Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Firma Scils bekommt Gründerpreis Software macht Krebs sichtbar

Bremen. Es ist nicht leicht nachzuvollziehen, was die Firma Scils eigentlich macht. Das weiß auch Mitbegründer Dennis Trede.
09.07.2015, 00:00 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Software macht Krebs sichtbar
Von Kira Pieper

Es ist nicht leicht nachzuvollziehen, was die Firma Scils eigentlich macht. Das weiß auch Mitbegründer Dennis Trede. Mit ruhigen Worten versucht der 34-Jährige das Produkt, das seine Firma produziert, zu erklären: „Unsere Software Scils Lab visualisiert Daten in Form von 2D- und 3D-Modellen.“ Eine sehr junge Messmethode – mit Zukunft. Deswegen haben die Gründer von Scils in diesem Jahr den Bremer Gründerpreis erhalten.

2012 gründete Dennis Trede zusammen mit Peter Maaß und Theodore Alexandrov die Firma Scils. Zuvor hatten sie zum Thema bildgebende Massenspektrometrie an der Universität Bremen geforscht. Zu diesem Zeitpunkt gab es keine Software, die Daten in anschaulichen Modellen sichtbar machen konnte.

Nun soll Scils Lab insbesondere in der Medizin den Durchbruch bringen. Denn die Software kann die anatomischen Strukturen des Gehirns in unterschiedlichen Farben abbilden und so übersichtliche Bilder schaffen. In den nächsten ein bis zwei Jahren möchten die Unternehmer mit dem digitalen Färbeverfahren unter anderem Krebsarten für Ärzte und Patienten besser erkennbar machen. „Wir hoffen, dass sich die Software in der Diagnostik durchsetzen wird“, sagt Trede. Sein Traum: In jedem Krankenhaus sollen einmal Geräte stehen, ausgestattet mit dem Computerprogramm Scils Lab. Ärzte können damit Krebsarten diagnostizieren, den Krankheitsgrad bestimmen und die notwendige Therapie planen.

„Wir waren nicht die Einzigen, die diese Lücke erkannt haben“, gibt Trede zu. Aber: Weltweit gibt es lediglich drei Unternehmen, die sich sonst noch mit dem Thema befassen. Ein Nischenprodukt also, das allerdings in seinem Feld ganz weit vorne liegt.

Eine Tatsache, die auch die Jury des Gründerpreises honoriert: „Die Innovationskraft von Scils ist hoch“, sagt Jurymitglied Tania Neubauer. Sie ist Koordinatorin des Gründungsnetzwerks Begin. Das Unternehmen habe eine große Bedeutung für die regionale Wirtschaft. Denn: Scils arbeitet mit dem führenden Gerätehersteller der bildgebenden Massenspektrometrie zusammen. Die Firma Bruker Daltonik – die ebenfalls ihren Firmensitz in der Hansestadt hat – stellt die Geräte her, die mit der Scils Lab Software arbeiten. Bremen sei dank dieser Kombination eine weltweite Hochburg der Massenspektrometrie, sagt Neubauer. Und: Scils schafft Arbeitsplätze: Aktuell arbeiten fünf Angestellte für die Firma, bis zum Juli 2016 sollen mindestens drei weitere eingestellt werden. „Wachstumspotenzial ist also vorhanden“, erklärt Neubauer. Dennis Trede freut sich jedenfalls über den Preis: „Das ist eine tolle Auszeichnung. Sie zeigt, wie wichtig das ist, was wir machen.“

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Einwilligung und Werberichtlinie

Ich erkläre mich damit einverstanden, dass die von mir angegebenen Daten dazu genutzt werden, regelmäßig per E-Mail redaktionelle Inhalte des WESER-KURIER seitens der Chefredaktion zu erhalten. Die Daten werden nicht an Dritte weitergegeben. Ich kann diese Einwilligung jederzeit formlos mit Wirkung für die Zukunft widerrufen, z.B. per E-Mail an widerruf@weser-kurier.de.
Weitere Informationen nach Art. 13 finden Sie unter https://www.weser-kurier.de/datenschutz

Schließen

Das Beste mit WK+

Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)