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Stiftung im Kreis Osterholz In zehn Jahren über eine Million Euro gespendet

Die Inge-Küster-Stiftung hat in den vergangenen zehn Jahren über eine Million Euro ausgeschüttet. Davon profitierte vor allem der Sport im Landkreis Osterholz.
28.12.2023, 12:00 Uhr
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Von Michael Schön

Landkreis Osterholz. Von A wie American Football bis V wie Volleyball reicht die Angebotspalette, die von den im Kreissportbund Osterholz organisierten Vereinen vorgehalten wird. Und wohl fast alle haben sie schon von der Inge-Küster-Stiftung profitiert. Auf rund 1,1 Millionen Euro insgesamt beläuft sich die Höhe der Spendenbeträge, die in den vergangenen zehn Jahren von dieser Einrichtung ausgeschüttet wurden. Die Summe nannte Fritz Bokelmann, Vorstandsvorsitzender der Stiftung, während einer Feierstunde im Möbelhaus Meyerhoff in Buschhausen, zu der er Vertreter der in diesem Jahr mit Zuwendungen bedachten KSB-Mitgliedervereine begrüßte.

Die Stiftung handele eigentlich nach dem Grundsatz "Tue Gutes und rede nicht darüber". Doch zwölf Jahre nach dem Tod der Stifterin und Inhaberin des Möbelhauses Meyerhoff hielt es der Ex-Banker für angebracht, einmal  Bilanz zu ziehen. Eine Zwischenbilanz, wie er versicherte, denn die Stiftung werde die Vereine im Kreissportbund auch in Zukunft "nicht im Regen stehen lassen".  Er sei stolz auf das Möbelhaus Meyerhoff und zuversichtlich, dass die aus dem Vermögen der Stiftung fließenden Erträge dafür "genug abwerfen" werden.  

Stiftung 1996 gegründet

Wie Bokelmann berichtete, hatte er der 2011 verstorbenen Inge Küster schon in den 1990er-Jahren geraten, ihr Vermögen, das private wie das geschäftliche, in  Stiftungen zu überführen. Das geschah dann auch bereits 1996 mit der Gründung der Inge-Küster-Stiftung in Worpswede. Sie war zunächst vor allem der Förderung des Handballsports gewidmet, insbesondere dessen weiblicher Jugend. Bokelmann: "Später haben wir die Bandbreite der möglichen Verwendungen etwas erweitert." Die Unternehmerin, die keine Kinder hatte, schaffte als junge Handballerin den Sprung in nationale Kader und galt darüber hinaus als eine der besten Leichtathletinnen Bremens.

Rund  90 Prozent der Mittel, die aus der Inge-Küster-Stiftung für Spenden abfließen würden, gingen an Sportvereine, erläuterte Bokelmann. Zehn Prozent dienten sozialen Zwecken. Etwa der Finanzierung einer Drohne für die Feuerwehren in der Samtgemeinde Hambergen im vergangenen Jahr, um nur ein Beispiel  zu nennen. Der sogenannte Multicopter ist mit einer Wärmebildkamera ausgestattet, die aus einer Höhe von bis zu 100 Metern helfen soll, Brandherde und Glutnester zu erfassen. Auch im Kampf gegen den Mangel an Schwimmkursen hat sich die Inge-Küster-Stiftung als starke Mitstreiterin etabliert. An den Kosten eines entsprechenden Projekts, das von den Schulen der Stadt Osterholz-Scharmbeck, dem Allwetterbad und dem SOS Kinderdorf gemeinschaftlich betrieben wird, hatte sich die Stiftung schon 2021 mit annähernd 100.000 Euro beteiligt. Jahr für Jahr gab es etliche solcher Finanzspritzen, ohne die der Sport im Landkreis Osterholz um einiges ärmer wäre. Dem Kreissportbund blieb es vorbehalten, für eine sinnvolle Verteilung der Mittel zu sorgen. Jörg Gantzkow, stellvertretender Vorsitzender im KSB, nutzte die Gelegenheit bei der Feierstunde im Möbelhaus, um sich für die “unkomplizierte Zusammenarbeit” zu bedanken.

150 Quadratmeter für den Stadtteil

Exemplarisch für die Wirksamkeit der Stiftung im sozialen Bereich steht das ehemalige Schul- und Spielkreisgebäude auf dem Gelände der Grundschule Buschhausen, das seit 2018  Inge-Küster-Haus heißt. Die Immobilie, in deren Untergeschoss 2016 die Schulmensa untergebracht wurde, konnte mit der Unterstützung der Stiftung zum Stadtteilhaus umgebaut werden. Dazu wurden insgesamt über 300.000 Euro in die Neugestaltung des Obergeschosses investiert. Auf der zuvor völlig entkernten Etage entstanden ein 150 Quadratmeter großer Mehrzweckraum, ein Differenzierungsraum, ein Büro sowie ein Lager- und ein Sanitärraum.

Inge Küster war nicht nur eine sehr erfolgreiche Unternehmerin, die sich in einer von Männern dominierten Wirtschaftswelt behauptet hatte. Ihr Lebenswerk war schon lange vor Gründung der Stiftung mit großem sozialen Engagement verknüpft. Nicht zuletzt hatte sie sich als Mäzenin im Handball- und Fußballsport einen Namen gemacht, Werder Bremen, aber auch den VSK Osterholz-Scharmbeck unterstützt. So ließ sie die Region, in der ihr unternehmerischer Aufstieg begann, an ihrem Erfolg teilhaben.

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Die Tochter von Käthe und  Wilhelm Meyerhoff, einem Polstermeister, musste im Alter von erst 22 Jahren das elterliche Erbe antreten: 1952, die Mutter gerade gestorben und der Vater im Krieg gefallen. In den Wirtschaftswunderjahren baute sie das Familienunternehmen zu einem der führenden Einrichtungszentren Norddeutschlands aus.

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