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Arbeitsmarkt Welche Berufe KI besonders verändert und welche Folgen das hat

KI prüft Anträge, KI schreibt Texte – und wo bleibt der Mensch mit seinen Fähigkeiten? Fest steht: KI verändert Berufe. Der sogenannte Futuromat rechnet aus, welche Branchen es besonders betrifft.
04.07.2025, 05:58 Uhr
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Welche Berufe KI besonders verändert und welche Folgen das hat
Von Marc Hagedorn

Ein Gespräch führen? Einen Text schreiben? Daten analysieren? Kann KI, kann KI, kann KI. Wie lange wird es dauern, bis Kollege Computer und Mitarbeiter Roboter dafür sorgen, dass bestimmte Berufe verschwinden? „Tatsächlich verschwinden Berufe eher selten“, heißt es von der Forschungseinrichtung der Bundesagentur für Arbeit, dem IAB, „aber sie verändern sich.“

Wie sehr, das soll ein Werkzeug messen können, das Forscher des IAB entwickelt haben: den sogenannten Job-Futuromaten. Er kann errechnen, wie viele Kerntätigkeiten in einem bestimmten Beruf automatisiert werden können. Beispiel Bankkaufmann: Dort sind es laut Futuromat sieben von neun Kerntätigkeiten, beim Versicherungskaufmann sieben von acht. Beispiel Marketing: sechs von 18. Bei Verkäuferinnen und Verkäufern: sieben von acht. In der Landwirtschaft: zehn von 13.

„Focus Online“ hat in einem Beitrag skizziert, bei welchen Tätigkeiten KI heute schon menschliche Arbeitskraft überflüssig gemacht hat. Versicherungen etwa lassen einfache Schadensfälle zunehmend automatisiert aufnehmen und in Sekundenschnelle begutachten. Banken lassen Bonitätsprüfungen und den Zahlungsverkehr mit maschineller Hilfe erledigen. In der Verwaltung braucht es theoretisch keinen Menschen mehr, um Termine zu vergeben, Dokumente zu überprüfen und Bescheide zu bearbeiten. Kunden scannen im Supermarkt ihre Ware selbst, Urlauber checken eigenständig im Hotel ein.

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Das hat Folgen, auch für hochqualifizierte Berufseinsteiger. Das amerikanische Nachrichtenmagazin „Newsweek“ zitiert aus einer Studie, nach der von 800 befragten Unternehmen in den USA 78 Prozent angaben, dass sie sich vorstellen können, erst kürzlich eingestellte Hochschulabsolventen wegen KI zu entlassen. Der Grund: Es sind vor allem klassische Einsteigeraufgaben, die KI heute übernimmt, etwa in der Forschung, bei der Datenerfassung oder der Kundenbetreuung. „Die KI-Revolution ist kein Nischenphänomen mehr“, schreibt der Buchautor Matthias Weik, „sie trifft den Kern unserer Arbeitswelt. Und sie zwingt uns alle, uns neu zu erfinden.“

Tatsächlich rechnen Fachleute aber auch damit, dass ganz neue Berufe entstehen, in denen Menschen arbeiten werden, die sich mit KI auskennen: Sie bedienen und warten Roboter, trainieren KI und nehmen ethische Fragen in den Blick. Und dann wird es Tätigkeiten von heute geben, die nach Expertenmeinung selbst die beste KI nicht ersetzen kann, weil es um Zwischenmenschliches geht, um Nähe, Mitgefühl, Moral. Der Futuromat hat auch diese Berufe analysiert, ganz vorne dabei: Pflegekräfte und Mediziner, Lehrer und Erzieher.

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