erstmals realisiert wurde. Flo Mega & The Ruffcats, dem Quartetto von Brio und Herr Jan und seine Superband sorgten unter freiem Himmel für "eine einzigartige Stimmung, die sowohl die Syker Bevölkerung als auch Gäste aus der Region anzog", freut sich Nicole Giese-Kroner. 451 Besucher ließen sich begeistern.
Monsieur Momo begeisterte beim Familienfest im Sommer nicht nur die kleinen Besucher.
Weitere Faktoren für die Attraktivität des Syker Vorwerks sind nach Einschätzung der Kuratorin zudem das Kinder- und Familienprogramm sowie die Kooperationen und Förderungen. Hervorzuheben sei dabei das seit September laufende Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) Kultur des jungen Sykers Cedrik Bröse-Bull sowie die erfolgreiche Umsetzung des Förderprogramms zur Digitalisierung und Verbesserung der IT-Sicherheit.
Im Syker Vorwerk freue man sich nun auf weitere spannende Projekte. Dazu gehört neben der für Februar geplanten Ausstellung "Turn Around" von Petra Fiebig und Uwe Schloen unter anderem das Konzert am 23. Januar zum deutsch-französischen Demokratietag mit Les Saperlipopettes und der Auftritt von dem Erfinder der Kunstcomedy Jakob Schwerdtfeger am 1. März. Der Veranstaltungskalender des Syker Vorwerks ist immer aktuell nachzulesen auf der Internetseite www.syker-vorwerk.de.
