Wechsel gehören zum Bundesliga-Geschäft dazu. Doch so mancher Weggang von Werder Bremen hat die Gemüter der Fans erhitzt. In der Fotostrecke zeigen wir Transfers, die der Fan-Seele besonders schmerzten.
Ailton, Di Santo, Kruse Diese Wechsel von Werder taten der Fan-Seele besonders weh
Wechsel gehören zum Bundesliga-Geschäft dazu. Doch so mancher Weggang von Werder Bremen hat die Gemüter der Fans erhitzt. In der Fotostrecke zeigen wir Transfers, die der Fan-Seele besonders schmerzten.
Ailton (2004)
Ein Abgang, der den Werder-Fans besonders wehtat. Ailton war ein absoluter Publikumsliebling und schoss als Torschützenkönig die Bremer zur Meisterschaft und zum Pokalsieg 2004. Mit insgesamt 88 Toren ist der Brasilianer auf Platz fünf der ewigen Torschützenliste der Grün-Weißen in der Bundesliga. Nach dem Doublegewinn folgten der Wechsel zum FC Schalke 04 und unzählige Gastspiele, bei denen der Stürmer nie sein Glück fand. 2014 beendete er offiziell seine Fußballkarriere.

Max Kruse (2019)
Der Angreifer verließ Werder Bremen zweimal. Im Sommer 2009 als junger Profi in Richtung St. Pauli, was damals verschmerzbar war. 2016 kehrte Kruse nach Bremen zurück, wurde absoluter Leistungsträger und war mit seinen Toren ein Garant dafür, dass Werder sich trotz mancher Schwierigkeiten in der Bundesliga halten konnte, zeitweise sogar von Europa träumte. Kruses zweiter Abgang im Sommer 2019 zu Fenerbahce Istanbul tat Werder dann richtig weh. Die Lücke im Sturm konnte nicht geschlossen werden, der Niedergang des Klubs mündete zunächst in der Relegationsteilnahme 2020 und schließlich im Abstieg aus der Bundesliga 2021.

Diego (2009)
In den drei Werder-Spielzeiten (2006 bis 2009) verzauberte der Brasilianer nicht nur die Werder-Fans, sondern die ganze Bundesliga. In 84 Bundesligaspielen traf er 38 Mal und bereitete 32 Treffer vor. Nach dem Pokalsieg 2009 folgte der Wechsel zu Juventus Turin. Mit etwa 27 Millionen Euro Ablöse ist er heute noch Werders teuerster Abgang. Nach einem glücklosen Jahr in Italien wechselte Diego zurück in die Bundesliga zum VfL Wolfsburg. Auch dort konnte er nicht an seine Leistungen zu Werder-Zeiten anknüpfen. Daraufhin wurde der Spielmacher zu Atlético Madrid ausgeliehen und spielte von 2014 bis 2016 bei Fenerbahce Istanbul. Zuletzt stand er in seiner Heimat Brasilien bei Flamengo unter Vertrag, wo er seine Karriere 2023 beendete.

Hugo Almeida (2011)
Der großgewachsene Portugiese kam 2006 vom FC Porto und schoss sich mit seinen Toren in die Herzen der Fans. In 114 Pflichtspielen traf der Stürmer 41 Mal. Im Winter 2011 wechselte Almeida zu Besiktas Istanbul, obwohl er in der Saison Werders bis dato erfolgreichster Angreifer war. Nach drei Spielzeiten in der Türkei ging er nach Russland und war in der Rückrunde 2015/2016 bei Hannover 96 unter Vertrag, wo er den Abstieg der Niedersachsen aber auch nicht verhindern konnte.

Tim Borowski (2008)
Tim Borowski ist ein Werder-Urgestein. Seit der U17 trug der WM-Held von 2006 das "W" auf dem Trikot und absolvierte insgesamt 210 Bundesligaspiele für die Grün-Weißen. 2008 ging er ablösefrei ausgerechnet zum FC Bayern. Nach dem Abschied von Jürgen Klinsmann war auch für Borowski kein Platz mehr. Nach nur einer Saison kehrte er 2009 wieder zurück an die Weser. Dort blieb Borowski bis zu einem Karriere-Ende im Jahr 2012, später wurde er Co-Trainer von Florian Kohfeldt.

Franco Di Santo (2015)
Der Argentinier kam 2014 ablösefrei von Wigan Athletic. In zwei Spielzeiten traf er 17 Mal für Werder. Ausgerechnet am "Tag der Fans" kurz vor dem Start der Saison 2015/2016 wechselte Werders bester Torjäger kurzfristig zum FC Schalke 04 und brachte damit die Bremer Fans zur Weißglut.

Fabian Ernst (2005)
Der Mittelfeldpieler war einer der Double-Helden von 2004. Zudem war "Fabe" bester Vorlagengeber der Saison 2003/2004. 2005 ging Ernst ablösefrei nach Schalke. Binnen zwei Jahren war er der dritte Werderaner, der zu "Königsblau" wechselte. Den Fans gefiel das ganz und gar nicht. Es folgte im Winter 2009 der Wechsel in die Türkei zu Besiktas Istanbul. Bis zu seinem Karriereende 2015 war Ernst noch in der Landesliga Hannover aktiv.

Torsten Frings (2002)
Der "Lutscher" wurde in seiner Spielerlaufbahn bei Werder Bremen zum Nationalspieler. 78 Mal trug er das Trikot des DFB. Für Werder stand er 326 Mal in der Bundesliga auf dem Platz, auch als Kapitän. 2002 ging Frings zum damaligen deutschen Meister nach Dortmund, zwei Jahre später zu den Bayern und kehrte 2005 schließlich wieder zurück an die Weser, wo er noch sechs Jahre lang erfolgreich spielte.

Andreas Herzog (1995)
Andreas Herzog prägte das Bremer Offensivspiel Anfang der 90er-Jahre. 1992 kam der Österreicher von Rapid Wien an die Weser und wurde in seiner ersten Saison deutscher Meister. Es folgte noch ein DFB-Pokalsieg 1994, ehe der Mittelfeldakteur ein Jahr später zusammen mit Trainer Otto Rehhagel zu den Bayern wechselte. Dort fanden beide nicht ihr Glück und so kehrte der 103-fache Nationalspieler nach nur einem Jahr wieder zurück nach Bremen. Bis 2002 trug Herzog noch das Werder-Trikot und wurde 1998 erneut Pokalsieger.

Valérien Ismaël (2005)
Der Innenverteidiger kam 2003 von Racing Strasbourg an die Weser. Ihm gelang, genau wie Andreas Herzog 1993, gleich im ersten Werder-Jahr der Gewinn der Meisterschaft. Ismaël holte sogar noch den DFB-Pokal und wurde zum unverzichtbaren Defensivspezialisten. Nach zwei Spielzeiten als Abwehrchef ging der Franzose zum FC Bayern, kam für den Rekordmeister allerdings lediglich auf 31 Bundesligaeinsätze. Es folgte der Transfer zu Hannover 96, wo er 2009 seine Karriere beendete.

Ivan Klasnic (2008)
"Der Killer" wurde zum echten Bremer Publikumsliebling und schoss Werder 2004 mit seinen Toren zum Double (Meisterschaft und Pokalsieg). 2008 musste sich der 41-fache kroatische Nationalspieler einer Nierentransplantation unterziehen und schaffte es doch sich wieder, sich ins Team zu kämpfen. Klasnic zerstritt sich mit Werder und wechselte im Sommer 2008 zum FC Nantes und war nach einer Leihe an die Bolton Wanderers sogar vereinslos. Nach einem kurzen Gastspiel in Mainz 2012/2013 beendete der Stürmer seine Karriere.

Miroslav Klose (2007)
Ein Abgang, der viele Werder-Anhänger auch heute noch wütend werden lässt. Drei Spielzeiten (2004 bis 2007) lang ging Klose für Werder auf Torejagd. In seiner besten Saison 2005/2006 wurde der deutsche Nationalspieler Torschützenkönig mit 25 Treffern und feierte mit Werder die Vizemeisterschaft. Zudem wurde er 2006 Deutschlands Fußballer des Jahres. Ein Jahr später ging der Stürmer, sehr zum Ärger der Fans, zum Rekordmeister nach München. Dort holte Klose zweimal die Meisterschaft sowie den DFB-Pokal. Nach vier Jahren ging er ablösefrei nach Italien zu Lazio Rom, wo er nach fünf Jahren seine Karriere beendete.

Mladen Krstajic (2004)
Der serbische Nationalspieler ging, genau wie Ailton, nach der Double-Saison 2004 ablösefrei zum FC Schalke 04. Der Innenverteidiger brachte es bei "Königsblau" auf 131 Bundesligaspiele in fünf Jahren. Krstajic beendete seine Karriere 2011 bei Partizan Belgrad.

Mesut Özil (2010)
Er war Werders letzter echter "Spielmacher", nach Diego, Johan Micoud und Andreas Herzog. 2009 schoss er die Grün-Weißen zum DFB-Pokalsieg. Im Sommer 2010 wechselte Özil für circa 18 Millionen zu Real Madrid und wurde ein echter Weltstar. 2014 krönte er seine Karriere mit dem Gewinn der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien. Viele Werder-Fans schwärmen noch immer von den vergangenen Zeiten mit dem Mittelfeldstrategen. Umso schmerzlicher, dass er nicht länger für die Bremer auflief.

Claudio Pizarro (u.a. 2001)
Der Stürmer verließ die Grün-Weißen mehrmals, meist ging er zu den Bayern, einmal zum 1. FC Köln. Besonders der erste Abgang im Jahr 2001 schmerzte die Werder-Fans besonders. Der damals 22-jährige Pizarro bildete zusammen mit Ailton Werders Sturm und sorgte für ordentlich Torgefahr. Damit war nach seinem Wechsel nach München Schluss. Doch letztlich kehrte der Peruaner immer an die Weser zurück, im Alter von 41 Jahren beendete er schließlich in Bremen seine aktive Karriere. Mit 109 Treffern ist er der erfolgreichste Werder-Torschütze der Bundesligahistorie.

Davie Selke (2015)
Viktor Skripnik beförderte den U-Nationalspieler von der U23 zu den Profis. Bereits in seiner erste Bundesligasaison 2014/2015 machte er mit starken Leistungen auf sich aufmerksam. In 33 Bundesliga-Spielen für Werder erzielte er neun Tore. Dann der Tiefschlag für die Fan-Seele: Mitten in der Rückrunde, obendrein am 1. April, wurde publik, dass Selke sich dem damaligen Zweitligisten RB Leipzig anschließen würde.

Tim Wiese (2012)
Sieben Jahre (2005-2012) lang hütete Tim Wiese den Werder-Kasten und wurde zum Bremer Publikumsliebling. Unvergessen: Drei gehaltene Elfmeter im DFB-Pokal-Halbfinale beim Hamburger SV und der darauffolgende Pokalsieg 2009. In der Saison 2011/2012 verpasste Werder das internationale Geschäft. Wiese verlängerte seinen auslaufenden Vertrag nicht und ging zur TSG Hoffenheim, wo er nach elf Spielen degradiert wurde. Trotzdem saß er seinen Vertrag dort aus.