34 Pflichtspiele für Werder, dabei immer in der Startelf – diese Bilanz hat auch Mladen Krstajic überzeugt. Der ehemalige Werder-Profi und aktuelle Nationaltrainer Serbiens hat Werders Innenverteidiger Milos Veljkovic am frühen Donnerstagnachmittag als einen von 27 Spielern in den vorläufigen Kader für die WM in Russland berufen. Bis zum 4. Juni muss Krstajic die 23 endgültigen WM-Fahrer nominieren, Länderspielgegner bis zum WM-Beginn sind Chile und Bolivien.
„Diese Nominierung hat sich Milos verdient“, sagte Werders Sportchef Frank Baumann, „Milos hat auf konstant hohem Niveau gespielt.“ Deshalb will Werder den bis 2019 gültigen Vertrag mit Veljkovic, 22 Jahre alt, auch vorzeitig verlängern. Am liebsten schon gestern, aber ganz so schnell geht es nicht. „Wir sind in Gesprächen“, sagt Baumann, „und wir sind bestrebt, ihn zu halten. Milos selbst fühlt sich wohl bei Werder und kann sich eine weitere Zusammenarbeit auch gut vorstellen.“ Unterschrieben allerdings ist noch nichts.
Dass Veljkovic womöglich die WM abwartet, um seinen Marktwert zu testen oder seine Verhandlungsposition mit einem guten Turnier zu verbessern, macht Baumann nicht sonderlich nervös. „Die WM wird eine gute Erfahrung für ihn sein“, sagt Baumann, „wir freuen uns einfach, dass Milos dabei ist.“
Große Konkurrenz
Dass Veljkovic in Russland tatsächlich zu Einsatzzeiten kommt, ist nicht ausgeschlossen. Im Ranking der serbischen Innenverteidiger hat er zwar einige erfahrene Spieler vor sich, aber da der Einsatz des ebenfalls nominierten Schalke-Profis Matija Nastasic nach einem Kreuzbandriss fraglich ist, ist die Hierarchie ein wenig durcheinandergeraten. Gesetzt ist der ehemalige Chelsea-Profi Branislav Ivanovic, der inzwischen für den russischen Top-Klub Zenit St. Petersburg spielt. Ebenfalls regelmäßig zum Einsatz kam in der jüngeren Vergangenheit Ex-Werder-Profi Dusko Tosic (demnächst Guangzhou in China). Eine ähnliche Entwicklung wie Veljkovic in Bremen hat Nikola Milenkovic beim Serie-A-Klub AC Florenz hingelegt, der sogar noch zwei Jahre jünger ist als der Werderaner.
Reichlich Konkurrenz also für Veljkovic, der erst zwei Länderspiele absolviert und in der WM-Qualifikation keine Sekunde gespielt hat. Aber das war noch unter dem alten Nationaltrainer Slavoljub Muslin.
Serbien trifft in der Vorrundengruppe E auf Brasilien, Costa Rica und die Schweiz. Vor allem die Partie gegen die Schweiz am 22. Juni ist für Veljkovic eine besondere. Er ist in Basel geboren und besitzt auch die Schweizer Staatsbürgerschaft.