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Thomas Eichin im Interview „Die Dritte Liga wird unsere Sinne schärfen“

Auch Thomas Eichin freut sich enorm über den Aufstieg der U23 in die dritte Liga. Warum der Aufstieg sich mittelfristig auch auf den Bundesliga-Kader auswirken könnte, erklärt der Manager im Interview.
01.06.2015, 00:00 Uhr
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„Die Dritte Liga wird unsere Sinne schärfen“
Von Andreas Lesch

Auch Thomas Eichin freut sich enorm über den Aufstieg der U23 in die dritte Liga. Warum der Aufstieg sich mittelfristig auch auf den Bundesliga-Kader auswirken könnte, erklärt der Manager im Interview.

Wie haben Sie den Aufstieg Ihrer U 23 erlebt?

Thomas Eichin: Ich habe ihn mit Rainer Bonhof, dem Vizepräsidenten von Mönchengladbach, in München verfolgt. Ich war dort ja vormittags mit ihm beim Sport1-Doppelpass gewesen. Beim Spiel hab‘ ich dann eine richtige Gänsehaut gekriegt.

Wer war nervöser: Bonhof oder Sie?

Er ist ja schon ein paar Jahre älter und etwas abgezockter als ich. Ich glaube, ich war der Nervösere. Wir waren beide die ganze Zeit nur am Handy.

Mit wem in Gladbach hatten Sie Kontakt?

Mit meiner Assistentin Karen Blenkers und mit unserem Sportdirektor Rouven Schröder, die beide vor Ort waren. So war ich immer unterrichtet, was passiert. Trotzdem war es fürchterlich, das immer nur aus der Ferne mitzukriegen.

Hatten Sie eine Standleitung – oder haben Sie zwischendurch auch mal aufgelegt?

Wir haben uns SMS und WhatsApp-Nachrichten geschrieben und telefoniert – alles, was geht. Aber ich wollte die ja auch nicht zu verrückt machen. Als dann das Tor von Patrick Mainka fiel und Levent Aycicek nachgelegt hat – da habe ich mich riesig gefreut. Da hat Alex Nouri mit seinem Trainerteam fantastische Arbeit geleistet. Ganz großes Kompliment von mir!

Sie schwärmen ja richtig.

Ja, denn es war mein absoluter Wunsch, dass diese Mannschaft in die Dritte Liga aufsteigt. Mir ist es wirklich wichtig, dass wir das geschafft haben. Weil wir dadurch unser Nachwuchskonzept noch einmal zusätzlich stärken – und ich einfach stolz darauf bin, dass jetzt langsam unsere Pläne aufgehen.

Warum ist dieser Aufstieg für Ihr Konzept so wichtig?

Die Dritte Liga wird unsere Sinne schärfen – und wir werden alle Gas geben müssen, um sie zu wuppen. Wir möchten diese Dritte Liga als weitere Möglichkeit nutzen, auch unseren Bundesligakader langfristig zu stärken. Im Vergleich zu vielen anderen Vereinen werden wir immer darauf angewiesen sein, Spieler von der U 19 in die U 23 zu bringen und von dort ins Profiteam. Für uns ist die Dritte Liga auf diesem Weg enorm wichtig – um unsere größere Breite an Top-Talenten weiterzuentwickeln.

Inwiefern?

Die Spieler sollen sich auch dann, wenn sie gerade mal nicht im Bundesliga-Kader der Profis sind, auf einem hohen Level halten können. Die vierte Liga wäre für viele unserer jungen Talente im nächsten Jahr einen Tick zu klein gewesen. Die Dritte Liga dagegen ist für ihre Entwicklung überragend. Sie wird sicher den einen oder anderen Spieler von uns auf ein anderes Level schießen.

Denken Sie dabei auch an die zuletzt ausgeliehenen Spieler?

Natürlich. Oliver Hüsing und Martin Kobylanski haben bei uns im Profikader mit dem Blick auf die Dritte Liga gute Perspektiven. Durch den Aufstieg wird es für viele junge Spieler interessant sein, bei uns zu sein – auch für Spieler, die wir noch holen wollen.

Wie sehr kann die Dritte Liga Spieler weiterbringen, die bisher im Profiteam meist nur mittrainiert haben – wie Lukas Fröde, Luca Zander oder Maximilian Eggestein?

Wir haben ja schon überlegt, diese Spieler mal auszuleihen in die Dritte Liga oder Zweite Liga, damit sie den nächsten Schritt gehen können, wenn sie bei unseren Profis vielleicht nicht mehr als drei, vier, fünf Spiele machen pro Saison. Für sie ist die Dritte Liga eine ganz neue Perspektive.

Ist der Unterschied zwischen der Regionalliga und der Dritten Liga wirklich so groß?

In der vierten Liga hatten wir schon Spiele gegen Mannschaften, die fast mit neun Mann hinten drin standen. In der Dritten Liga werden wir viel stärker gefordert sein und auch nach hinten taktisch stabiler stehen müssen. Das ist gut, gerade als Vorbereitung auf die Bundesliga. In der vierten Liga hat beispielsweise Levent Aycicek, wenn er in der U 23 gespielt hat, manchmal fast 90 Minuten nur auf ein Tor gespielt. Das wird es in Zukunft nicht mehr geben.

Befürchten Sie nicht, dass die U 23 als Ihr Ausbildungs-Team in der Dritten Liga überfordert sein könnte?

Nein, das glaube ich nicht. Wir werden in der Dritten Liga sicherlich nicht oben mitspielen. Ein Platz im Mittelfeld ist unser Ziel. In erster Linie wird bei uns aber weiterhin die Ausbildung der Talente im Mittelpunkt stehen.

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