Nach den Osterferien dürfen Bremer Schülerinnen und Schüler bis auf Weiteres nur noch mit negativem Schnelltestergebnis am Präsenzunterricht teilnehmen. Der Senat hat am Dienstag beschlossen, dass die bislang freiwilligen Tests zur Pflicht werden. Auch müssen nach den Osterferien Grundschüler im gesamten Schulgebäude Mund- und Nasenschutz tragen, wenn die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner über dem Wert von 100 liegt Empfohlen werden medizinische Masken, Alltagsmasken sind aber auch erlaubt.
„Im Präsenzschulbetrieb ist es notwendig, infizierte Kinder, Jugendliche und Beschäftigte möglichst früh zu identifizieren“, sagte Bildungssenatorin Claudia Bogedan (SPD). Trotz der durch die Virusmutationen gestiegenen Infektionszahlen bei Kindern soll so viel Präsenzunterricht wie möglich stattfinden, deshalb entschied sich der Senat für die Einführung der Testpflicht. Zudem hatten sich viele Eltern skeptisch gegenüber den freiwilligen Tests gezeigt.
Spätestens ab dem 19. April soll ein negatives Testergebnis die Voraussetzung dafür sein, dass Schüler das Schulgelände betreten dürfen – beziehungsweise dort bleiben dürfen. Die erste Woche nach den Ferien könnten die Schulen als Übergangswoche nutzen. Hintergrund dafür ist, dass die Testpflicht erst noch in die Corona-Verordnung aufgenommen werden muss.
Schulpflicht bleibt bestehen
Laut der Bildungsbehörde sind in den Wochen vor Ostern bei den rund 74.000 Schülern insgesamt 32.500 freiwilligen Tests durchgeführt worden – rechnerisch ergibt das einen Wert von 44 Prozent, der aber aufgrund der Freiwilligkeit wohl niedriger liegt. Auch die verpflichtenden Tests sollen zweimal pro Woche in den Schulen gemacht werden. Genug Material für die Schüler und Lehrer stünde bereit, heißt es in einer Mitteilung. Für alle Schüler, die sich nicht testen lassen können oder wollen, gilt die Schulpflicht weiterhin. „Sie müssen digital am Unterricht teilnehmen“, sagt Stephanie Dehne, Referentin der Senatorin.
In den Kitas soll es nach den Osterferien freiwillige Schnelltests geben. Bremen hatte zu diesem Zweck den Kauf von 250.000 Schnelltests beschlossen. Bei den Tests in den Kitas kooperiert das Bildungsressort mit dem Modell „Kita-Kinder-Testung“ vom Leibniz-Institut BIPS.
Christopher Hupe, bildungspolitischer Sprecher der Grünen-Fraktion, hält die Testpflicht für einen wichtigen Baustein für den Infektionsschutz an Schulen. „Das schützt Schüler und Schülerinnen, Lehrkräfte und Eltern noch effektiver als bisher.“ Es müsse aber noch mehr Überzeugungsarbeit für eine höhere Testbereitschaft geleistet werden. „Der Distanzunterricht kann die Wirksamkeit des Präsenzunterrichtes für die persönliche Entwicklung der Kinder nicht ersetzen“, sagte Hupe. Auch Yvonne Averwerser, bildungspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion, hatte sich vor den Feiertagen für eine Testpflicht an Schulen ausgesprochen.
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