Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Infizierte in der Stadt und im Landkreis Erster Corona-Patient aus Delmenhorst verstorben

Ein an Covid-19 erkrankter Delmenhorster ist im Krankenhaus Johanneum Wildeshausen gestorben. Der ältere Mann hatte bereits mehrere Vorerkrankungen und gehörte zur Risikogruppe, wie die Verwaltung mitteilt.
27.03.2020, 17:11 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Erster Corona-Patient aus Delmenhorst verstorben
Von Esther Nöggerath

Am Freitag ist der erste Delmenhorster, der nachweislich an Covid-19 erkrankt war, gestorben. Er befand sich zu dem Zeitpunkt jedoch außerhalb der Stadt, weil er zur Behandlung ins Wildeshauser Krankenhaus Johanneum gebracht worden war. „Der ältere Mann hatte mehrere Vorerkrankungen und gehörte somit zur Risikogruppe“, teilte die Stadtverwaltung Delmenhorst mit. Laut einer Mitteilung des Landkreises Oldenburg war der Mann 89 Jahre alt. „Der schwerst Vorerkrankte – und damit generell anfällig für jegliche Infektionen – wurde mit Komplikationen ins Johanneum Wildeshausen eingeliefert. Sofort wurde ein Test durchgeführt. Noch bevor das Testergebnis vorlag, verstarb der Patient“, erklärte Kreissprecher Oliver Galeotti.

„Wir haben leider den ersten Todesfall, der auf das Coronavirus zurückzuführen ist, hier im Kreisgebiet zu beklagen. Unser tiefstes Mitgefühl gilt in diesen schweren Stunden den Angehörigen des Verstorbenen“, wird Landrat Carsten Harings in der Pressemitteilung zitiert. „Die Nachricht seines Todes schockiert uns sehr.“ Von Seiten der Verwaltungsspitze aus Delmenhorst gab es keine Kondolenzbekundungen, zumindest nicht in der offiziellen Mitteilung.

Kurios: Die beiden Nachbarkommunen hatten sich offenbar auf Ebene der Gesundheitsämter nicht über eine einheitliche Informationspolitik abgestimmt, sodass ein und derselbe Todesfall zwei Mal gemeldet wurde. Im Kreishaus Wildeshausen war nicht weitergegeben worden, dass der Verstorbene aus Delmenhorst stammt. Während im Delmenhorster Rathaus wiederum die Info, in welchem Krankenhaus der Mann gestorben ist, wohl nicht transparent in alle Informationskanäle gespielt worden war.

Statistik an die des Landes angepasst

Die Zahl der nachweislich Coronavirus-Infizierten in Delmenhorst ist unterdessen auf 17 gestiegen (Stand: Freitag, 27. März, 13.50 Uhr). Das sind drei Fälle mehr als am Donnerstag gemeldet wurden. Aktuell infiziert sind davon allerdings nur elf Personen. Fünf der Corona-Patienten gelten inzwischen als gesund und wurden bereits aus der Quarantäne entlassen. Als gesund gilt, wer keine Symptome mehr hat und innerhalb von 48 Stunden zwei Mal negativ getestet wurde.

Von diesen drei neuen Fällen wurden aber laut Information der Stadt nur zwei weitere aktuell positiv getestet: „Ein bislang ausschließlich vom Landesgesundheitsamt aufgeführter Fall wird seit heute auch von der Stadt Delmenhorst mitgezählt. Bei dem Patienten handelt es sich um einen Reise-Rückkehrer aus China, der zwar seinen Wohnsitz in Delmenhorst hat, während der Krankheit jedoch nicht in Delmenhorst war“, erklärte Stadtsprecher Timo Frers dazu. Zudem befinden sich aktuell 74 Delmenhorster in einer vom Gesundheitsamt angeordneten häuslichen Quarantäne. Im Diagnostik-Zentrum wurden bislang 396 Abstriche (24 mehr als am Vortag) durchgeführt.

Die Zahlen des Landkreises

Die Gesamtzahl der mit dem neuen Virus Sars-CoV-2 Infizierten im Landkreis Oldenburg beträgt aktuell 56 bestätigte Fälle (ebenfalls Stand 27. März). Davon gelten fünf Patienten wieder genesen. Somit gibt es derzeit 51 Erkrankte. „281 Personen befinden sich zur Zeit aktiv in häuslicher Isolation“, teilte Kreissprecher Oliver Galeotti mit. Die 51 Erkrankten sind Teil der 281 Quarantänefälle, erklärt Galeotti, um Konfusionen vorzubeugen. Sie stammen aus den Gemeinden Ganderkesee (acht), Dötlingen (vier), Hude (neun), Hatten (vier) und Wardenburg (19), der Samtgemeinde Harpstedt (einer) und der Stadt Wildeshausen (sechs). In der Gemeinde Großenkneten ist noch kein Covid-19-Patient registriert.

Die Kreisverwaltung appellierte indes erneut an alle Bürger, sich an das Kontaktverbot zu halten, um mögliche Neuinfektionen zu vermeiden. Zudem bitten die Hausärzte des Landkreises eindringlich darum, nicht zwingend notwendige Arzttermine zu verschieben und Praxen nur in dringenden Fällen nach vorheriger telefonischer Absprache zu besuchen.

Zahl im Landkreis Diepholz rückläufig

Derweil sind die Zahlen der Corona-Infizierten im Nachbarlandkreis Diepholz rückläufig. Insgesamt wurden bereits 117 Menschen dort positiv auf das Virus getestet, inzwischen konnten aber 46 der Patienten bereits wieder aus der Quarantäne entlassen werden. Somit beläuft sich die aktuelle Zahl der Infizierten noch auf 71. 19 Patienten mit einem Corona-Verdacht oder einer bestätigten Infektion befinden sich im Landkreis Diepholz in stationärer Behandlung, davon werden fünf intensivmedizinisch behandelt, teilte der Landkreis am Freitag mit.

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)