Stuhr-Heiligenrode. Handarbeit für die Tombola, Broteschmieren für die Blutspender, Theaterfahrten organisieren: Helga Hensel und Inge Rose haben für den Ortsverein Heiligenrode/Groß Mackenstedt des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) bereits verschiedenste Aufgaben übernommen. Seit der Gründung im Jahr 1968 engagiert sich Hensel für den Verein, wo immer es ihr möglich war und ist. Rose stieß ein Jahr später dazu. Verständlich also, dass es für sie beide auch ein besonderes Jubiläum ist, wenn der Verein in der kommenden Woche, am 20. Juni, sein 50-jähriges Bestehen feiert.
Doch trotz ihres jahrzehntelangen Engagements, verbinden die 86-jährige Hensel und die 87-jährige Rose vor allem eines mit dem Deutschen Roten Kreuz: "Spaß und Zusammenkunft", sagt Hensel, ohne groß zu überlegen, während Rose neben ihr zustimmend nickt und noch anmerkt: "Vor der Arbeit haben wir uns aber nicht gescheut." Damit trugen die beiden auch immer das Ideal weiter, mit dem Elisabeth Wellmann damals den DRK-Ortsverein gegründet hat. Die Apothekerin habe "das Miteinander in Heiligenrode und Groß Mackenstedt stärken wollen, dass man füreinander da ist", weiß auch Elke Krebs, Vorsitzende des Vereins, über die Anfänge. "In der Apotheke hat sie die Kunden angesprochen", schildert Rose die Versuche der Gründerin, engagierte Mitglieder zu finden.
Großprojekt Kindergarten
So schlossen sich auch Helga Hensel und Inge Rose dem damals noch jungen Verein an. Auch ihrem Engagement ist es zu verdanken, dass der Verein im Jahr 2018 ist, was er nun ist. Sie wissen noch gut, wie die ersten Aktivitäten ausgesehen haben. "Wir haben Handarbeiten in der Wohnstube von Frau Wellmann gemacht und hauptsächlich für unseren Ball gearbeitet", führt Rose aus. Die Handarbeiten wurden dann bei der Tombola als Gewinne ausgelobt. Denn das erste große Projekt der DRK-Ortsvereins war ein Kindergarten für Heiligenrode, Mackenstedt und Fahrenhorst, sagt Elke Krebs. "Dafür haben wir Geld gesammelt." Eine Erbschaft von 150 000 Mark half, das Projekt ins Rollen zu bringen und auch die regelmäßigen Bälle mit der Tombola spülten mehrere Tausend Mark in die Kassen. Mit einer Bürgschaft der Gemeinde, die den Kindergarten mittlerweile übernommen hat, war schließlich der Startschuss möglich.
Am 5. Januar 1970 folgte der nächste Meilenstein: der erste Blutspendetermin in der Heiligenroder Schule. Auch Inge Rose und Helga Hansel waren hier dabei, um das Büfett für die Teilnehmer bereitzustellen – 102 Anmeldungen zählten die Organisatoren vorab. Später initiierte der Ortsverein auch soziale Projekte wie die Vertrauensfrauen, Weihnachtsessen für sozial schwache Familien, Geburtstagsbesuche, die Kleiderkammer, Stuhlgymnastik, Erste-Hilfe-Kurse, der bunte Nachmittag für Senioren an jedem letzten Montag im Monat oder die Reisen. "Angefangen hat das mit Ellen Meyer", weiß Inge Rose, die noch einen Zettel mit einer Liste aller Fahrten besitzt. 1983 ging es für eine Infofahrt nach Kaiserslautern, ab 1985 folgten dann bis 1999 regelmäßige Reisen etwa nach Bornholm, Nizza, Irland oder Schönhagen. Inzwischen bietet der DRK-Ortsverein noch Tagesfahrten und Theaterfahrten nach Bremerhaven an.
Über die Jahre und Jahrzehnte haben sich so viele Erinnerungen angesammelt. Als Elke Krebs vor knapp zwei Jahren ihren Posten als erste Vorsitzende antrat und die alten Unterlagen durchblätterte, stellte sie dann fast, dass sich schon bald das 50-jährige Jubiläum des Vereins anbahnt. Und das "kann man nicht unerwähnt lassen", findet sie. Fast ein Jahr planten die Verantwortlichen daher das Sommerfest, das am Sonntag, 17. Juni, gemeinsam mit der Kirchengemeinde Heiligenrode ausgerichtet wird.