Demnach seien neben Ulrike B., der ehemaligen Leiterin der Bremer Bamf-Außenstelle, fünf weitere Mitarbeiter in hohem Maße an der Asyl-Affäre beteiligt gewesen. Das berichtet der Spiegel und beruft sich dabei auf einen 17-seitigen Bericht der Innenrevision des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (Bamf). Nun müsse geprüft werden, ob sie aus eigener Überzeugung entschieden hätten oder auf Veranlassung ihrer direkten Vorgesetzten. Gegen die Beteiligten hat das Bamf disziplinarrechtliche Ermittlungen eingeleitet.
Weiter heißt es in dem Bericht, das Bamf gehe ebenfalls disziplinarrechtlich gegen den Stellvertreter von Ulrike B. vor. Dieser soll von der bevorzugten Behandlung zweier Rechtsanwälte gewusst haben. Nach dem Abgang der Leiterin sei er "an allen Vorgängen" beteiligt gewesen, zitiert der Spiegel das Papier.
In dem Bericht der Innenrevision soll zudem stehen, dass die Bremer Außenstelle für lediglich 142 von insgesamt 1371 untersuchten Asylverfahren zwischen den Jahren 2013 und 2017 zuständig gewesen sei. Bei den Verfahren in Bremen sei es zu "schwerwiegenden Fehlern" gekommen: In 54 Prozent der Entscheidungen habe kein zulässiger Antrag vorgelegen und in rund 40 Prozent der Fälle sei die Identität der Asylbewerber nicht geklärt worden. (var)