Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Einsparpotenzial Wie die Gemeinde Grasberg ihre Energiekosten senken will

In Grasberg steigt der Energieverbrauch, besonders in der Grundschule. Was die Gemeinde plant und wo bereits eingespart werden konnte.
07.07.2025, 07:39 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Wie die Gemeinde Grasberg ihre Energiekosten senken will
Von Sandra Bischoff

Die Energiepreise steigen – das ist auch in Grasberg so. Einmal im Jahr informiert die Verwaltung die Politik über den Strom- und Gasverbrauch der größten Verbrauchseinheiten, nämlich die Grundschule und deren Sporthalle, die kommunale Kindertagesstätte, das Rathaus, die DRK-Kita Rautendorf und die Seniorenwohnanlage an der Speckmannstraße, und gibt einen Überblick darüber, was bereits getan wurde. Aber auch die Straßenbeleuchtung haben die Mitarbeiter der Verwaltung im Blick.

Wo ist der Verbrauch im vergangenen Jahr stark gestiegen?

An der Grundschule Grasberg wurde im Jahr 2024 sowohl mehr Erdgas als auch mehr Strom verbraucht. "Beim Stromverbrauch zeigt sich bei der Grundschule Grasberg die deutlich veränderte Nutzung insbesondere der Mensa und des Küchenbereichs, aber auch die intensivierte Nutzung der deutlich verbesserten EDV-Ausstattung im Rahmen des Digitalpakts", teilt Fachbereichsleiter Kevin Stellmacher mit. Über dem durchschnittlichen Stromverbrauch liegt auch die Grundwassererhaltungsanlage der Sporthalle an der Grundschule.

Wo ist der Verbrauch gesunken?

In der Seniorenwohnanlage liege der Erdgasverbrauch sehr deutlich unter dem Durchschnittswert. Das habe zum einen mit den unterschiedlich langen und intensiven Heizperioden zu tun, aber auch damit, dass beide Gebäude energetisch saniert wurden, so Stellmacher. In der Sporthalle der Grundschule, die über eine eigene Heizungsanlage verfügt, machen sich Stellmacher zufolge vor allem die energetische Erneuerung des Hallendachs sowie der ebenfalls besser gedämmte Sportboden seit 2023 deutlich bemerkbar.

Wo sind Fotovoltaikanlagen installiert?

Die Reithalle verfüge über eine Bürgersolaranlage und die Sporthalle Dannenberg habe seit ihrem Bau Module auf dem Dach, sagt Kevin Stellmacher. Auch das Schüttgutlager des Außendienstes verfüge über Solarmodule, davon profitiere die Gemeinde aber nicht. Sie nutze aber den erzeugten PV-Strom vom Dach des neuen Feuerwehrhauses am Kirchdamm. "Die Gemeinde ist allerdings nicht Eigentümerin der Anlage, sondern bezieht den PV-Strom zu günstigeren Konditionen vom Eigentümer", erklärt Stellmacher. Auf den Dächern der Grundschule und der benachbarten Sporthalle sind die Module zwar schon installiert, aber es gibt ihm zufolge noch Probleme mit dem Anschluss und dem Netz. Die Gemeinde habe die Anlage gemietet und wolle künftig den dort erzeugten Strom nutzen, so der Fachbereichsleiter.

Was ist mit anderen Gebäuden?

Auch für das Rathaus gebe es die Idee, das Dach mit einer Solaranlage auszustatten. "Es gibt dazu noch keinen politischen Beschluss, aber Ideen und erste Gespräche", sagt Kevin Stellmacher. Noch sei aber völlig unklar, ob eine Firma mit ins Boot geholt werde oder sich die Bürger beteiligen könnten. "Wir müssen auch schauen, ob die Statik des Flachdachs das überhaupt mitmacht oder ob eine Anlage dann nur auf dem Spitzdach installiert werden kann", sagt er. Einen Schritt weiter ist die Gemeinde jedoch mit den sogenannten steckerfertigen Fotovoltaikanlagen, im Volksmund Balkonkraftwerke genannt. Stellmacher zufolge werden die Anlagen in absehbarer Zeit an kleineren Gebäuden wie den Feuerwehrhäusern in Huxfeld und Otterstein, dem Bauhof und der Kindertagesstätte Am Berg 2 befestigt. "Das Ziel ist, dass diese Anlagen bei gutem Wetter den Verbrauch der Stand-by-Geräte senken", berichtet Stellmacher. Geplant sei es, alle kleineren Einrichtungen mit den Balkonkraftwerken auszustatten.

Wie steht es um die Straßenbeleuchtung?

Etwa 70 Prozent der Straßenlaternen in Grasberg sind Kevin Stellmacher zufolge bereits auf LED umgerüstet. "Grundsätzlich kann bei der Straßenbeleuchtung festgestellt werden, dass nach dem Austausch der Leuchtköpfe der Stromverbrauch deutlich gesunken ist", sagt er. Lag der Verbrauch 2019 noch bei knapp über 135.000 Kilowattstunden, sank der Verbrauch 2024 auf 117.200 Kilowattstunden. Fünf Jahre lang habe die Gemeinde die Leuchten über ein Programm der Stadtwerke getauscht, Ende 2020 war das Projekt abgeschlossen. Im Ortskern sind die Straßenlaternen zudem zwischen Mitternacht und 5 Uhr morgens ausgeschaltet, ausgenommen sind die Straßenlaternen an Kreuzungen. Die Straßenbeleuchtung wird während dieser Zeit automatisch gedimmt. Die fehlenden Straßenzüge sollen demnächst ebenfalls umgerüstet werden, erklärt Stellmacher. Allerdings müssten noch die Verträge mit den ausführenden Firmen ausgehandelt werden.

Lesen Sie auch

Zur Startseite
Mehr zum Thema
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)