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Veränderungen im Trainerteam Zenkovic ersetzt Horsch und Gruev

Die Entscheidung ist gefallen: Werder verkleinert das Bundesliga-Trainerteam und trennt sich von Thomas Horsch und Ilia Gruev. Mit Danijel Zenkovic kommt aber auch neue Expertise in den Assistenzstab hinzu.
03.08.2020, 17:30 Uhr
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Zenkovic ersetzt Horsch und Gruev
Von Malte Bürger

Christian Vander schlenderte am Montagmorgen als einer der Ersten in Richtung Kabine. Werders Torwarttrainer ist diesen Weg schon unzählige Male gegangen, auch in den kommenden Monaten wird er das tun, daran besteht kein Zweifel. Doch das geht nicht allen Beteiligten aus dem bisherigen Trainerstab von Coach Florian Kohfeldt so. Unmittelbar nach der erfolgreichen Relegation hatte der 37-Jährige bereits erklärt, dass es personelle Veränderungen auf der Bank geben werde, weitere Details blieb er jedoch erst einmal schuldig.

Bis jetzt. Das lange Zeit wohl gehütete Geheimnis ist keines mehr. Zumal sich der Kreis der Kandidaten jüngst noch einmal verkleinert hatte. Als Assistenten standen Kohfeldt bislang bekanntlich Thomas Horsch, Ilia Gruev und Tim Borowski zur Seite. Zumindest theoretisch hätte es also auch Letzteren treffen können, doch der frühere Werder-Profi saß bereits vor der offiziellen Verkündung am Montag fest im Sattel. Kürzlich legte Borowski erfolgreich seine Prüfung zum Fußball-Lehrer ab, Sportchef Frank Baumann hatte anschließend bereits erklärt: „Es war ein sehr intensives Jahr für Tim, diese Anstrengungen mit der Trainerausbildung und dazu noch unsere sportliche Situation, das hat ihn stark gefordert. Man kann ihm nur ein Kompliment machen.“ Ab sofort könne er sich jedoch wieder voll und ganz auf Werder konzentrieren, meinte Baumann.

Trennung im Guten

So war aus einem Trio also ein Duo geworden. Und dieses ist nun gemeinsam seinen Job los. „Ich möchte mich bei Thomas Horsch und Ilia Gruev bedanken. Menschlich und sportlich kann ich beiden keinen Vorwurf machen“, sagte Florian Kohfeldt am Montag. „Aber jetzt geht es im Sinne des SV Werder darum, neue Entwicklungen anzustoßen.“ Mit Thomas Horsch verlässt ein echter Bremer die Kommandobrücke des Bundesligisten. Der gebürtige Findorffer arbeitete sich einst aus dem Amateurbereich in die deutsche Eliteklasse vor. Sein Heimatverein ist der VfL 07, als Torwart warf er sich einst in der Bremen-Liga für den Bremer SV und in der Regionalliga beim SV Atlas Delmenhorst in den Dreck. Nebenbei wuchs die Liebe zum Trainerjob, irgendwann führte der Weg bis zum DFB-Stützpunkt – erst als Coach, später als Koordinator. Und für eine Krankenkasse arbeitete Horsch auch noch parallel. Irgendwann musste sich Horsch entscheiden, wählte den Fußball und landete über die deutsche U20-Nationalmannschaft 2016 bei Werders U23. Erst als Co-Trainer von Alexander Nouri, dann von Florian Kohfeldt.

Wesentlich kürzer war Ilia Gruev dabei. Noch im vergangenen Sommer klang alles so schön. Gruev sollte nicht nur Werders Trainerteam verstärken, sondern hatte zugleich von Florian Kohfeldt eine ganz besondere Aufgabe erhalten: Er sollte sich um die defensiven und offensiven Standards der Bremer kümmern. Diese Spezifizierung entwickelte sich jedoch schnell zum Bumerang. Werder offenbarte bei ruhenden Bällen weiterhin enorme Schwächen und kassierte etliche Treffer. Die Verantwortlichen mühten sich in der Folge, Gruev aus der Schusslinie zu nehmen - und die Mannschaft in die Pflicht. Eine geglückte Beziehung sieht dennoch anders aus. Dennoch betonte Kohfeldt noch einmal: „Die Standardprobleme wurden alle an Ilia Gruev festgemacht, doch das wird seiner Arbeit nicht gerecht.“ Während Horsch nach dem Ende der Vertragslaufzeit Werder verlassen wird, soll Gruev in anderer Funktion im Verein arbeiten.

Aufsteiger Zenkovic

Überaus spannend ist die Personalie Danijel Zenkovic. Der 33-Jährige hat sich in kürzester Zeit einen guten Namen in der Branche gemacht. Er arbeitete im Nachwuchsbereich von RB Salzburg, Ajax Amsterdam und beim österreichischen Verband. Seit dem Vorsommer arbeitete er als Co-Trainer von Markus Schopp beim TSV Hartberg, später kümmerte er sich zusätzlich als Sportkoordinator um die Vorbereitung von Transfers. Den sportlichen Erfolg gab es obendrein, die Österreicher schafften sensationell die Qualifikation für die Europa League. „Frank und ich haben ein Profil geschrieben und dann über unser Netzwerk nach einem geeigneten Kandidaten gesucht“, erklärte Kohfeldt. „Das Thema Entwicklung von Spielern ist etwas, was ich für Danijel als prägend bezeichne.“

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