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SV Darmstadt 98 - Werder Bremen 2:1 Werder macht absurde Fehler

Werders Fußballer verlieren beim Aufsteiger Darmstadt mit 1:2 und ärgern sich über ihre eigenen Fehler. Doppelter Torschütze bei den Gastgebern war ausgerechnet der Ex-Werderaner Sandro Wagner.
22.09.2015, 21:47 Uhr
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Von Thorsten Waterkamp und Andreas Lesch

Ärgerlicher hätte der Dienstagabend für Werders Fußballer kaum verlaufen können. Sie verloren 1:2 (1:1) beim Bundesliga-Aufsteiger Darmstadt 98, sie machten vor beiden Gegentreffern absurde Fehler.

Und sie mussten auch noch damit leben, dass zweimal Sandro Wagner der Darmstädter Torschütze war. Jener Wagner, der einst bei Werder gespielt und nie überzeugt hatte. In der Tabelle müssen sich die Bremer nun nach unten orientieren. Wenn sie sich nicht steigern, dürften sie es auch am Sonnabend im Heimspiel gegen Bayer Leverkusen schwer haben. „Wir haben versucht, den Ball laufen zu lassen“, analysierte Kapitän Clemens Fritz. „Aber wir waren nicht durchschlagskräftig genug und haben uns zu wenig Chancen rausgespielt.“ Rechtsverteidiger Theodor Gebre Selassie sagte: „Das war echt bitter, fast wie letzte Woche. Beide Gegentore waren einfach blöd.“

Bei der Aufstellung seines Teams hatte sich Viktor Skripnik experimentierfreudig gezeigt. Er stellte Alejandro Galvez neben Fritz ins defensive Mittelfeld. Jenen Galvez, der oft betont hat, dass er sich vor der Abwehr unwohl fühlt. Links im Mittelfeld postierte Skripnik den jungen Janek Sternberg, der in Werders Profiteam seit langem keine Rolle mehr gespielt hatte.

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Die Umbauten brachten zunächst nichts. In der Offensive brachten die Bremer kaum einen halbwegs geordneten Angriff zustande – und in der Defensive gerieten sie immer mal wieder in Gefahr. Dass sie trotzdem in Führung gingen, war schon fast unverschämt. Aber das Tor war schön. Anthony Ujah behauptete den Ball nahe der Eckfahne gegen Fabian Holland und leitete ihn weiter zu Gebre Selassie. Der setzte sich gegen Konstantin Rausch durch und flankte aus der Drehung vors Tor – wo Aron Johannsson ihn per Flugkopfball zum 1:0 im Netz unterbrachte (20.).

Dieser Treffer stärkte die Bremer. Beinahe hätten sie das 2:0 erzielt: Darmstadts Torhüter Christian Mathenia wollte den Ball spielen, trat aber ein Luftloch, Johannsson schnappte sich den Ball, lief an Mathenia vorbei und schoss; György Garics fing den Ball auf der Linie ab (22.). Dann unterlief auch Werders Schlussmann ein Fehler: Darmstadts Jan Rosenthal drang in den Bremer Strafraum ein, er lief vorbei an Jannik Vestergaard, der Innverteidiger ließ ihn ziehen. Rosenthal war fast an der Torauslinie, die Gefahr schien gebannt zu sein – bis Felix Wiedwald ihn umgrätschte. Dieses Foul war fast so sinnlos wie das von Assani Lukimya beim 0:1 gegen den FC Ingolstadt. Wie in jener Partie wurde die Dummheit bestraft: Sandro Wagner traf per Foulelfmeter zum 1:1 (31.). „Wir haben wieder einen Elfmeter geschenkt. Das darf uns nicht passieren“, sagte Fritz.

Die Partie wurde nun intensiver und kämpferischer. Ein als Flanke verkleideter 30-Meter-Schuss von Johannsson brachte Darmstadts Torhüter Mathenia in Not (38.). Zur Pause konnten die Bremer mit dem Unentschieden trotzdem zufrieden sein. Denn Rosenthal spielte Santiago Garcia aus und schoss den Ball an den Innenpfosten (42.).

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In der zweiten Hälfte verlor das Spiel ein wenig an Schwung. Aber Chancen bot es nach wie vor. Ujah köpfte den Ball nach einer Flanke von Garcia am Tor vorbei (61.). Und vorm Bremer Tor? Dort stand Marcel Heller herum, viel zu einsam, drei Meter vor der Linie nur. Wagner passte den Ball flach und zackig zu ihm. Aber Heller war so überrascht, dass er ihn durch die Beine rauschen ließ (69.).

In der 72. Minute brachte Skripnik den zuletzt erkälteten Zlatko Junuzovic. Dann schickte er auch Claudio Pizarro aufs Feld (82.). Aber was passierte? Die Bremer kassierten das 1:2. Der frühere Werderaner Peter Niemeyer spielte einen Pass zu Heller, der lief Richtung Grundlinie, Wiedwald verließ sein Tor unentschlossen, Heller flankte – und der frühere Werderaner Wagner köpfte den Ball ins Tor (84.). „Da legen wir uns das Ding eigentlich wieder rein“, rügte Fritz.

Dann sah auch noch Fin Bartels Gelb-Rot (88.); er hatte Junior Diaz weggeschubst. Dieser Platzverweis erinnerte erneut an das Ingolstadt-Spiel. Denn Bartels‘ Aktion war ähnlich sinnfrei und frustgetränkt wie die Grätsche, wegen der Philipp Bargfrede am Sonnabend vom Platz geflogen war.

Darmstadt 98 - Werder Bremen 2:1 (1:1)

Darmstadt 98: Mathenia - Garics, Sulu, Caldirola, Holland (36. Júnior Díaz) - Heller, Niemeyer, Gondorf, Rausch (64. Kempe) - Rosenthal (90.+3 Stroh-Engel) - Wagner

Werder Bremen: Wiedwald - Gebre Selassie, Lukimya, Vestergaard, Santiago Garcia - Gálvez (72. Junuzovic) - Fritz, Sternberg (89. Fröde) - Bartels - Jóhannsson (82. Pizarro), Ujah

Schiedsrichter: Winkmann (Kerken)

Zuschauer: 17.000

Tore: 0:1 Jóhannsson (19.), 1:1 Wagner (31./Foulelfmeter), 2:1 Wagner (84.)

Gelbe Karten: Holland (1), Júnior Díaz (1), Niemeyer (2) / Wiedwald (2)

Gelb-Rote Karten: - / Bartels (88./Unsportlichkeit)

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