Am Sonnabend soll ein Hauch von Sommer durch die Republik wehen: Mancherorts könnte die 30-Grad-Marke geknackt werden und auch für Bremen sagen Meteorologen Temperaturen um die 23 Grad Celsius voraus. Der Beginn einer Hitzewelle ist das freilich so früh im Jahr nicht, aber im Sommer dürften auch auf Bremerinnen und Bremer heiße Tage und Nächte zukommen.
Besonders gefährdete Menschen wie Ältere, Kranke, Schwangere und Obdachlose sollen geschützt werden. Der Hitzeaktionsplan wird sich allerdings verzögern, wie das federführende Umweltressort von Senatorin Kathrin Moosdorf (Grüne) mitteilt. Zunächst war er bis zum Frühjahr angekündigt. Im April und Mai ist laut Ressortsprecherin Ramona Schlee nicht mehr damit zu rechnen, frühestens demnach im Juni.
„Ursprünglich sollte der Hitzeaktionsplan im April fertiggestellt sein. Es hat sich gezeigt, dass der sehr breite Abstimmungsprozess mit anderen Ressorts, aber auch externen Beteiligten wie etwa Ärztekammer, Apothekerkammer oder Verband der Ersatzkassen etwas mehr Zeit gebraucht hat. Hintergrund dafür waren zahlreiche Termine mit zahlreichen Beteiligten, die koordiniert und durchgeführt werden mussten“, so Schlee. An der Entwicklung des Plans seien Behörden und Fachvertretungen beteiligt. „Dieser Prozess ist noch nicht abgeschlossen. Bis zum Sommer 2024 soll der fertige Hitzeaktionsplan der Politik zum Beschluss vorgelegt werden“, kündigt die Sprecherin an.
Bundesweit werden solche Pläne entwickelt, in einigen Städten und Kommunen sind sie bereits umgesetzt. Neben Hitzewarnungen und Verhaltensempfehlungen („Hitzeknigge“), soll in Bremen etwa ein Hitze-Telefon zur Beratung eingerichtet werden.
Weitere möglich Maßnahmen, die in einer Senatsantwort genannt wurden: die Öffnung kühler Räume und deren Anzeige auf einer digitalen Stadtkarte, Versorgung Wohnungsloser mit Trinkwasser, Nachbarschaftshilfen („Buddy-System“). Bis zum Ende der Legislatur sollen 20 zusätzliche Trinkwasserbrunnen entstehen, fünf in diesem Jahr, einer noch vor der Fußball-EM im Bereich der Kunsthalle, so Schlee. Parallel zum Hitzeaktionsplan werde die Stadtklimaanalyse fortgeschrieben, besonders belastete Quartiere würden dabei identifiziert. Sie soll zum Sommer vorliegen.