Eine böse Überraschung gab es für das Personal, die Kinder und Eltern sowie die Langwedeler Gemeindeverwaltung jüngst in der Krippe am Lindenweg in Daverden. Die gestiegenen Oberflächen- und Grundwasserstände als direkte Folge des Hochwassers in der Region haben dazu geführt, dass in dem Gebäude Feuchtigkeitsschäden entstanden sind – und das, obwohl es sich bei der Krippe um ein recht neues Bauwerk (2017) handelt und dieses nicht unterkellert ist. Mit Hochdruck sind die Beteiligten aktuell damit beschäftigt, den Schaden zu analysieren, erste Maßnahmen vorzunehmen und Vorkehrungen für eine mögliche zeitweise Schließung der Krippe zu treffen.
Wo wurden überall Feuchtigkeitsschäden festgestellt?
"Alle Räume sind betroffen", sagt Amtsleiter Rolf Korb. Hinter Fußleisten hat sich beispielsweise bereits Schimmel gebildet. Die Wände sind also in jedem Fall betroffen, offen ist noch die Frage, wie stark der Boden durch Feuchtigkeit in Mitleidenschaft gezogen wurde. Für Donnerstag sind diesbezüglich Kernbohrungen geplant, dessen Ergebnisse dann einige Tage später vorliegen sollen.
Was wurde bereits getan?
Laut Korb hat sich ein Sanierer bereits zwei Räume vorgenommen und entsprechende Schadstellen an den Wänden entfernt. Die Trocknung der Wände einzuleiten macht aber erst Sinn, wenn klar ist, wie groß die Schäden auch im Boden des Gebäudes sind.
Welche Auswirkungen haben die Schäden für den Krippenbetrieb?
"Momentan läuft der Betrieb mit Einschränkungen weiter", erklärt Korb. In der Krippe Lindenweg werden zwei Gruppen mit je 15 Kindern betreut. Natürlich seien die Eltern informiert worden und es wurde ihnen freigestellt, bei Bedenken ihr Kind aktuell zu Hause zu lassen. Davon habe laut Korb ein Elternteil Gebrauch gemacht. Welche Einschränkungen noch drohen, sei aktuell schwer abzuschätzen. "Wir müssen von Tag zu Tag entscheiden, wie es weitergeht." Dass Trocknungsgeräte aufgestellt werden, steht außer Frage. Offen ist aber, in welchem Umfang und wie lange. Von zentraler Bedeutung werden die Ergebnisse der Fußbodenuntersuchung sein. Erst dann weiß die Gemeinde, ob der Boden eventuell komplett ausgetauscht werden muss. Im "Extremfall" sei laut Korb eine komplette Schließung der Krippe erforderlich.
Welche Pläne gibt es für den Fall einer Teil- oder Komplettschließung?
"Wir sind auf der Suche nach Alternativen", lässt Korb wissen und nennt Räumlichkeiten im benachbarten Kindergarten Daverden oder die Sporthalle als nahelegende Optionen. Auch wegen einer möglichen Nutzung des Gemeinde- oder Küsterhauses in Daverden wolle er bei den Eigentümern vorfühlen. Gesucht wird eine Lösung zur Überbrückung von nur wenigen Wochen – wenn sie denn überhaupt erforderlich wird.
Kommt die Versicherung für den Schaden auf?
Nein, laut Korb handelt es sich in diesem Fall um keinen Elementarschaden, der durch die Versicherung abgedeckt ist. Das heißt, der Flecken Langwedel muss für alle Kosten über den Gemeindehaushalt aufkommen.
Was macht Hoffnung, dass die Schäden recht zeitnah behoben werden können?
Die Grundwasserstände sinken und auch die Belastung durch Feuchtigkeit in der Luft geht zurück, erzählt Korb. Dadurch könne nach dem Vorliegen aller Ergebnisse auch direkt mit der weiteren Beseitigung der Schäden und der Trocknung begonnen werden, ohne, dass befürchtet werden muss, dass neue Feuchtigkeit in die Wände und den Boden eindringt.