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Feuer bei Könecke und im Cinestar Bremen Drei Brände in einer Nacht - jetzt werden die Ursachen ermittelt

Für die Feuerwehr war der Montag der bislang arbeitsreichste Tag des Jahres, mehr als 400 Kräfte waren im Einsatz. Die Ursachen der Feuer in Hemelingen und Osterholz untersuchen nun Spezialisten.
03.09.2019, 19:02 Uhr
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Drei Brände in einer Nacht - jetzt werden die Ursachen ermittelt
Von Nina Willborn

Der Brand im Technikraum des Cinestar Kristallpalastes am Montagnachmittag, nur wenige Stunden später das Großfeuer auf dem ehemaligen Könecke-Gelände und in der Nacht dann noch der Löscheinsatz vor der Kunsthalle: Für die Bremer Feuerwehr war Montag der bislang arbeitsreichste Tag des Jahres.

An allen Brandorten haben die Ermittlungen begonnen. Schätzungen über die Höhe der Schäden am Kino, in den Lagerhallen oder an der Stadtmusikanten-Skulptur gibt es noch nicht. Eben so wenig lassen sich schon Aussagen machen über die Ursachen. „Wir gehen bislang nicht davon aus, dass es einen Zusammenhang zwischen den Bränden gibt“, sagt Polizeisprecher Bastian Demann.

Der Aufwand für die Feuerwehr war enorm. Insgesamt mehr als 400 Männer und Frauen von allen Bremer Berufs- und den freiwilligen Wehren waren in 102 Fahrzeugen bis zum frühen Dienstagmorgen im Einsatz. Auf dem Könecke-Gelände wurden noch bis zum Mittag letzte Glutnester gelöscht, danach gab es noch Kontrollfahrten. „Wir haben immer mal wieder Großeinsätze“, sagt Feuerwehrsprecher Michael Richartz, „zuletzt bei dem Brand des Pflegeheims in der Tegeler Plate oder dem Feuer in der Lürssen-Werft. Aber das war schon ein sehr außergewöhnlicher Tag für uns.“

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Weil die Feuermeldungen dicht aufeinanderfolgten, waren einige Kräfte und die Einsatzleitung mehr als zwölf Stunden unterwegs. Eine Herausforderung war laut Richartz die Logistik für die Atemschutzgeräte, ohne die die Feuerwehrleute aufgrund der starken Rauchentwicklung nicht hätten arbeiten können. Zwei leicht verletzte Kollegen, eine Anwohnerin mit Rauchvergiftung – angesichts der Größe der Brände hätte es schlimmer ausgehen können. „Uns erfüllt es mit Stolz, diese Lage so gut bewältigt zu haben“, sagt Richartz. Lagen wie diese zeigten, dass Strukturen und Einsatzpläne der Feuerwehr funktionierten. „Alle haben hervorragend zusammengearbeitet.“

Dazu muss man auch Yasemin Tertemiz zählen. Sie nutzt derzeit ein Büro im zweiten Geschoss des ehemaligen Könecke-Verwaltungsgebäudes über die Zwischenzeitzentrale (ZZZ) und bemerkte am Abend als erste die schwarze Rauchsäule, die aus dem Dach einer der Lagerhallen stieg. „Ich bin Berufsfeuerwehrfrau“, sagt sie, „wusste deshalb die Zeichen schnell zu deuten.“

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Tertemiz, die gerade in Elternzeit ist und nebenberuflich Messen für Eltern und Kinder organisiert, rief sofort ihre Kollegen in der Leitstelle an, rannte dann hinunter und sah, dass die 100 mal 50 Meter große Halle in vollem Ausmaß brannte. „Ich bin dann durch die Büros in allen Etagen gelaufen und habe die Leute, die noch da waren, herausgeholt“, sagt sie. Wäre sie schon wieder im Dienst gewesen, hätte auch sie wohl mitgelöscht. „Meine Kollegen waren alle im Einsatz.“

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Die Büros des Verwaltungsgebäudes sind ohne Schäden davongekommen. Daniel Schnier von der ZZZ sagt: „Wenn es gebrannt hätte, als niemand mehr da war, wäre es vielleicht schlimmer ausgegangen.“ Der Schaden ist voraussichtlich trotzdem immens. Stefan Heitmann, Geschäftsführer von Asset Immobilien, die das Gelände verwaltet, sagt: „Die Lagerhalle ist einsturzgefährdet, dazu kommen die Schäden durch das Löschwasser.“

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Der Cinestar Kristallpalast bleibt bis auf weiteres geschlossen. Schockiert und entsetzt ist Kunsthallen-Direktor Christoph Grunenberg nach dem mutmaßlichen Vandalismus an dem Werk des belgischen Künstlers Maarten Vanden Eynde. „Ein derartig respektloses und aggressives Verhalten der Kunst gegenüber haben wir bisher nicht erlebt“, sagt er. Man habe die Aufzeichnungen der Überwachungskamera der Polizei zur Auswertung gegeben.

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