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Kommentar zur neuen Straßenbahnlinie Die Linie 5 ist nicht mehr als ein gut verkaufter Anfang

Die Überseestadt bekommt eine neue Straßenbahnlinie; ein Grund zum Jubeln ist das nicht. Denn die Maßnahme greift nicht weit genug, kommentiert Jan-Felix Jasch.
13.06.2018, 16:00 Uhr
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Die Linie 5 ist nicht mehr als ein gut verkaufter Anfang
Von Jan-Felix Jasch

Bremen bekommt eine dringend benötigte neue Straßenbahnlinie. Die Linie 5 soll in Zukunft den Hauptbahnhof mit der Überseestadt verbinden – so wie es zurzeit die Buslinie 20 tut, bei der es allerdings immer wieder zu Verspätungen kommt. Die Einrichtung der neuen Bahnlinie ist ein wichtiger Schritt, sie ist gut für Bremen und gut für die Überseestadt. Und sie ist seit Jahren überfällig. Es scheint, als sei die Überseestadt bei der Verkehrsplanung schlicht vergessen worden und als würde der Schritt nun nachgeholt.

Aber ein Grund zum Jubeln ist die neue Linie längst nicht. Sie wird besser verkauft, als sie in Wahrheit ist. "Mit der neuen Linie wird sich der ÖPNV zur attraktiven Alternative für diesen dynamisch wachsenden Stadtteil entwickeln“, hatte Lohse am Dienstag erklärt. Doch eine wirkliche Anbindung der Überseestadt und speziell der Landzungen am Europa- und am Überseehafen bringt die Linie 5 nicht. Sie fährt an diesem Gebiet nur vorbei. Menschen, die dort wohnen und arbeiten, sind weiterhin auf die Buslinien 26 und 28 angewiesen.

Interessant mutet auch die Ankündigung der BSAG an, die Bahn fahre von montags bis freitags. Das mag für die Entlastung des Berufsverkehrs sinnvoll sein, den Anwohnern ist damit jedoch nicht geholfen. Sie wollen schließlich auch am Wochenende gut angebunden sein.

Die neue Bahnlinie ist eine kleine Lösung. Die große, die die ganze Überseestadt mit der Innenstadt verbindet, lässt weiter auf sich warten. Es scheint, dass die Idee der Linie 5 ein guter Gedanke ist, der mal wieder nicht zu Ende gedacht und gebracht worden ist. Diese Kritik muss sich Verkehrssenator Joachim Lohse (Grüne) gefallen lassen.

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