Wenn im Frühling alles wieder zu wachsen beginnt und die Natur aktiv wird, gibt es für Tierhalter und Gartenbesitzer einige Dinge zu beachten. Wann genau darf man seine Hecke schneiden, und welche Regeln gibt es für Tierhalter? Wann gilt die Leinenpflicht für Hunde? Sönke Hofmann, Geschäftsführer des Nabu Bremen, beantwortet die wichtigsten Fragen.
Tier- und Umweltschutz Was Tierhalter und Gartenbesitzer zum Frühlingsanfang wissen müssen
Am 20. März ist kalendarischer Frühlingsanfang. Wenn im Frühling alles wieder zu wachsen beginnt und die Natur aktiv wird, gibt es für Tierhalter und Gartenbesitzer einige Dinge zu beachten.
Leinenpflicht für Hunde
Auch Hunde freuen sich über den Frühling und toben gerne draußen herum. In freier Natur ist das im Frühjahr jedoch nicht erlaubt. Die gesetzliche Leinenpflicht für Hunde gilt vom 15. März bis 15. Juli und damit in der Brut- und Setzzeit der Vögel.

Freigang für Katzen
Dafür gibt es keine gesetzlichen Vorgaben, was Sönke Hofmann vom Nabu Bremen allerdings kritisiert. Er ist dagegen, Katzen frei laufen zu lassen. "Das Haustier ist die persönliche Verantwortung des Besitzers", sagt er. Bei keinem anderen Tier sei es in Ordnung, es einfach laufen zu lassen. Entweder man kümmere sich selbst genug um das Tier, um es zu beschäftigen, oder man dürfe es eben nicht halten. "Diese Debatte müssen wir führen", findet Hofmann.

Hecken schneiden
Die Gartenhecke könne man das ganze Jahr über schneiden, um sie in Form zu bringen, sagt Hofmann. In der Brutzeit der Vögel solle man sich aber besser nicht dabei erwischen lassen, dass man ein Rotkehlchen-Nest freigelegt hat. Er empfiehlt, Hecken ein- bis zweimal im Jahr zu schneiden und mit dem ersten Schnitt bis zum 23. Juni (dem Johannistag) zu warten.

Nistkästen
Für die Aufhängung und Reinigung von Nistkästen sei es langsam Zeit, sagt Hofmann.

Sträucher pflanzen
Frostempfindliche Pflanzen sollten alle im Frühjahr gepflanzt werden. Ausgenommen sind wurzelnackte Rosen. Zu den frostempfindlichen Pflanzen zählen beispielsweise immergrüne und sommergrüne Laubgehölze wie Rhododendron, Buchsbaum, Kirschlorbeer, Hibiskus, Hortensie und Lavendel. Wenn man diesen Pflanzen zum Einwurzeln eine ganze Gartensaison Zeit gibt, überstehen sie ihren ersten Winter wesentlich besser, als wenn man sie erst kurz vor Wintereinbruch pflanzen würde, heißt es auf der Seite "Mein schöner Garten".

Kompost
Sollte wegen der Erdkröten und Blindschleichen derzeit noch nicht umgesetzt werden, rät Hofmann.

Hummelköniginnen aufpäppeln
Sobald es wärmer wird, fliegen die Hummelköniginnen los und suchen sich eine Erdhöhle für ihren Staat. Bereits ab fünf Grad plus fliegen die Hummeln, da ihr dichter Pelz sie vor Kälte mehr schützt als Bienen. Die Königinnen sind jedoch sehr geschwächt. Wer also eine schlappe Hummel findet, sollte ihr etwas Zuckerwasser geben. „Im Zweifelsfall rettet man damit einen ganzen Staat“, sagt Hofmann.

Vögel füttern
Das sei das ganze Jahr über möglich, sagt Hofmann. Eine Notwendigkeit, Vögel zu füttern, sieht er auch bei Frost nicht. „Man sollte so ehrlich sein, sich zugestehen, dass man die Tiere eigentlich für sich selbst füttert, um sie zu beobachten“, sagt er. Wer also eine permanente Futterstelle einrichten wolle, könne das gerne tun. Es störe die Natur nicht. Allerdings rät er zu Futterautomaten statt Futterhäuschen, damit sich das Futter nicht mit dem Kot der Tiere vermischt. „Man tut den Tieren damit einen Gefallen, aber man rettet damit keine Art“, stellt er klar.

Baum fällen
Dafür ist der Zug schon abgefahren, denn ab dem 1. März bis Oktober gilt die sogenannte Fällruhe, in der Privatleute keine Bäume fällen dürfen. Nur Heckenschnitt (sogenannter "Pflegeschnitt") ist erlaubt.

Rasen düngen, sähen und mähen
Idealer Zeitpunkt für das Sähen des Rasens sind die Monate März (bei entsprechend milden Temperaturen), April und Mai. Damit wird die große Trockenheit im Sommer vermieden. Außerdem sollte sichergestellt sein, dass kein Frost-Einbruch das Gedeihen des Rasens behindert. Idealerweise wird der Rasen ein bis zwei Mal im Jahr gedüngt (Frühling und Herbst).
Haben die Grashalme im Frühjahr eine Höhe von etwa acht Zentimeter erreicht, kann der Rasen das erste Mal gemäht werden. Der erste Einsatz mit dem Rasenmäher sollte mit der maximal einstellbaren Schnitthöhe erfolgen, heißt es auf der Seite "Mein schöner Garten".
Man sollte am besten bei trockenem Wetter und bedecktem Himmel mähen, die Rasenfläche sollte gut abgetrocknet sein und der Rasen sollte nicht zu hoch sein. Das ungemähte Gras sollte vorher nicht niedergetreten werden.

Obstbäume schneiden
Zwischen November und April - also auch im Frühjahr - ist der richtige Zeitpunkt für den Obstbaumschnitt, heißt es auf dem Portal "wetter.de". Dann ist der Wasserfluss der Obstbäume eingeschränkt und die Knospen sind noch nicht ausgetrieben. Wenn die Obstbäume früh und sachgemäß geschnitten werden, danken sie es mit einem gesunden Wachstum. Wichtig: Es darf nicht kälter als minus fünf Grad sein, sonst ist das Holz zu brüchig und Schnittwunden der Bäume verheilen schlechter.