"Wann kommt endlich die Schutzausrüstung gegen Messerangriffe?", fragt Jochen Kopelke, Bundesvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei (GdP) nach einer Messerattacke auf einen Polizisten in Berlin-Neukölln. Dort hatte am Freitagabend ein 28-Jähriger einem Polizisten mit einem Messer in den Hals gestochen und den Beamten lebensgefährlich verletzt. Kopelke sieht bei diesem Thema unter anderem die im Juni tagende Innenministerkonferenz (IMK) gefordert. Er erwartet von dort "ein klares Bekenntnis zur sofortigen Beschaffung neuer Schutzausstattung gegen Halsstich- und Messerattacken". Beim Vorsitzenden der Innenministerkonferenz, Bremens Innensenator Ulrich Mäurer (SPD), rennt er damit offene Türen ein.
Man werde auf der Frühjahrskonferenz in Bremerhaven über dieses Thema noch einmal zielführend sprechen müssen, erklärte Mäurer am Sonnabend. Die aktuellen Vorfälle zeigten, dass die Gewaltbereitschaft gegenüber Polizisten immer weiter steige. "Um so wichtiger ist eine gute Schutzausrüstung unserer Polizistinnen und Polizisten."
Forderung der Polizeigewerkschaft
Kopelke seinerseits erinnert in einer Pressemitteilung der GdP am Sonnabend daran, dass bereits vor einem Jahr nach einem tödlichen Angriff auf einen Polizisten in Mannheim mehrere Innenminister die Prüfung neuer Schutzausstattung zugesagt hatten. Doch lediglich das Saarland habe danach tatsächlich Schnittschutzschals beschafft. Flächendeckend sei die neue Stichschutzausrüstung nie im Polizeidienst angekommen. Die neue Bundesregierung müsse zügig für härter Strafen und einen besseren Schutz von uns Polizisten sorgen, fordert Kopelke. Angesichts der "dramatischen Entwicklung der Messerkriminalität in Deutschland brauchen wir im Dienst bessere Ausrüstung.“