Fast 400.000 Euro wurden bereits eingespart, aber vielleicht lässt sich das neue Feuerwehrhaus in Kirchtimke noch preiswerter bauen. Das erfuhr jetzt der Feuerschutzausschuss des Samtgemeinderats vom Amtsleiter Volker Stemmermann und dem Samtgemeindebürgermeister Oliver Moje. Nach neuestem Stand wird der Bau des Feuerwehrhauses in der Nähe des Freibades 2,4 Millionen statt knapp 2,8 Millionen Euro kosten.
Im Mai dieses Jahres hat der Samtgemeinderat beschlossen, dass das Planungsbüro ein detailliertes Leistungsverzeichnis einschließlich Varianten zur möglichen Kostenersparnis erstellen soll. Das ist, wie der Ausschuss jetzt erfuhr, inzwischen geschehen. Ergebnis: 384.000 Euro können eingespart werden. Die Haustechnik kann nach einer revidierten Wärmeschutzberechnung um 70.000 Euro günstiger ausfallen. Durch Änderung der Dachkonstruktion und die allgemein sinkenden Baukosten werden weitere 265.000 Euro eingespart, bei den Nebenkosten der Planung wird es 50.000 Euro günstiger.
"Das soll ja kein Flughafen-WC werden"
Wie Volker Stemmermann in seiner Vorlage für die Ausschusssitzung geschrieben hatte, sollten noch weitere Sparmöglichkeiten geprüft werden, was vor allem zu zwei Erkenntnissen führte, die Samtgemeindechef Moje vorstellte: 600.000 Euro für den Sanitärbereich sei viel zu viel, meinte er. "Wir brauchen keine elektronisch gesteuerten Spülsensoren für die Urinale, das soll ja kein Flughafen-WC werden." Auch die Außenanlagen könne man günstiger bauen – er glaube nicht, dass auf dem Gelände 27 befestigte Parkplätze angelegt werden müssten.
Dazu konnte der Ausschussvorsitzende Rüdiger Hillmer (CDU) Näheres erklären: Es würden 140 Prozent der Besatzung eines Löschfahrzeugs an Parkplätzen benötigt, und als Fahrzeugbesatzung müsse man eine Löschgruppe von neun Mitgliedern ansetzen. Diese Parkplätze, 13 oder 14 an der Zahl, müssten dann aber auch befestigt sein. "Eine wassergebundene Decke reicht da nicht, die wäre nicht trittsicher genug", meinte er. Hinzu komme ein Behindertenparkplatz.
Dann solle man also 14 Parkplätze festsetzen, schlug Dennis Osmani (CDU) vor, was fast zu einem großen Zahlenlotto mit allseitiger Beteiligung geführt hätte, aber das wurde von Susanne Schmiedel (SPD) noch rechtzeitig gestoppt. Man solle einfach in den Beschluss aufnehmen, dass die Zahl der Parkplätze den gesetzlichen Vorgaben entsprechen werde. Das schien dem gesamten Ausschuss sinnvoller, als eine bestimmte Zahl zu nennen.
Schmerzgrenzen variieren
Für ihn seien die jetzt veranschlagten 2,4 Millionen Euro die oberste Schmerzgrenze, sagte Dennis Osmani, Christina Bruns (Grüne) hätte es gern noch ein wenig günstiger gehabt. In Posthausen sei kürzlich ein neues Feuerwehrhaus für 1,7 Millionen Euro gebaut worden. "Wie haben die das gemacht? Vielleicht sollte man sich da mal erkundigen", sagte sie und erfuhr daraufhin von Oliver Moje, dass die Verwaltung bereits fünf andere Feuerwehr-Neubauten besichtigt und dabei festgestellt habe, dass Vergleiche wegen der an jedem Ort unterschiedlichen Voraussetzungen kaum möglich seien.
Günther Nase (SPD) stellte dann doch einen Vergleich an: In Helvesiek sei im vorigen Jahr ein Feuerwehrhaus mit drei Fahrzeugboxen für gerade einmal 963.000 Euro gebaut worden. Nase riet auch dazu, die Ausschreibung der Gewerke genau zu prüfen. "Nicht, dass wir aus Versehen goldene Wasserhähne bestellen." Die Gefahr sahen seine Ausschusskollegen weniger, aber natürlich werde man bei der Ausschreibung genau hinsehen, sagte Oliver Moje.
Das Vergabeverfahren soll dann auch, so die einstimmige Empfehlung des Ausschusses, in die Wege geleitet werden. Außerdem sollen noch 70.000 Euro in den nächsten Haushalt der Samtgemeinde angesetzt werden für die Inneneinrichtung des Gebäudes.