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Zweigstelle schließt zum Monatsende Aus für ADAC-Filiale

Bremen-Nord. Im Internet listet der ADAC seine Nordbremer Geschäftsstelle zwar noch auf. Wer jedoch kurzfristig eine Autobahn-Vignette für die Schweiz braucht, spezielle Fragen zum Unfallschutz im Urlaub hat oder bei einem Berater eine besondere Reise buchen will, muss sich beeilen.
24.02.2017, 00:00 Uhr
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Aus für ADAC-Filiale
Von Christian Weth

Bremen-Nord. Im Internet listet der ADAC seine Nordbremer Geschäftsstelle zwar noch auf. Wer jedoch kurzfristig eine Autobahn-Vignette für die Schweiz braucht, spezielle Fragen zum Unfallschutz im Urlaub hat oder bei einem Berater eine besondere Reise buchen will, muss sich beeilen. Dienstag ist der letzte Tag der Automobil-Club-Filiale an der Weserstraße in Vegesack. Sie wird zum Monatsende geschlossen – aus Mangel an Kunden.

So erklärt das Nils Linge. Nach den Worten des Sprechers des ADAC Weser-Ems hat der Regionalclub getan, was alle Unternehmen dann und wann tun: seine Geschäftsstellen und deren Zahlen sich mal näher anzuschauen. Im vergangenen Jahr war das. Laut Linge kamen die Prüfer zu dem Schluss, dass immer mehr Menschen auf die Angebote des Automobil-Clubs im Internet oder am Telefon zurückgreifen – und entsprechend weniger Kunden den Service der Filialen nutzen. Und zu wenige den der Nordbremer Zweigstelle.

Der ADAC-Sprecher hat in die Statistik der vergangenen Jahre geschaut. Von 2012 bis 2015, sagt er, sind die Besucherzahlen der Geschäftsstelle an der Weserstraße um fast ein Drittel zurückgegangen. Und die Umsätze des Reisebüros der Filiale sanken ihm zufolge sogar so weit, dass sie am Ende die Personalkosten nicht mehr decken konnten. Deshalb, erklärt Linge, mussten Vorstand und Geschäftsführung notgedrungen eingreifen und den Nordbremer Standort aufgeben: „Wenn das Verhältnis zwischen Nutzen und Ertrag nicht mehr stimmt, bleibt einem keine andere Wahl.“

Nach seiner Rechnung haben vier Kollegen bisher in der Vegesacker Dependance an der Weserstraße gearbeitet. Demnächst werden sie woanders eingesetzt, in der Bremer ADAC-Zentrale an der Benningsenstraße beziehungsweise in der Bremerhavener Geschäftsstelle an der Deichstraße. Vor einigen Wochen, sagt Linge, wurde das Personal über das Aus der Zweigstelle und den bevorstehenden Jobwechsel informiert. Manche der Nordbremer Kollegen haben nach seinen Worten künftig zwar einen längeren Weg zur Arbeit, einige jedoch auch einen kürzeren.

Für Nordbremer ADAC-Kunden gibt es dagegen kein jedoch. Sie werden künftig weiter fahren müssen als bisher, wenn sie einen Berater persönlich sprechen wollen. Die nächstgelegene Geschäftsstelle ist dann die an der Benningsenstraße im Bremer Zentrum. Linge sagt, dass dem Automobil-Club ein persönlicher Service vor Ort wichtig ist, damit die Wege der Kunden so kurz wie möglich ausfallen. Nur, meint er, müsse der Aufwand für die einzelnen Geschäftsstellen, die zu einem großen Teil aus Mitgliedsbeiträgen finanziert werden, eben auch gerechtfertigt sein.

42 Jahre gab es eine Filiale des Automobil-Clubs im Bremer Norden. Erst war sie an der Friedrich-Klippert-Straße, später wurde sie an die Weserstraße verlegt. Die Zweigstelle ist die einzige, die der ADAC jetzt schließt. Der Regionalclub kommt ab März dann noch auf neun Filialen. Sein Geschäftsbereich erstreckt sich von Osnabrück bis Wilhelmshaven, von Lingen bis Stade. Nach eigenen Angaben hat der ADAC im Weser-Ems-Gebiet rund 800 000 Mitglieder.

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