Pennigbüttel. Der diesjährige Neujahrsempfang der Ortschaft Pennigbüttel stand ganz im Zeichen der aktuellen Bauernproteste. Denn als Redner begrüßte Ortsvorsteherin Martina Kunst das Vorstandsmitglied des Landvolks, Ralf Schröder aus Heudorf. Er nutzte die Plattform, um den Gästen im Vereinsheim des SV Komet Pennigbüttel die Gründe für die aktuellen Bauernproteste zu verdeutlichen. So seien die ursprünglich geplanten Streichungen des Agrardiesels und der Kfz-Steuerbefreiung durch die Bundesregierung nur „der Tropfen gewesen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat“.
Der Heudorfer zählte auf, was den landwirtschaftlichen Betrieben zu schaffen mache. Unter anderem die Bürokratie: „Wir müssen spätestens nach zwei Tagen eine Düngung dokumentiert haben." Auch müssten jedes Jahr vier Prozent der Ackerfläche stillgelegt werden, um Insekten einen Rückzugsraum zu bieten. Dass in Deutschland bestimmte Pflanzenschutzmittel nicht eingesetzt werden dürften, in anderen Ländern aber doch, dass es in Deutschland einen Mindestlohn von gut zwölf Euro im Gemüseanbau gebe, der in Spanien sechs Euro betrage - all das seien Nachteile für die hiesigen Landwirte. Schröder: „Wir brauchen gleiche Bedingungen.“ Und, so forderte Schröder: "„Wir brauchen auch eine eigene Nahrungsmittelproduktion.“ Deutschland sei noch in zu vielen Bereichen zu abhängig. „Das ist ein Risiko“, so Schröder.
Blick zurück
Gastgeberin Martina Kunst freute sie sich über die Teilnahme der Vertreter und Vertreterinnen aus Vereinen wie zum Beispiel dem Reitverein Pennigbüttel und dem SV Komet Pennigbüttel, aus öffentlichen Einrichtungen wie der Grundschule sowie Interessensgruppen und mehr. „Sie alle und alle Pennigbüttelerinnen und Pennigbütteler und Freunde von Pennigbüttel machen unsere Ortschaft lebendig und liebenswert“, sagte die Ortsvorsteherin.
In Pennigbüttel ist Kunst zufolge immer was los. „Nicht umsonst lautet unser Slogan: Bi us geiht wat!“ Das habe Pennigbüttel vor zehn Jahren gezeigt, als die Ortschaft das erste Mal beim Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ mitgemacht habe. „Da haben wir eindrucksvoll den ersten Preis gewonnen“, erinnerte Martina Kunst.
Mithilfe eines Filmes zeigte die Ortsvorsteherin, „was Pennigbüttel ist und ausmacht“. Das Video verwies in kurzen Themen-Abschnitten auf die Vielfalt der Ortschaft wie „Veränderung mit Herz“, „Erholung in Pennigbüttel“, „Pennigbüttel hat Zukunft“, „Immer ein Grund zu feiern“ und Weiteres. Martina Kunst erzählte ihren Gästen außerdem, dass am Montag, 18. Dezember, ein Fernsehsender in Pennigbüttel vorbei geschaut habe. Das Fernsehteam des Privatsenders habe einen Beitrag über die Schutzengel am Zebrastreifen vor der Grundschule von Pennigbüttel gedreht. Auch diesen Fernsehbeitrag konnten sich die Gäste des Neujahrsempfangs anschauen.
Blick voraus
„Im vergangenen Jahr hatten wir viele Veranstaltungen, die die Menschen hier und aus der Umgebung zusammengebracht haben“, stellte Kunst fest. Mit diesen Worten leitete sie ihren Rückblick auf das Jahr 2023 ein. Die meisten dieser Termine wurden ihr zufolge von Vereinen organisiert, in denen die Mitglieder freiwillig Zeit, Kraft und gewiss auch Nerven investiert hätten, um anderen Menschen eine Freude zu machen.
Darüber hinaus gab sie einen Ausblick auf die Aktionen und Pläne des Fördervereins PRO Pennigbüttel und weiteren Vereinen und Einrichtungen für 2024. So würden zum Beispiel die Landfrauen am Sonnabend, 9. März, von 12 bis 18 Uhr ihren 60. Geburtstag feiern. „Der Förderverein selbst wird in diesem Jahr zehn Jahre alt“, bemerkte sie weiter. Am Sonnabend, 30. März, lade die Freiwillige Feuerwehr Pennigbüttel zum Osterfeuer hinter den Sportplätzen ein. Ortsbrandmeister Hendrik Mahnken verwies dabei darauf, dass das Brenngut nur am Tag des Abbrennens gebracht werden könne.
Die Ortsvorsteherin lud ihre Gäste außerdem zu Pennigbüttel snackt ins Vereinsheim ein. Termine dafür seien der 30. Mai und der 26. September. Auch der Termin für das Erntefest stehe. Es soll vom 30. August bis 1. September gefeiert werden. Bei dem Reit- und Fahrverein stünden ein Reiterflohmarkt am 23. März, das Pfingstturnier vom 17. bis 19. Mai und der Weihnachtsmarkt – voraussichtlich am 23. November – in der Reithalle auf dem Programm. Der Adventsbasar werde laut Schulleiterin Jennifer Schönmann für den 23. November von der Grundschule vorbereitet.
„Es ist auf jeden Fall etwas los bei uns“, brachte es Kunst auf den Punkt. Es sei auch wichtig, an alle Ehrenamtlichen ein kleines Lob loszuwerden. „Das ist manchmal wie Balsam für die Seele, tut gut und motiviert zum Weitermachen.“ Schließlich wies die Ortsvorsteherin darauf hin, dass aus dem Erlös vom Lebendigen Advent 2023 ein Storchennest in der Nähe des Dorfplatzes aufgestellt werde.
Zu Gast war auch der Erste Stadtrat von Osterholz-Scharmbeck, Torsten Haß. „Toll, wie Du das hier bisher gemacht hast“, lobte der Verwaltungsvertreter Kunst. Im Ortsteil Pennigbüttel würden aus seiner Sicht die Bürger und Bürgerinnen 365 Tage im Jahr mitgenommen. „An diesem Ort kann man sich wohlfühlen.“ Er freue sich, „hier sein zu dürfen“. Denn Haß zufolge werde in der Kreisstadt insgesamt „lösungsorientiert und nicht problemorientiert“ gearbeitet.