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Budgetentscheidung Mehr Geld für die Tarmstedter Schulen

Mehr Geld für Tarmstedter Schulen: Nach intensiven Berechnungen erhalten die Bildungsstätten der Samtgemeinde ein höheres Budget. Dabei hatte nur eine von ihnen mehr gefordert.
13.09.2024, 08:30 Uhr
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Von Johannes Kessels

Nach einigem Hin- und Herrechnen hatte der Schulausschuss der Samtgemeinde es geschafft: Die drei Schulen bekommen im nächsten Jahr ein höheres Budget. Beantragt hatte das zwar nur die Kooperative Gesamtschule (KGS), aber auch die beiden Grundschulen sollen davon profitieren.

Im Jahr 2009 wurde für die Schulen ein Budget für ihre laufenden Kosten – ohne Personalkosten – eingeführt, das sie selbst verwalten. Damit muss die Politik nicht mehr über die Anschaffung jedes Bleistifts beraten. Auch wurde das "Dezemberfieber" kuriert, das früher jede Verwaltung, die irgendwie zur öffentlichen Hand gehörte, befiel: Um die Haushaltsmittel eines Jahres, falls noch welche übrig waren, aufzubrauchen, wurde schnell noch irgendetwas angeschafft, denn sonst wäre das Geld verfallen und vielleicht sogar der Ansatz für das nächste Jahr gekürzt worden. Jetzt ist es ausdrücklich gestattet, Reste des Budgets ins nächste Haushaltsjahr zu übernehmen. Damit können die Schulen Geld für größere Anschaffungen ansparen.

Seit 2011 werden die Budgets nach Sockelbeträgen berechnet. Wie Schulamtsleiter Henning Aßmann jetzt erklärte, wurde 2015 ein Inflationsausgleich eingeführt, der bis Juli dieses Jahres 28,9 Prozent beträgt. Außerdem wurden aufgrund der inklusiven Beschulung die Sockelbeträge pro Klasse und der Einzelbetrag pro Schüler angehoben.

Hätte sich die KGS-Leitung nicht mit einer Bitte um Erhöhung an die Samtgemeindeverwaltung gewandt, würde für die beiden Grundschulen ein Sockelbetrag von 5000 Euro für die Schule und 550 Euro für jede Klasse gelten. Pro Schüler kämen 77 Euro hinzu. Für die KGS mitsamt Oberstufe wären es 8000 Euro für die Schule, 6000 Euro für jeden der 45 Klassenverbände und 102 Euro für jeden der 1093 Schüler. Das wären insgesamt 188.820 Euro.

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Die Schulleitung hatte der Verwaltung mitgeteilt, dass sie mindestens 39.000 Euro mehr benötige. Das führte zu einer Neuberechnung mit höheren Sockel- und Einzelbeträgen und insgesamt 228.037 Euro. Die Grundschule Tarmstedt mit 286 Kindern in 15 Klassen würde mit Erhöhung 55.020 statt 45.466 Euro bekommen, bei der Grundschule Wilstedt mit Außenstelle Bülstedt (128 Kinder, acht Klassen) wären es 30.040 statt 24.821 Euro. Alles in allem wären dies Mehrausgaben für die Samtgemeinde in Höhe von 54.000 Euro.

Aber ganz so teuer müsste es nicht sein, hat die Verwaltung ausgerechnet, und das liegt an früheren Investitionen. Die digitale Infrastruktur der Schulen sei relativ neu, sagte Henning Aßmann. Deshalb könne man erwarten, dass in den nächsten Jahren kaum etwas ausgetauscht oder repariert werden müsse. Also könne man die Budgeterhöhung über zwei Jahre strecken. Jedes Jahr soll es dann ungefähr zehn Prozent mehr geben. Das ergibt für die KGS 11.300 Euro Schulsockel, 850 Euro Klassensockel und 145 Euro pro Schüler, bei den Grundschulen 7100 Euro für die Schule, 780 Euro pro Klasse und 109 Euro pro Schüler. Insgesamt sind es für die KGS 208.035 Euro, für die Grundschule Tarmstedt 49.974 Euro, für die Grundschule Wilstedt 27.292 Euro. Die Steigerung für alle Schulen zusammen läge damit bei 26.200 Euro.

In der Sitzung gab sich der stellvertretende KGS-Leiter Gerrit Köcher bescheidener als seine Chefin Sandra Pohl in ihrem Schreiben an die Verwaltung: "Wir brauchen nächstes Jahr mindestens 200.000 Euro." Deshalb könne es knapp reichen, wenn das Budget in zwei Schritten erhöht werde. Das soll, so die einstimmige Empfehlung des Ausschusses, jetzt auch vom Samtgemeinderat beschlossen werden.

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