Er ist einer der kultigsten Kicker, die jemals das Trikot des SV Werder Bremen getragen haben. Allerdings hat Ailton nicht nur auf dem Fußballplatz auf sich aufmerksam gemacht. In unserer Fotostrecke erzählen wir 26 Geschichten über den "Kugelblitz", der in Bremen zur Marke wurde.
Mehr als nur ein Werder-Profi Ailton von A bis Z: 26 Geschichten vom "Kugelblitz"
Er spielte in Bremen und China, war Melitta-Mann und überlebte das Dschungelcamp: Es gibt zahlreiche Geschichten über den Ex-Werder-Profi Ailton zu erzählen. In unserem A bis Z gibt es gleich 26 davon.
A wie Ailton, Das
Kurzform für so ziemlich alles, was über oder von Ailton gesagt wurde. "Das Ailton", so beendete der Brasilianer gerne seine Interviews. Meistens bedeutete es: "Das ist Ailton." Manchmal aber auch etwas ganz anderes.

B wie Bingen
Ailtons letzte Station. Beim heimischen Klub Hassia heuerte der Brasilianer 2012 in der Verbandsliga an. Mit dem Klub stieg er ab, verlängerte aber dennoch seinen Vertrag, bis er im Dezember 2013 seine Karriere beendete.

C wie Claudio
Gemeinsam mit seinem Kumpel Claudio Pizarro wurde Ailton 2000 zum "Pizatoni" - ein Werder-Sturmduo, das jede Menge Tore lieferte. Beide blieben auch in ihrer Post-Werder-Zeit freundschaftlich verbunden.

D wie Deutschlands Fußballer des Jahres
Als erster ausländischer Profi holte Ailton 2004 diesen Titel. Mit Werder war er gerade Double-Sieger und zudem auch noch Bundesliga-Torschützenkönig geworden.

E wie Energy-Drink
"Kugelblitz" - so wurde nicht nur Ailton von den Fans gerufen, so nannte der Brasilianer auch seinen eigenen Energy-Drink, den er 2013 auf den Markt brachte. Zu erwerben gab es den Trunk "in ausgewählten Restposten-Märkten".

F wie Fehlschuss
Den spektakulärsten dieser Art leistete sich Ailton am 34. Spieltag der Saison 2005/06 ausgerechnet gegen Werder Bremen. Im Trikot des Nordrivalen Hamburger SV schoss er am leeren Tor vorbei, am Ende siegte Werder mit 2:1. Für Bremen ging es ab in die Champions League, der HSV ging leer aus. Und Ailton war bei den HSV-Fans endgültig in Ungnade gefallen.

G wie Grotifant
"Das verrückteste Paar im deutschen Fußball" nannte die Bild-Zeitung 2009 Ailton und das bekannte Maskottchen des damaligen Sechstligisten KFC Uerdingen. Die Liebe hielt aber nur kurz: Ailton zog nach nur einer Saison enttäuscht weiter, der Grotifant blieb.

H wie Hitsingle
Jetzt singt er auch noch. Mit der Single "Ailton Sensation" versuchte sich der Brasilianer als Chart-Stürmer. Allerdings erfolglos: Noch über ein Jahr später gibt es "eine von nur 1973 limitierten und signierten CDs" auf seiner Homepage zu bestellen.

I wie Ich bin ein Star, holt mich hier raus:
Im Januar 2012 tauschte er den Fußballplatz gegen das RTL-Dschungelcamp, wo er sich achtbar aus der Affäre zog. Am Ende landete er auf Platz sechs, meisterte zwei Dschungelprüfungen und hinterließ den gewohnt sympathischen Eindruck.

J wie Julio Cesar
Für Ailton entwickelte sich der Brasilianer zum väterlichen Freund. Ailton war neu im kalten Bremen und tat sich schwer, Routinier Cesar brachte den Stürmer auf Kurs. Klaus Allofs nannte Cesar daher seinen "besten Transfer" für Werder Bremen – denn ohne ihn hätte es Ailton wohl nicht gepackt.

K wie Kanone
Die Torjägerkanone gewann Ailton 2004 mit 28 Treffern. 2007 tauchte das gute Stück dann allerdings bei Ebay auf. Ein ehemaliger Berater wollte die Trophäe zu Geld machen. Ailton klagte erfolgreich gegen den Verkauf und stoppte die Auktion, die bereits bei über 600.000 Euro stand. Heute steht die Kanone im Werder-Museum.

L wie Luzern, Olympique
Bei vielen Klubs hat Ailton gespielt, in Luzern nicht. Was daran so besonders ist? Der Schweizer Fünftligist hatte sich Ende 2013 einen Scherz erlaubt und den Wechsel des Stürmers auf der Klub-Website verkündet. Andere Medien fielen darauf rein und schrieben die Meldung ab. Erst als die Luzerner eine "offizielle Stellungnahme" online stellten und den Spaß aufklärten, glätteten sich die Wogen wieder.

M wie Melitta-Mann
Auch als Werbe-Figur versuchte sich Ailton. Für Melitta gab er vor der Kamera den Kaffee-Fan, auch mit Wiesenhof hat der Brasilianer schon ein launiges Werbefilmchen abgedreht.

N wie Nomadentum
In Bremen fand Ailton das Glück, das er später vergeblich suchte. Zwischen 2004 und 2013 stand er für insgesamt 14 Klubs unter Vertrag – kaum war Ailton angekommen, zog er auch schon weiter. So auch bei seiner Station beim MSV Duisburg.

O wie Oberneuland
Seine Rückkehr nach Bremen hatte sich Ailton wohl selbst anders vorgestellt. 2010 unterschrieb er im Alter von 37 Jahren nicht etwa bei Werder, sondern beim Viertligisten FC Oberneuland – trainiert vom Ex-Kollegen Mike Barten. Passender Rahmen für ein derartiges Event: Die PK fand auf dem Dach einer Bremer Tankstelle statt.

P wie Paraiba
Hier kommt er her, der Ailton Goncalves da Silva. Im nordötslichen Bundesstaat Brasilien wurde der "Kugelblitz" am 19. Juli 1973 geboren, seine ersten fußballerischen Schritte machte er beim Klub Rio Grande do Sul.

Q wie Qatar
Ailton als Scheich – nicht nur eine schöne Vorstellung, sondern auch mal ein halbernstes Sommerloch-Thema. 2004 wurde der Werder-Torjäger von Qatar umworben – er sollte den Wüstenstaat zur WM 2006 in Deutschland schießen. Am Ende platzte der Deal aber, Ailton fuhr nicht zur WM.

R wie Ranch
Eine solche betreibt Ailton in seiner Heimat Brasilien. Neben Pferden gibt es dort auch Rinder.

S wie Spaghetti Bolognese
Die ersten drei Wochen seiner Zeit in Bremen lebte Ailton im Parkhotel und ernährte sich fast ausschließlich von Spaghetti Bolognese – wohl auch, weil er auf deutsch kein anderes Gericht bestellen konnte.

T wie Tränen
Diese flossen reichlich, als Werder im Mai 2004 den Meistertitel in München holte. Und es waren nicht nur Freudentränen an Klaus Allofs Schulter: Sein Wechsel zu Schalke 04 stand schon länger fest – und Ailton fing schon auf dem Rasen des Olympiastadions an, diesen zu bereuen.

U wie Unpünktlichkeit
Auf Ailtons Unpünktlichkeit war stets Verlass. In jeder Sommerpause verlängerte der Brasilianer seinen Urlaub eigenmächtig. 2002 reiste er ins Trainingslager auf Norderney nach - mit einem Taxi und einer Rechnung von knapp 700 Euro. Die Geldstrafe vom Verein gab es natürlich noch obendrauf.

V wie Vorname
Ailton war nicht nur eine Marke, sondern auch ein Vorname. Zumindest für Michael Diegmann aus Thüringen. Der nannte seinen Sohn aus Überzeugung "Niklas Ailton" – und der Werder-Stürmer gab stolz den Taufpaten. Im Kölner Zoo wurde 2006 zudem ein Flachlandtapir-Baby Ailton genannt.

W wie Wok-WM
Seine zweite Karriere vor der Kamera trieb Ailton eine Zeit lang sehr ambitioniert voran. Nicht nur bei Stefan Raabs Wok-WM, auch bei Upps die Pannenshow, der Autoball-WM und dem Promidinner von VOX machte der Ex-Profi mit. Ailton ist für jeden Spaß zu haben!

X wie XXX-Version
Ailton unzensiert, das gab es reichlich. Ailton zensiert, das gab es 2004 nach Werders Meisterschafts-Gewinn. Komplett nackt posierte der "Kugelblitz" im Entmüdungsbecken für die Kameras - die "Bild" zensierte Ailtons Genitalbereich stilecht mit einer kleinen Meisterschale.

Y wie Yangtsekiang und Yialing
Bis an den Zusammenfluss dieser beiden chinesischen Flüsse verschlug es Ailton während seiner Fußball-Odyssee. Chongqing Lifan heißt der Klub, der den Stürmer 2009 nach China lockte – wenn auch ohne nachhaltigen Erfolg.

Z wie Zweiunddreißig
Diese Rückennummer machte Ailton in Bremen berühmt, sie wurde zur echten Marke. Wie es dazu kam, verriet er 2013 im Interview mit der "11 Freunde": "Als ich nach Bremen kam, wollte ich die 11, die war aber schon vergeben. Also habe ich nach der 9 gefragt: vergeben. Die 10? Vergeben. Da wurde ich sauer und hab`gesagt: Dann gib mir halt die 32."