Hannover. Viele Jahre galt Dieter Adler als die "Stimme der Leichtathletik". Seit der EM 1971 in Helsinki war der engagierte Fernsehjournalist und beliebte TV-Moderator ("Hallo Niedersachsen") fast ohne Ausnahme bei allen Großveranstaltungen in drei Jahrzehnten dabei.
Vor allem mit Gerd Rubenbauer bildete er bei der ARD ein ideales Reporterpaar. Am Samstag feiert Adler, der 1961 mit Ernst Huberty und Adi Furler zum ersten Moderatorenteam der damals gegründeten Sportschau gehörte, seinen 75. Geburtstag in Hannover. "Zusammen mit meiner Frau, ohne große Feier und ohne großen Aufhebens", berichtete der Jubilar.
Der Leichtathletik ist er auch nach seiner Pensionierung im Jahr 2002 treu geblieben. Dafür wechselte der ARD-Mann, der im September 1988 vom WDR zum NDR nach Hannover gekommen war, sogar die Seiten. Zeitweilig saß der unruhige "Ruheständler" auch für den Pay-TV-Sender Premiere bei internationalen Veranstaltungen am Mikrofon.
An sechs Olympischen Spiele hat Adler teilgenommen, die Premiere 1972 in München war für ihn ein prägendes Erlebnis. Am Abend des 5. September freute er sich zunächst über die völlig unerwartete Goldmedaille der Hochspringerin Ulrike Meyfarth, die er danach mit einigen Kollegen im Shalom-Club in München feierte.
"Wenige Stunden später wurde die israelische Mannschaft von einem palästinensischen Terrorkommando überfallen. Unter den Toten waren einige, mit denen ich kurz zuvor zusammensaß. Das waren bedrückende Stunden", erzählte Adler.
Die Überlegung, ob und wie es weitergehen sollte, beschäftigte natürlich auch ihn. Bekanntlich wurden die Spiele fortgesetzt, aber nicht alle machten mit. "Der Sprinter Manfred Ommer war der einzige deutsche Leichtathlet, der nach Hause fuhr", erinnerte sich Adler. (dpa)