Weihnachtszeit ist Urlaubszeit. Viele Menschen reisen zu Verwandten und Freunden. Hotelzimmer sind dann in der Regel nur schwer zu bekommen. Und in Bremen werden jetzt sogar Stellplätze für Wohnmobile knapp.
Weihnachtszeit ist Urlaubszeit. Viele Menschen reisen zu Verwandten und Freunden. Sie besuchen Städte und Weihnachtsmärkte. Hotelzimmer sind dann in der Regel nur schwer zu bekommen. Und in Bremen werden jetzt sogar Stellplätze für Wohnmobile knapp.
Der Stellplatz am Kuhhirten ist ausgebucht – zumindest an diesem Wochenende. In der Weihnachtszeit gibt es dort generell einen besonderen Andrang. Die Lage des Platzes sei einfach toll, erklärt der Betreiber Hans Bahrenburg. Die nahe gelegene Weser lädt zu Spaziergängen im Grünen ein, aber auch die Innenstadt ist zu Fuß zu erreichen. Nicht zu unterschätzen ist die Anziehungskraft des Lokals „Der Kuhhirte“. Die Camper schätzen die Möglichkeit, dort einkehren zu können. Außerdem tut der Stellplatz auch einiges für seine Gäste: So gibt es dort jeden Freitagabend an einer Bude Glühwein für die Besucher. Das Ehepaar Ulrich und Brunhilde trinkt den Glühwein allerdings auf dem Weihnachtsmarkt. Die beiden sind mit ihrem Wohnmobil aus Osnabrück nach Bremen gekommen, um Verwandte zu treffen. Dabei wollen sie auch den Weihnachtsmarkt an der Schlachte besuchen.
Wohnmobilreisen liegen im Trend
Während der vergangenen zehn Jahre habe gerade das Reisen mit Wohnmobilen einen regelrechten Boom erfahren, erzählt der Stellplatz-Betreiber. „Im Jahr kommen wir ungefähr auf 10.000 Übernachtungen“, sagt Bahrenburg weiter. Mit einem Preis von 15 Euro pro Nacht liegen seine Stellplätze im Mittelfeld. Bemerkenswert sei, dass statistische Erhebungen ergeben hätten, dass Reisende mit Wohnmobilen zwischen 50 und 60 Euro zusätzlich in der besuchten Stadt ausgeben. Bei durchschnittlich zweieinhalb Menschen pro Fahrzeug sei das eine Kaufkraft von etwas mehr als einer Million Euro.

Ulrich und Brunhilde auf dem Weihnachtsmarkt am Dom.
Auch der Campingplatz Hanse-Camping am Stadtwaldsee ist ausgelastet. Vor allem an den Wochenenden sei der Platz restlos ausgebucht, bestätigt eine Mitarbeiterin gegenüber dem WESER-KURIER. Die Gäste seien im Wesentlichen zwischen 40 und 50 Jahren alt und kämen aus dem Umland. Vereinzelt seien auch Gäste aus Dänemark dabei. Der große Andrang habe die Betreiber des Campingsplatzes überrascht, man habe nicht unbedingt damit gerechnet – auch wenn es natürlich toll sei. Der aktuelle Pächter hat den Platz im November vergangenen Jahres übernommen und erst mit Beginn dieses Jahres wieder geöffnet. Demnach hätte die Erfahrung gefehlt.
Anders bei Hans Bahrenburg. „In der Weihnachtszeit ist es an jedem Wochenende voll“, sagt er. Man reserviere jedoch nur einen kleinen Teil der Stellplätze. Denn Wohnmobil-Freunde schätzen die Unabhängigkeit und wollen nicht immer genauen Plänen folgen. Daher werden die übrigen Plätze des Stellplatzes vergeben, solange sie noch frei sind. „Da ist es manchmal schon ratsam, pünktlich anzureisen“, so Bahrenburg.
Pünktlich angereist sind glücklicherweise auch Ulrich und Brunhilde. „So einen tollen Weihnachtsmarkt gibt es selten“, sagt Ulrich. Zwar sei der Osnabrücker Weihnachtsmarkt auch schön, Bremen sei jedoch weithin bekannt für die tollen Buden zwischen Rathaus und Bürgerschaft oder an der Schlachte. Während des Jahres reist das Ehepaar viel mit dem Wohnmobil durch Deutschland. „Aber meist nicht so weit weg von zu Hause“, so Ulrich. Auch in Bremen machen die beiden häufiger Station. „Wir kennen Bremen gut, aber es ist auch einfach schön hier.“
Die Auslastung der Hotels in Bremen zur Weihnachtszeit sei sehr hoch, sagt Maike Lucas von der Bremer Touristik-Zentrale. Sie wies jedoch darauf hin, dass es momentan noch keine aktuellen Zahlen gebe und es sich um einen ersten Eindruck handle. „Dieser ist jedoch sehr positiv. Anfang Dezember waren für eine Nacht alle Hotelzimmer in der Stadt ausgebucht“, sagte sie. Zeitgleich mit dem Weihnachtsmarkt fand eine Tagung statt, da waren die Grenzen der Kapazitäten erreicht.
Auf dem Stellplatz am Kuhhirten fallen auch einige Wohnmobile mit niederländischen Kennzeichen ins Auge. „Ich kann einen Kalender zeichnen nach Nationen, die herkommen“, sagt Bahrenburg. Niederländer seien zwar immer mit dabei, grundsätzlich seien die Stellplätze in der Weihnachtszeit jedoch eher mit Gästen aus dem Umland belegt – wie eben das Ehepaar aus Osnabrück. Skandinavier seien zur Weihnachtszeit nur vereinzelt dabei, so Bahrenburg. Österreicher und Schweizer ohnehin eher selten.