Gibt's nicht? Doch gibt's!
Die kuriosesten Polizei-Einsätze in Bremen und Niedersachsen
Eine falsche Schlange im Supermarkt, ausgeartete Vaterschaftsfreuden oder lautstarke Liebesspiele: Das sind die kuriosesten Polizeimeldungen aus Bremen und der Region.
Zahnbürste stört Liebespaar: Ein Paar hatte im März vergessen, die Vorhänge seiner Wohnung in der Bremer Innenstadt zuzuziehen und fühlte sich von seinem Nachbarn beim Sex beobachtet. Daraufhin rief es die Polizei. Die Ermittlungen ergaben, dass der Nachbar die beiden nicht fotografiert, sondern sich lediglich die Zähne geputzt hat. Seine elektrische Zahnbürste leuchte rot auf, sobald er zu stark aufdrücke.
Christophe Gateau
Das verschollene Auto: Als eine Frau am 13. Oktober ihr Auto in Bremerhaven für einen Spaziergang abstellte, begann für sie eine wahre Odyssee. Denn sie vergaß, wo sie ihr Auto geparkt hatte. Immer wieder kam sie mit Familienangehörigen zur Suche nach Bremerhaven. Anfang Dezember meldete dann ein Anwohner, dass in der Straße schon seit Wochen ein Auto mit auswärtigem Kennzeichen parke - und die Frau hatte endlich ihr Auto zurück.
Karsten Klama
Der Schlangenschreck: Nicht nur in Bremen (siehe Juli) verbreitete eine Schlange Angst und Schrecken. Beim Auspracken von Ware wurde in Bremerhaven eine Mitarbeiterin eines Supermarkts von einer Schlange überrascht. Ein Kunde eilte der Frau zu Hilfe und steckt das Tier in einen Karton. Im Tierheim stellte sich dann heraus, dass es sich um eine Spielzeugschlange aus Gummi handelte.
Polizei Bremerhaven
Vaterfreuden eskalieren: Die Vaterfreuden stiegen Ende Oktober einem 37-Jährigen zu Kopf - jedoch in Form von Alkohol. Das freudige Ereignis begoss er mit Freunden. Als er und ein Kumpel kurz darauf einer Tankstelle verwiesen wurden, konnten sie diese nicht mehr aus eigener Kraft verlassen und stießen Getränke- und Backwarenregale um. Als die Polizei eintraf, saßen die beiden oberkörperfrei im Verkaufsraum und schlugen sich gegenseitig ins Gesicht. Den Rest der Nacht durften sie in einer Zelle verbringen
imago images / Panthermedia
Der Auslöse-Fail: Den Bruder bei der Polizei auszulösen mag ja eine löbliche Idee sein. Blöd nur, wenn gegen einen selbst auch ein Haftbefehl vorliegt und dann das Geld für beide nicht mehr reicht. So geschehen Anfang September am Flughafen Bremen, bei der die 19 und 26 Jahre alten Brüder auf die finanzielle Hilfe eines Bekannten angewiesen waren, der die Geldstrafen und Verfahrenskosten für beide zahlte.
Frank Thomas Koch
Alles (Koch-)Banane: Der Streit um den Preis einer Kochbanane artete Mitte August in Walle in eine Schlägerei aus. Nachdem vier Männer sich beim Verkäufer über den Preis beschwerten, setzten beide Seiten zunächst Reizgas ein, ehe es zu einer Schlägerei kam, bei der auch Flaschen flogen. Die Polizei nahm die vier unzufriedenen Käufer kurz darauf fest.
Jens Schierenbeck/dpa/tmn
Nie nüchtern am Steuer: Nüchtern am Steuer? Nicht mit einem 50-Jährigen in Bremerhaven. Bei einer Kontrolle im Juli erklärte er den erstaunten Beamten, dass er schon seit Jahren keinen Führerschein mehr habe, dafür aber grundsätzlich betrunken mit seinem Auto fahre.
Markus Brandhuber / imago images / onw-images
Das schreiende Liebesspiel: Als eine Passantin in einem Wohnhaus in der Bahnhofsvorstadt an einem Mittag im Juli Peitschenhiebe und Frauenschreie hört, schwant ihr Böses. Auch die Polizei nahm die Geräusche war und begab sich auf die Suche. Schnell stellte sich raus, dass die Beamten ein Paar beim Liebesakt gestört hatten.
Christian Charisius / dpa
Die Schlange am Hauptbahnhof: Für Angst und Schrecken sorgte im Juli ein 38-Jähriger am Hauptbahnhof in Bremen. Betrunken führte er dort seine Schlange spazieren, schmiss das Tier in die Luft und hielt es Leuten für Fotos hin. Eine Frau ergriff schreiend die Flucht. Die Polizei macht dem Spuk ein Ende und brachte die Schlange in eine Tierarztpraxis.
Rolf Vennenbernd/dpa
Der dreiste Dieb: Pech im Spiel, Glück beim Diebstahl? In Bremerhaven klaute ein Gast einer Spielhalle im Juni während des laufenden Betriebs einen Zigarettenautomaten. Die Aktion mit einer Sackkarre wirkte so seriös, das ihm ein weiterer Gast sogar die Tür des Hinterausgangs offen hielt und der Mann verschwinden konnte.
Monika Skolimowska/zb/dpa
Freiheitsdrang: Da staunten auch die Einsatzkräfte der Feuerwehr Bremen nicht schlecht. Bei einem Einsatz in Mittelshuchting begrüßte sie ein Hund auf der Fensterbank im vierten Stock eines Hauses. Über die Drehleiter konnte das Tier nicht gerettet werden, sodass die Feuerwehr die Wohnungstür aufbrechen musste und Hündin Bubu von der Fensterbank holte. Anschließend gab es jede Menge Streicheleinheiten und beruhigende Worte für die schwangere Halterin.
Feuerwehr Bremen
Den Bock an den Hörnern gepackt: Tierisch war auch der Einsatz der Bremer Feuerwehr in Oslebshausen im Mai. Am frühen Morgen hatte sich ein Rehbock in einem Zaun verfangen, die Feuerwehr befreite den Bock in wenigen Minuten. In den sozialen Medien wurde aber mehr über die Vorzüge des Retters als über das Tier diskutiert.
Feuerwehr Bremen
Mit einem Joint das Hotel geräumt: Der Versuch von zwei jungen Männern, in einem Hotel in Walle einen Joint zu rauchen, ging Anfang März ganz gewaltig nach hinten los. Denn obwohl sie vorsorglich einen Socken über den Brandmelder gestülpt hatten, löste dieser aus und das Hotel musste nachts um 3 Uhr geräumt werden. Die Polizei fand schnell die Übeltäter, die auch noch Kokain und synthetische Drogen bei sich hatten.
Arne Immanuel Bänsch/dpa
Der etwas andere Patientenausflug: So lässt sich zumindest der Ausflug beschreiben, den ein 24-Jähriger im März unternahm. Im Krankenhaus in Gröpelingen stahl er die Autoschlüssel seines Zimmernachbarn und unternahm eine Spritztour mit dessen Auto. Bei der baute er alkoholisiert aber gleich einen Unfall und versuchte, das Auto an einen Autohändler im Bremer Norden zu verkaufen. Als sich dieser nicht auf den Deal einlassen wollte, fuhr der Mann zurück zum Krankenhaus, stellte das beschädigte Auto wieder ab und wurde von der Polizei verhaftet.
Heiko Wolfraum / dpa
Unerfüllte Wünsche: Ein Neunjähriger aus dem Landkreis Friesland war offenbar überhaupt nicht glücklich über die Geschenke, die er unterm Weihnachtsbaum vorfand. Also rief er die Polizei. Die habe vor Ort einen sehr verärgerten Jungen vorgefunden, sagte ein Polizeisprecher. Der Grund: Die Geschenke und der Wunschzettel des Jungen stimmten nicht überein. Letztendlich konnten die Beamten den Jungen dennoch beruhigen. (Symbolbild)
Karl-Josef Hildenbrand/dpa
Seltsamer Nikolaus: Als „geheimnisvoller Mann mit Bonbons gefüllten Säcken auf dem Rücken“ bezeichnet die Bremer Polizei den Unbekannten auf dem Weihnachtsmarkt im November 2018. Ein Nikolaus? Fehlanzeige. Auch wenn seine drei Rucksäcke gefüllt mit diversen Spirituosen und Bonbons das vermuten lassen könnten. Der Ertappte hatte jedoch auch Werkzeug dabei und gestand schnell, dass er die Artikel zuvor aus zwei Weihnachtsbuden an der Schlachte entwendet hatte. (Symbolbild)
Swen Pförtner/dpa
Verbrecher versteckt sich im Dixi-Klo: Ein 20 Jahre alter Mann versuchte im November in Walle in ein Elektrogeschäft einzubrechen. Auf seiner Flucht versteckte er sich in einer nahegelegenen Dixi-Toilette. Das stille Örtchen blieb jedoch nicht lange unentdeckt. Die Einsatzkräfte hatten „den richtigen Riecher“ heißt es in der offiziellen Meldung der Polizei.
dpa picture alliance
Müder Einbrecher: Dieser Einbruch ging gründlich schief: Im August 2018 fand eine Bremerin in der Neustadt einen Einbrecher auf dem Boden ihres Wohnzimmers - schlafend. Nach Angaben der Polizei schlief die 53 Jahre alte Bewohnerin im selben Zimmer auf dem Sofa. Gegen zwei Uhr nachts wurde sie von einem ungewohnten Geräusch geweckt. Als sie das Licht einschaltete, fand sie den schlafenden Einbrecher, der zuvor über ein Fenster in die Wohnung eingedrungen war.
Die Polizei weckte den Mann und nahm ihn fest. In seinen Hosentaschen befand sich diverses Diebesgut. (Symbolbild)
Karl-Josef Hildenbrand / dpa
Blitzschnell gehandelt: Kaum fiel dem Zehnjährigen das Portemonnaie aus der Hand, hatte ein unbekannter Mann es bereits gepackt und rannte davon. Doch der Junge gab sich noch nicht geschlagen: Er nahm kurzerhand seinen Schulranzen ab, bat einen neben ihm stehenden Mann darauf aufzupassen, und nahm die Verfolgung auf. Nach wenigen Metern holte er den Dieb ein. Ein Trick vom Schulhof tat das Übrige: Der Zehnjährige stellte dem Unbekannten ein Bein und brachte ihn dadurch zu Fall. Dabei verlor der Dieb die zuvor entwendete Geldbörse. Der Junge nahm sein Eigentum wieder an sich und lief zurück zu seinem Schulranzen und anschließend nach Hause. Problem gelöst. (Symbolbild)
Andrea Warnecke/dpa
Ausgeprägter Schuhfetisch: Aus einem Schuhgeschäft in der Bremer Innenstadt verschwanden aus rätselhaften Gründen im Sommer 2018 etwa 100 Paar neue Schuhe. Weit waren sie nicht gekommen, genau genommen, nur in die Wohnung einer Mitarbeiterin des Geschäfts. Dort lag die Diebesbeute im Wert von etwa 10 000 Euro in mehreren Räumen und Tüten.
dpa picture alliance
Im Haus ein Schaf gegrillt: Die Polizei hat im Januar 2018 in Bremerhaven einen skurrilen Grillabend beendet: Ein 37-jähriger Mann röstete über einer offenen Feuerstelle in einem Haus ein ganzes Schaf. Dazu hatte er nach Polizeiangaben an Silvester in einem Abbruchgebäude zwei Klappleitern aufgestellt und auf einem Holzspieß das geschlachtete Schaf über den glühenden Kohlen gedreht.
Anwohner hatten Polizei und Feuerwehr wegen einer starken Rauchentwicklung alarmiert. Die Beamten ordneten wegen Brandgefahr und Kohlenmonoxydentwicklung das Löschen des Feuers an.
Polizei Bremerhaven
Aus der Kategorie "Dummheit tut weh": Ein bewaffneter Räuber wollte Anfang Oktober mit seiner Beute schnellstmöglich aus einem Discounter in Huchting fliehen und … rannte gegen die Automatiktür. Trotz Aufpralls konnte der Täter fliehen. (Symbolbild)
123rf
Mit 200 Stundenkilometern in einen Fluss: Die Polizei Wilhelmshaven hatte an Weihnachten 2017 mit einem besonders dreisten Dieb zutun. Ein 23-jähriger betrunkener Mann stahl ein Auto. Als er danach in Verkehrskontrollen geriet, konnte er keinen Führerschein vorzeigen, beleidigte die Beamten, bedrohte sie mit dem Tod und rauschte davon. Er schaffte es jedoch nicht weit: Er kam von der Straße ab und fuhr mit 200 Stundenkilometern in den Fluss Maade. Der Mann blieb unverletzt. Das Auto wurde mit einem Kran geborgen, die Straße für vier Stunden gesperrt. Der Schaden beträgt etwa 50.000 Euro. Gegen den Mann wurden Ermittlungen eingeleitet.
dpa
Alles Käse: Eine richtig große Lasagne oder riesige Portionen Spaghetti wollte eventuell ein 37-Jähriger aus Bremen kochen. In einem Discounter in Huchting versuchte er im August 2018, 35 Packungen Parmesan zu stehlen. In seinem Rucksack wollte er sie aus dem Geschäft schmuggeln, wurde jedoch bei dem Diebstahlversuch von einem anderen Kunden beobachtet. Die Polizei erließ einen Haftbefehl gegen den Mann.
epa ansa Str / dpa
Blaulicht als Freude für den Sohn: Am 6. Dezember 2017 staunten die Polizeibeamten in Bremen-Nord nicht schlecht, als sie ein grauer VW-Bulli mit eingeschaltetem Blaulicht überholte. Am Steuer saß eine 60-jährige Frau. Sie habe ihrem erwachsenen Sohn, der mit ihm Auto saß, mit der Blaulichtfahrt eine Freude machen, sagte sie. Was kurios klingt, hatte für die Fahrerin ernste Folgen: Gegen sie wurden Anzeigen wegen Amtsanmaßung und Fahrens unter Alkoholeinfluss gestellt.
dpa
Bier-Bruch: Dieses Bild des Grauens war Anfang Oktober auf dem Autobahnzubringer Arsten zu sehen. Ein Lastwagen mit Leergut war umgekippt. Kein Einzelfall. Schon im Juni 2016 war ein Laster mit 2400 Kisten Leergut an Bord umgekippt, der Fahrer wurde damals leicht verletzt.
Polizei
Emotional durchgeknallt: Ein türkischer Hochzeitskonvoi geriet im September 2017 in der Bremer Innenstadt außer Kontrolle. Mit beflaggten Fahrzeugen fuhren die Hochzeitsgäste auf den Domshof, zündeten Böller und schossen mit Schreckschusswaffen in die Luft. Anschließend ging es mit 33 Fahrzeugen laut hupend Richtung "Am Wall". Die Teilnehmer wurden schließlich am Herdentorsteinweg von der Polizei in Empfang genommen und bekamen etliche Strafanzeigen.
Polizei
Emotional durchgeknallt, Teil 2: "Plötzlich hörte man Schüsse, die Leute vorne rechts an den Tischen sprangen dementsprechend teilweise schon erschrocken auf", schrieb eine Leserin dem WESER-KURIER, die den Hochzeitskonvoi live beobachtet hatte.
FR
Geldscheine in der Unterhose: Wo ist das beste Versteck für eine große Menge gestohlenes Bargeld? Na klar, in der Gesäßfalte. 1600 Euro - eingewickelt in eine Plastiktüte - hatte ein Dieb dort mittig versteckt, nachdem er am Hauptbahnhof einem Fahrgast die Geldbörse mit der sagenhaften Summe von 2900 Euro entwendet hatte. Vorher kleidete sich der Räuber noch neu ein.
dpa
Alter schützt vor Torheit nicht: Ende September 2017 nahmen Polizisten in Gröpelingen einen 71-jährigen laut Polizeibericht „harmlos aussehenden Rentner“ fest, nachdem sie ihm beim Dealen mit Heroin erwischt hatten. In der Wohnung des älteren Herrn fanden die Beamten später ein halbes Kilogramm der Droge, Verpackungsmaterial und Bargeld.
dpa
Sommerreisegepäck spezial: Was wir auf dem Foto sehen, befand sich im Koffer eines gerade einmal 14 Jahre alten Jungen. Er wollte im August 2017 vom Bremer Flughafen aus nach London reisen. Man kann natürlich versuchen, mit Nachbildungen eines G36-Sturmgewehres und einer Pistole ins Flugzeug zu gelangen, klappt dann aber nicht. Die Bundespolizei stellte Strafanzeige.
Polizei
Effizient: Fünf Frauen im Alter zwischen 15 und 31 Jahren gingen Ende August 2017 im Hanseatenhof auf Tour. Auf Klau-Tour. Das Foto zeigt das Ausmaß ihres Beutezuges. Sichergestellt von der Polizei wurden: Bekleidung, Uhren, Schmuck, ein Handy, Töpfe, Pfannen, Bestecksets, Schmuck, Parfüm, Bettwäsche sowie Handtücher.
Polizei
Fetter Braten: In Rotenburg haben Diebe in der Nacht zum 19. August laut Polizei "diverse Fleischwaren" aus den Kühlräumen einer Gaststätte entwendet - offenbar aber nicht für den Eigenbedarf: Mehrere Bürger fanden danach in großen Teilen der Stadt Reste von Schweineschnitzeln.
dpa
Falsch abgebogen: Ein Rentner hat sich im August 2017 bei einem Spaziergang in Bremerhaven mit seinem Rollator auf einen Autobahnzubringer verirrt. Besorgte Autofahrer riefen die Polizei, die den 76-Jährigen kurz vor der Autobahn stoppte. Er erklärte den Beamten, er habe bei dem Verkehr lediglich die Orientierung verloren, wie es in einer Mitteilung hieß. Ein Streifenwagen brachte den Mann nach seinem Ausflug zurück ins Seniorenheim.
dpa
Einfach vergessen: Mit einer geladenen Schreckschusspistole im Rucksack hat ein 31-jähriger Mann aus Osterholz-Scharmbeck am Freitag, 11. August 2017 versucht, die Sicherheitskontrolle am Bremer Flughafen zu passieren. Doch das Personal war aufmerksam, der Mann flog auf. Anschließend stellte die Bundespolizei die Waffe mit vier Platzpatronen sicher. Fliegen durfte er dennoch: Der Mann gab glaubwürdig an, die Pistole schlichtweg im Handgepäck vergessen zu haben.
Lennart Helal
39 Mal Mist: Drei junge Männer lösten innerhalb eines dreiviertel Jahres wenigstens 39 Einsätze für Polizei und Feuerwehr aus, indem sie am Telefon Notfälle oder Straftaten vortäuschten. Bei etlichen Fake-Anrufen wurde eine Vielzahl von Einsatzkräften der Polizei, Feuerwehr und der Rettungsdienste gebunden, die für mögliche echte Einsätze in der Zeit nicht mehr zur Verfügung standen. Für solche vorgetäuschten Notrufe droht eine Strafe von bis zu drei Jahren Gefängnis.
dpa
Diese Geschichte machte international Schlagzeilen: Ein Ehepaar aus Norwegen blieb im Juli 2017 auf der Autobahn bei Arsten wegen Spritmangels liegen. Der 65-jährige Mann sagte seiner 66-jährigen Frau, er wolle schnell Benzin holen und machte sich mit dem mitgeführten Fahrrad auf den Weg. Die Frau blieb im gesicherten Bulli zurück. Als der Mann nach Stunden nicht zurück war, machte sich die Frau auf die Suche nach ihm, und die alarmierte Polizei leitete eine Fahndung ein. Gegen 1 Uhr meldete sich dann die Polizei Weyhe bei den Einsatzkräften aus Bremen. Sie habe vom Schützenfest in Stuhr einen Anruf erhalten: Dort sei ein Mann, der den Weg zurück nicht mehr finde. Und tatsächlich handelte es sich um den vermissten 65-Jährigen. Er hatte im wahrsten Sinne des Wortes "getankt": zwei Flaschen Kraftstoff und Alkohol auf dem Schützenfest. Das Auto des Paares wurde auf ein Tankstellengelände geschleppt. Dort wurde das Ehepaar wieder zusammengeführt. Mehr über diese Geschichte lesen Sie hier.
Schützenverein Stuhr
Kaum zu glauben, aber wahr: Ein Streit von vier Müttern um einen Kinderwagenstellplatz in einem Bus eskalierte im Juli 2017 derart, dass am Ende drei Polizeibeamte verletzt waren. Die vier Frauen wollten mit ihren Kinderwagen gemeinsam einsteigen, konnten sich im Bus aber nicht einigen, wer welchen Platz bekommt. Die Frauen bedrängten sich körperlich. Eine rief ihren Mann an, der mit seinem Bruder zu Hilfe eilte. Zeitgleich mit den Brüdern traf auch die Polizei ein, die Handgreiflichkeiten verhindern wollte. Die Brüder griffen daraufhin die Beamten an.
dpa / Symbolbild
Streit um eine Lücke: Auf dem Parkplatz eines Einkaufszentrums in Posthausen artete im Juli 2017 ein Streit zwischen drei Frauen um eine Parklücke aus. Eine 74-Jährige zerkratzte ihrer 30-jährigen Kontrahentin den Unterarm. Zusammen mit ihrer 56-jährigen Begleitung wirkte die 30-Jährige dann verbal derart auf die ältere Dame ein, dass diese einen Kreislaufzusammenbruch erlitt und ins Krankenhaus gebracht werden musste. Gegen alle Beteiligten wurden Strafverfahren wegen Körperverletzung eingeleitet.
INGO MOELLERS / Symbolbild
Wie der Vater so der Sohn? Im Juni 2017 zog die Polizei in der Langemarckstraße um kurz vor Mitternacht einen 43 Jahre alten alkoholisierten Autofahrer aus dem Verkehr. Einige Stunden später fiel der Opel des Mannes einer Streifenbesatzung in Huchting auf. Als die Beamten den Fahrer kontrollieren wollten, gab dieser Gas. Im Kreuzungsbereich der Heinrich-Plett-Allee verlor der Flüchtende beim Rechtsabbiegen die Gewalt über das Auto und stieß mit einem Ampelmast zusammen. Das Fahrzeug überschlug sich und kam auf der Fahrerseite zum Liegen. Als die Polizisten eintrafen, versuchte der Fahrer gerade, das Auto über die geöffnete Beifahrertür zu verlassen. Dabei schlug die Tür zu und fiel dem Fahrer auf den Kopf. Es handelte sich um den 16-jährigen Sohn des 43-Jährigen, der zuvor in der Langemarckstraße kontrolliert worden war.
Polizei Bremen
Früh übt sich: Mit Papas Autoschlüssel in der Hand büxte ein dreijähriger Knirps Anfang Juni 2017 in der Vahr aus, lief zielgerichtet zum Wagen, öffnete per Knopfdruck, startete den Motor und rammte am Steuer sitzend zwei parkende Fahrzeuge. Verletzt wurde glücklicherweise niemand, der Dreijährige hat auch keine strafrechtlichen Konsequenzen zu fürchten.
ddp
Ein kaputtes Rücklicht war nur der Anfang: Denn bei der Kontrolle eines 30-jährigen Autofahrers im Mai 2017 in der Rembertistraße stieg den Beamten Cannabisgeruch in die Nase. In dem Renault Clio saßen außerdem zwei 19- und 21-jährige Mitfahrer. Der Fahrer gab zu, dass er kurz zuvor einen Joint konsumiert und darüber hinaus noch weitere dabei habe. Die Polizisten fanden dann aber nicht nur die Joints, sondern auch mehrere Tüten mit noch etikettierten Jeanshosen sowie einige Kleiderbügel und einen Diebstahlschutz. Doch damit nicht genug: Der Ausweis des Fahrers schien gefälscht, und der Mann hatte einen Führerschein und einen Reisepass mit falschem Namen und unterschiedlichen Nationalitäten dabei. Damit war die Fahrt zuende.
dpa / Symbolbild
Ein Polo im Fleet: Die Feuerwehr rechnete zunächst mit einem schweren Unfall, als ihr im März 2017 am frühen Morgen ein auf dem Dach liegender VW Polo in einem Fleet gemeldet wurde. Die Wehr rückte mit einem Kranwagen und weiteren neun Fahrzeugen sowie rund 30 Einsatzkräften aus, darunter ein Taucher. Vor Ort in der Fleetstraße stellten die Einsatzkräfte fest, dass der Unfallwagen offenbar vom Fahrer zurückgelassen wurde. Die Polizei entdeckte Schlammspuren, die in ein nahegelegenes Parzellengebiet führten, und ermittelte den vermeintlichen Fahrer, einen 21-jährigen Bremer. In einer Waschmaschine fanden die Beamten die stark verschmutzte Kleidung, der Mann stand unter Alkoholeinfluss. Er hatte durch den Unfall leichte Verletzungen erlitten, lehnte eine ärztliche Behandlung jedoch ab. Der für den Verkehr nicht zugelassene Wagen war vermutlich aufgrund erhöhter Geschwindigkeit von der Fahrbahn abgekommen, mit einem geparkten Auto zusammengestoßen, ins Schleudern geraten und hatte sich dann überschlagen.
dpa / Symbolbild
Zu wenig Fleisch auf einem Baguette: Darum entbrannte im März 2017 in einem Schnellimbiss in der Bremer Neustadt ein Streit, der gewaltsam endete. Einer von drei jungen Männern war mit der Belegung seines Baguettes nicht einverstanden. Als es bei der verbalen Auseinandersetzung mit dem zuständigen Mitarbeiter keine Lösung gab, griff der Gast zu einem anderen Mittel und schlug dem Mitarbeiter mit der Faust ins Gesicht. Auch die zwei Begleiter des Gastes mischten sich ein. Als dann ein weiterer Gast eintrat, flüchteten die drei Täter. Der Imbiss-Angestellte musste mit leichten Verletzungen im Krankenhaus behandelt werden.
dpa / Symbolbild
Verdächtige Bohrgeräusche: Diesen Einsatzwerden die Bremer Polizeibeamten wohl nicht so schnell vergessen. Als eine Bremerin Ende Januar 2017 in ihrer Wohnung seltsame Bohrgeräusche hörte, alarmierte sie aus Angst vor Einbrechern die Polizei. Mit zwei Streifenwagen rückten die Beamten an, konnten jedoch am Haus niemand verdächtiges auffinden. Erst bei einer Hausdurchsuchung wurden sie im Badezimmer fündig: In der Wanne summte ein Vibrator, Modell "Blauer Maulwurf", fröhlich vor sich hin. "Das ist mein Vibrator", rief die Frau erleichtert.
dpa / Symbolbild
"Mein Mann macht das sonst immer", antwortete eine 52-jährige Bremerin der Polizei, als sie im Januar 2017 nach dem Tanken mit noch steckendem Tankschlauch losgefahren war. Dieses Malheur passierte der Bremerin an einer Tankstelle in Osterholz. Ihr Mann hatte den Wagen aufgetankt und war zum Bezahlen zur Kasse gegangen. Derweil wollte seine Frau vermutlich schon mal den Platz an der Säule räumen. Es entstand ein Sachschaden in Höhe von 2000 Euro.
dpa / Symbolbild
"Ich bin nicht behindert": Das hätte ein Bremer Golfschläger-Dieb lieber nicht zu den Polizeibeamten sagen sollen. Denn diese überführten den Gauner Ende Januar 2017 dank seines mangelnden Fachwissens in Sachen "Handicap". Der 25-Jährige versuchte, geklaute Golfschläger in einem Fachgeschäft in Bargeld zu verwandeln. Dumm nur, dass sich der Verkäufer an die Schläger und den dazugehörigen eigentlichen Besitzer noch sehr gut erinnern konnte. Als die alarmierten Beamten ihn dann noch nach seinem Handicap fragten, antwortete der Dieb pampig: "Was soll das denn? Ich bin nicht behindert." Gegen den Dieb wurde ein Verfahren eingeleitet.
imago / Symbolbild
Ein Hund auf Reisen: Der bayerische Gebirgsschweißhund "Quando" machte sich Ende Januar 2017 einfach selbst auf den Weg in die Hansestadt. In Verden sprang er aus einem Autofenster, um dann mit dem Zug Richtung Bremen zu fahren. In der Nordwestbahn suchte der Hund fröhlich Kontakt zu den Fahrgästen und präsentierte sein Talent bei einer spontanen Fährtensuche. Die Bahn-Mitarbeiter meldeten den herrenlosen Fahrer der Polizei Bremen. Diese brachte den ausgebildeten Jagdhund zurück zu seiner Besitzerin, die bereits eine Vermisstenmeldung beim Tierheim Verden veranlasst hatte.
Polizei Bremen
Lkw blieben stecken: Das Jahr 2017 begann am Bremer Gustav-Deetjen-Tunnel gleich mit zwei kuriosen Fahrfehlern. Nachdem im Januar ein Lkw-Fahrer mit seinem Sattelzug im Tunnel stecken geblieben war, missachtete nur wenige Wochen später erneut ein weiterer Kraftfahrer die Durchfahrtshöhe. "Das war zu 100 Prozent menschliches Versagen", erklärte Martin Stellmann vom Amt für Straßen und Verkehr. Immer wieder bleiben Lkw in Bremens zweitniedrigstem Tunnel (3,10 Meter) stecken.
Christian Walter
Hirsch mit Warnweste: Diese Polizeimeldung kommt zwar nicht aus Bremen oder Niedersachsen, passt aber ganz wunderbar in diese Galerie: Ein mit einer Warnweste ausstaffierter Hirsch ist Anfang Dezember 2017 durch einen kleinen Ort in Thüringen gelaufen und hat eine Frau mit Huftritten angegriffen und leicht verletzt. Warum das Tier, das laut Polizei in einem Wildgehege in Sülzhayn gehalten wird, eine solche Weste trug, war unklar. Eventuell sei es eine Vorsichtsmaßnahme der Besitzer gewesen, sagte ein Polizeisprecher.
Die Frau war den Angaben zufolge mit ihren Kindern im Ort spazieren, als der freilaufende Hirsch auftauchte und offenbar bedrohlich auf die Gruppe zulief. Als die Mutter sich schützend vor ihre Kinder stellte, wurde sie von den Hufen des auf den Hinterbeinen aufgerichteten Tieres im Rücken getroffen. Laut Polizei hatten die Kinder vorher versucht, Kontakt zu dem Hirsch aufzunehmen, weil sie ihn angesichts der Warnweste für zutraulich hielten. Das Tier verschwand danach, wurde aber rasch wieder eingefangen. Ob die Besitzer dem Aufruf zur Warnwestenpflicht des Satire-Magazins Postillon gefolgt sind, ist nicht überliefert.
Grafik: Weser-Kurier
Süße Beute: Auch nicht aus Bremen, aber sehr amüsant: Polizisten haben Anfang Dezember 2017 in einer Wohnung in Karlsruhe mehr als 4000 Tafeln Schokolade entdeckt. Die Beamten kamen der süßen Diebstahl-Beute nach Polizeiangaben auf die Spur, nachdem sie zuvor eine fünfköpfige Bande auf dem Weihnachtsmarkt beim Stehlen beobachtet hatten. Sie überprüften die Männer nach dem Vorfall und durchsuchten schließlich die Ein-Zimmer-Wohnung eines 36-Jährigen. Dort fanden sie die Schokolade, die vermutlich bei diversen Raubzügen gestohlen worden war. Gegen den 36-Jährigen lag zudem ein Haftbefehl in anderer Sache vor - er wanderte deshalb sofort ins Gefängnis.
dpa
Am Chaos gescheitert: Und noch ein letzter Fall aus der Reihe "gescheiterte Einbrüche". Im Kreis Karlsruhe scheiterten im November 2017 Einbrecher an der Unordnung in einem Einfamilienhaus. Sie wollten Wertgegenstände in dem Haus in Waghäusel entwenden, doch die waren schlicht nicht zu finden.
Die Eindringlinge waren über eine aufgehebelte Terrassentür in das Haus eingebrochen. Dort begrüßte sie großes Chaos. „Aufgrund des sehr unordentlichen Zustandes des Hauses sahen die Diebe von ihrem weiteren Vorhaben ab und verschwanden unerkannt“, teilte die Polizei mit. (Symbolbild)
Beim Polizeieinsatz in Bremen und Niedersachsen erleben die Beamten oft Unglaubliches. Wir haben Polizei- und Feuerwehrmeldungen aus den Jahren 2019, 2018 und 2017 durchstöbert nach den seltsamsten Dingen, mit denen es Polizisten in Bremen und dem Nachbarland während ihrer Einsätze zu tun hatten. Einige dieser kuriosen Nachrichten aus der Polizeipresse haben wir hier zusammengetragen.
In unserer Bildergalerie geht es unter anderem um einen Hirsch in Warnweste, lautstarke Liebesspiele und jede Menge tierischer Einsätze.