St. Magnus. Zwölf Familien sind es, die das Kinderhospiz Jona derzeit ambulant betreut. Dabei kümmert sich die Einrichtung unter dem Dach der Stiftung Friedehorst um die ganze betroffene Familie: die Eltern, die Geschwisterkinder, die aus verständlichen Gründen oft hintanstehen müssen und besonders natürlich um die schwerstkranken und schwerstbehinderten Kinder, deren Lebenserwartung verkürzt ist.
'Das Kinderhospiz Jona bietet Leistungen, die für die betroffenen Familien sehr wertvoll sind', meint Rolf Fuhrhoff, Präsident des Lions Club Unterweser. Sein Club ist auf das Hospiz aufmerksam geworden und hat schnell festgestellt, dass vor allem ein strukturelles finanzielles Defizit die Arbeit erschwert. Förderung durch die öffentliche Hand gibt es nicht und auch die Krankenkassen tragen nur einen kleinen Teil zur Finanzierung bei. Dabei wird dringend Geld gebraucht, für die Schulungen der Ehrenamtlichen Helfer, Freizeitangebote, Ausflüge und ähnliches.
Lions Club als Vermittler
Die Freude bei Nahed Chirazi, als Geschäftsführerin des Dienstes für Menschen mit Behinderung bei der Stiftung Friedehorst für das Hospiz zuständig, war also dementsprechend groß, als sie nun einen Scheck über 7000 Euro von der AWD Stiftung Kinderhilfe entgegennehmen konnte. Ein Lions-Freund hatte den Kontakt hergestellt, als klar wurde, dass der Club selbst kurzfristig nicht finanziell würde helfen können. Mit dem Geld sollen Freizeitangebote und Ausflüge finanziert werden, die die Mitarbeiter von Jona mit den erkrankten Kindern und vor allem mit deren gesunden Geschwistern unternehmen.
Die AWD Stiftung Kinderhilfe finanziert sich zum größten Teil aus Beiträgen der Mitarbeiter. Ein Prozent der Provisionen fließen automatisch jeden Monat dem guten Zweck zu. Nun profitiert auch das Bremer Kinderhospiz davon. 'Es ist wichtig, dass man Kindern hilft, die aus der sozialen und gesellschaftlichen Wahrnehmung herausfallen', erklärte AWD-Direktor Bernd Mewes bei der Scheckübergabe, denn Kinder, die vor ihren Eltern sterben, seien noch immer ein Tabuthema.
Die jetzige Spende solle darüber hinaus keine einmalige Sache bleiben. 'Ich halte nichts von Eintagsfliegen', sagte Mewes und kündigte an, dass die AWD-Stiftung künftig zwei Mal im Jahr einen Ausflug des Hospizes finanziell unterstützen werde. Ähnliches war von Fuhrhoff zu hören. Auch der Lions Club wolle den Kontakt zu dem Hospiz erhalten und es nach Möglichkeit unterstützen.