Das ist ein Vorgang ohne Beispiel, der einen je nach Gemütslage staunen lässt, verärgert oder fassungslos macht. In einer Nacht-und-Nebel-Aktion hat die Brepark, Bremens Gesellschaft für Parkraumbewirtschaftung, die Gebühren erhöht. Nicht um ein paar Cent, sondern saftig. Mal ist es ein Drittel mehr, mal das Doppelte – je nachdem, wo am meisten zu holen ist.
Keine Kleinigkeit also, die Brepark langt richtig hin – und wie vermittelt sie das? Gar nicht. Die Bürgerinnen und Bürger werden vor vollendete Tatsachen gestellt. Eine städtische Gesellschaft, deren Aufsichtsrat vom Staatsrat der Verkehrsbehörde angeführt wird, hat es nicht nötig, die Erhöhung anzukündigen und über die Gründe aufzuklären. Das ist frech und gedankenlos.
Es spricht gar nichts dagegen, Parken teurer zu machen. Nichts dagegen, mit diesem Schritt möglicherweise den Effekt zu erzielen, dass sich der eine oder die andere überlegt, vielleicht besser mit dem Bus oder der Bahn zu fahren. Das Auto gehört zu den Klimakillern – diese Art von Verkehr dort einzudämmen, wo die Menschen nicht darauf angewiesen sind, sollte ganz oben auf der politischen Agenda stehen.
Ein zweites Argument: Die Brepark kämpft wie alle mit steigenden Kosten, außerdem will sie ihr Angebot ausweiten und sich zu einem modernen Mobilitätsunternehmen entwickeln. Logisch, dass dafür zusätzliches Geld benötigt wird. Nur sollten die Brepark und letztlich auch der Senat diese Zusammenhänge gefälligst kommunizieren – rechtzeitig, damit sich die Autofahrer nicht vor den Kopf gestoßen fühlen.
Vollends versagt haben die Verantwortlichen, zu denen in diesem Fall auch die Messegesellschaft zählt, beim Parken auf der Bürgerweide. Die neuen Regelungen sind nicht schlüssig, intransparent und das erste Mal am Dienstag in einer Art und Weise umgesetzt worden, die jeder Beschreibung spottet. Es herrschte regelrechtes Chaos, wie Betroffene berichten, die eine Veranstaltung in der ÖVB-Arena besuchen wollten. Geradezu überfallartig wurden sie mit der Forderung konfrontiert, fürs Parken horrend mehr zu zahlen, als sie es gewohnt waren. Manche wähnten sogar Betrug, weil die Umstände so obskur waren. Schlechter kann man’s nicht machen. Setzen, sechs!