Das Leuchtfeuer an der Nordmole von Bremerhaven droht umzustürzen. Ein Schock für viele Einwohner, denn der Moleturm mit dem markanten roten Haupt ist ein Wahrzeichen der Hafenstadt. In der Nacht zum 18. August hatte sich die Nordmole abgesenkt – der rund 20 Meter hohe Turm war daraufhin in bedrohliche Schieflage geraten. In dieser Fotostrecke halten wir fest, wie das Wahrzeichen verloren geht.
Wahrzeichen Der schiefe Turm von Bremerhaven: Chronologie der Ereignisse
Nachdem Teile der Nordmole in Bremerhaven in der Nacht zum 18. August abgesackt sind, ist der Moleturm an der Spitze der Kaje in gefährliche Schieflage geraten. Die Ereignisse in Bildern.
Da war noch alles in Ordnung: Der Moleturm an der Einfahrt zum Fischereihafen in Bremerhaven.

In der Nacht zum Donnerstag, 18. August, hat sich die Nordmole, an deren Spitze das Leuchtfeuer mit dem roten Haupt steht, abgesenkt. Der rund 20 Meter hohe Turm geriet in bedrohliche Schieflage.

Der schiefe Turm von Bremerhaven: Teile der Nordmole sind eingesackt. Die Einfahrt zur Geeste musste gesperrt und auch der Fährbetrieb der Weserfähre eingestellt werden.

Der betroffene Bereich war bereits seit Jahren baufällig.

Das Niedrigwasser zur Mittagszeit am 18. August, das Druck von dem Bauwerk nahm, überstand der Turm, ohne sich weiter zu neigen.

Nach Angaben der Stadt Bremerhaven befindet sich die Nordmole im Eigentum des Landes Bremen. Der Turm ist ein aktives Leuchtfeuer und im Besitz der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes.

Der Moleturm soll schnellstmöglich mit schwerem Gerät abgetragen werden. Aus der Stadt Bremerhaven kam Kritik, dass das Bauwerk nicht bereits früher abgesichert wurde.

Eine Frau simuliert das Abstützen des Turm, in Anlehnung an den Schiefen Turm von Pisa, mit dem abgesackten Moleturm.

Claudia Schilling (SPD), Senatorin für Wissenschaft und Häfen des Landes Bremen, und Robert Howe, Geschäftsführer von Bremenports, informieren sich am 18. August über die Lage vor Ort und den Umgang mit der abgesackten Nordmole.

20. August: Ein Schlepper zieht einen Ponton zum abgesackten Moleturm. Vom Ponton sollen Sachverständige per Kran in Arbeitskörben zu der roten Kuppel herabgelassen werden. Experten sollen prüfen, wie sich die denkmalgeschützte Kuppel unbeschadet vom Mauerwerk des Turms lösen lässt.

Schaulustige beobachten den abgesackten Moleturm.

Die Nordmole mit dem Leuchtfeuer ist eines der Wahrzeichen von Bremerhaven. Laut der Stadt steht das Seezeichen, das 1914 in Betrieb genommen wurde, seit 2001 unter Denkmalschutz.

Ein Schlepper zieht einen Ponton, eine schwimmende Plattform, zum abgesackten Moleturm.

Mit der Begutachtung soll herausgefunden werden, ob und wie sich die denkmalgeschützte Kuppel unbeschadet vom Mauerwerk des Turms lösen lässt. Falls keine neuen Probleme auftreten, soll die Kuppel abgebaut und der Turm danach abgetragen werden.

Die Basis des abgesackten und schräg stehenden Moleturms am 22. August. Das Absacken ereignet sich ausgerechnet zu den maritimen Tagen, dem großen Bremerhavener Hafenfest.

Seit Tagen steht der abgesackte Moleturm nun schief. Das Geländer des Bremerhavener Wahrzeichens wird überprüft. Bevor die Kuppel gelöst werden kann, müssen Arbeiter das Geländer des Turms entfernen.

Schaulustige auf der Liebesinsel beobachten das Geschehen.

Die alte Holzkonstruktion unter der Hafenmole.

Die Mole und der Molenkopf, auf dem der Turm steht, sind nach Angaben von Bremenports auf Holzpfählen gegründet. Untersuchungen zeigten, dass diese unter der Mole abgängig waren.

Der Turm ist provisorisch gesichert worden. Das Ponton-Boot an der Molemauer soll den absackenden Turm im Falle eines Sturzes auffangen. Auf dem Ponton liegt Heu.

Der abgesackte Moleturm vor der Entfernung der Spitze. Mit hohem Wasserdruck soll die denkmalgeschützte rote Kuppel vom Mauerwerk des Turms gelöst werden. Sollte es gelingen, wird sie im Laufe der Woche abgenommen. Funktioniert es nicht, wollen die Verantwortlichen den Turm kontrolliert umfallen lassen.

Fahrzeuge der Firma, die die Spitze des schräg stehenden Moleturms abtragen soll, hinter der Absperrung an der Hafenmole.

Der abgesackte Moleturm mit einem Strandkorb des benachbarten Strandbads. Das schiefe Bremerhavener Wahrzeichen soll wieder aufgebaut werden. Zuerst aber müssen die Verantwortlichen einen Weg finden, ihn abzubauen.

Der Abbau der Kuppel gestaltet sich allerdings schwieriger als gedacht.

Entgegen aller Erwartungen ist es auch am Donnerstag, 25. August, nicht gelungen, die Haube des schiefen Molenturms zu bergen.

Die freigeschnittene Kuppel rührt sich auch bei mehreren Versuchen nicht. Möglicherweise sei sie schwerer als die berechneten fünf Tonnen, heißt es von Seiten Bremenports.

Alle Versuche, die denkmalgeschützte Kuppel vom Backsteinkörper des Turms zu lösen, schlagen fehl - nichts bewegt sich. Grund dafür sind 24 zusätzliche Stahlstreben zwischen Kuppel und Turm, die nach Angaben von Bremenports nicht in den Bauplänen verzeichnet waren.

Am 26. August klappt es dann endlich doch: Ein Kran hebt die historische Kuppel schließlich ab.

Zahlreiche Schaulustige verfolgen die Arbeiten.

Ein hartes Stück Arbeit, doch nun ist es vollbracht: Die Haube des schiefen Moleturms kann am Freitag, 26. August, endlich geborgen werden.

„Mit der Bergung hat alles wunderbar geklappt“, sagte ein Bremenports-Sprecher. „Die Kuppel ist komplett sanierungsbedürftig, aber dazu haben wir jetzt die Möglichkeit.“