20 neue Trinkwasserbrunnen im Bremer Stadtgebiet – das hat sich die rot-grün-rote Regierungskoalition für die kommenden vier Jahre vorgenommen. Mit dem Bau von jährlich fünf Brunnen wollen die Politiker unter anderem auf den Klimawandel reagieren, der für mehr Hitzetage sorgt. Darüber hinaus ist der Zugang zu sauberem Trinkwasser ein von den Vereinten Nationen anerkanntes Menschenrecht. So steht es auch in dem entsprechenden Antrag für die Stadtbürgerschaft, die an diesem Dienstag tagt. "Gerade für wohnungslose Menschen kann dieses Angebot für den Erhalt der Gesundheit bedeutsam sein. Ein weiterer positiver Nebeneffekt wäre zudem, dass der Anteil an Plastikmüll reduziert werden kann", heißt es in der Vorlage.
Beiräte sollen bei Standortwahl beteiligt werden
Demnach gibt es in Bremen bislang elf öffentliche Trinkwasserbrunnen, die zwischen Mai und Oktober in Betrieb sind – ein Anfang, aber zukünftig nicht ausreichend, so die Ansicht der Koalition. Ralph Saxe (Grüne) beschäftigt das Thema bereits seit Jahren. Zwischenzeitlich war man sich ihm zufolge koalitionsintern nicht einig, ob Bremen mehr als jene fünf Trinkwasserbrunnen braucht, die es noch bis zum vergangenen Herbst gegeben hat. Mittlerweile sind die Unstimmigkeiten ausgeräumt, die 20 Trinkwasserbrunnen als Ziel auch im Koalitionsvertrag vereinbart. Bau und Wartung der Brunnen sollen in Kooperation mit Hansewasser, der SWB und Wesernetz erfolgen – die Zusammenarbeit habe sich bewährt und helfe, Kosten zu reduzieren, ist im Antrag zu lesen.
Die Standorte stehen laut Saxe noch nicht fest. Bei der Auswahl gehe es darum, einen möglichst großen Bedarf abzudecken. Auch die Beiräte sollen bei der Standortwahl berücksichtigt werden. Klar ist: Die Trinkwasserbrunnen brauchen Pflege. Hygienekontrollen, aber auch ein optisch gepflegtes Erscheinungsbild seien notwendig, so Saxe. Aus einem dreckigen oder kaputten Brunnen wolle schließlich niemand trinken. Probleme mit Vandalismus seien ihm bei den Bestandsbrunnen nur als Einzelfall bekannt: am Standort Ziegenmarkt im Viertel.