Der Bremer Gesundheitswissenschaftler Gerd Glaeske ist tot. Wie die Handelskrankenkasse bestätigt, für die Glaeske eigentlich in dieser Woche den noch von ihm mitverfassten Gesundheitsreport vorstellen wollte, starb er bereits am Freitag im Alter von 77 Jahren nach langer Krankheit.
Der studierte Pharmakologe war seit 23 Jahren Professor für Arzneimittelversorgungsforschung an der Bremer Universität und leitete dort seit 2017 das „Länger besser leben“-Institut am Forschungszentrum Ungleichheit und Sozialpolitik. Zwischen 2003 und 2010 war Glaeske Mitglied des Sachverständigenrates zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen. Zu seinen letzten Forschungsschwerpunkten gehörte die Suchtgefahr von Opiaten.
Während der Corona-Pandemie hatte der Wissenschaftler gemeinsam mit anderen Experten aus Medizin und Forschung verschiedene Thesenpapiere veröffentlicht. In diesen hatten sie unter anderem Kritik an Statistiken zur Klinik-Auslastung geübt und gefordert, bei der Erarbeitung von Krisenplänen neben Virologen auch andere wissenschaftliche Experten mit einzubeziehen.