Die Corona-Krise war zu ihren schlimmsten Zeiten geprägt durch monatelange Lockdowns. Das öffentliche Leben kam zum Erliegen, selbst gearbeitet wurde in großem Umfang von zu Hause aus. Die Welt schrumpfte zusammen zu einem Mikrokosmos – alles spielte sich in der eigenen Wohnung, dem eigenen Haus ab. Familienleben rund um die Uhr. Und sofort schossen Spekulationen ins Kraut, darüber nämlich, dass eine Folgeerscheinung der Pandemie ganz sicher ein Anstieg der Geburtenrate sein werde.
Eine viel zu kurz gedachte Überlegung, wie eine UN-Studie zeigt. Genau das Gegenteil ist danach passiert, die Geburtenraten sanken. Minus 20 Prozent in Spanien, minus 13,5 Prozent in Frankreich – Zahlen jeweils aus dem Januar, verglichen mit dem Vorjahresmonat. Der Grund: existenzielle Unsicherheit. Zahlen aus Deutschland finden sich in der Studie leider nicht. Das Statistische Bundesamt hat sie aber. Kurios: Im Frühjahr stiegt die Rate, im März sogar um zehn Prozent. Sollten die Spekulationen also doch nicht so falsch gewesen sein?