Warum engagieren Sie sich ehrenamtlich bei den Johannitern?
Karin Stelljes: Dafür gibt es verschiedene Gründe. Zum einen wegen der guten Gemeinschaft. Bei den Johannitern machen alle Altersgruppen mit, von der Jugend bis zu den Senioren. Und wenn man viel mit jungen Menschen zu tun hat, hält das einen auch selbst im Kopf jung. Zum andern ist es sehr schön und wichtig, Menschen zu helfen, die in Not geraten sind. In den Johannitern habe ich eine Organisation gefunden, in der ich mich ehrenamtlich voll ausleben kann. Der Kältebus der Johanniter ist dabei mein Herzensprojekt. Hier helfen wir Menschen, die am Rand der Gesellschaft leben. Die Dankbarkeit, die wir von unseren Gästen erhalten, ist unbezahlbar. Ohne mein Ehrenamt würde mir etwas im Leben fehlen.
Warum ist Ihre Arbeit so wichtig für die Gesellschaft?
Die ehrenamtliche Arbeit, nicht nur bei den Johannitern, ist so wichtig, weil ohne sie die Versorgung in vielen Bereichen zusammenbrechen würde. Ehrenamtliches Engagement ist wichtig, um vieles in der Gesellschaft am Leben zu erhalten. Mit dem Kältebus unterstützen die Johanniter die Sicherung des Lebens von Menschen, die keine Wohnung haben. Vielen Menschen ist oft nicht bewusst, dass jeder von uns sehr schnell in so eine Situation kommen kann.
Was ist das schönste Erlebnis, das Sie in Ihrem Ehrenamt je erlebt haben?
Eigentlich ist jeder Tag, an dem ich Menschen helfen kann, ein schöner Tag. Ich habe kein allerschönstes Erlebnis, aber viele schöne Momente. Wir werden im Kältebus oft auch mal etwas ruppiger angegangen, dann verteidigen unsere Stammgäste uns. Das finde ich sehr rührend. Sie sagen uns auch, dass sie uns vermissen, wenn die Wintersaison vorbei ist und wir nicht mehr so häufig unterwegs sind. Schön finde ich es auch, wenn sich unsere Stammgäste von uns verabschieden, weil sie eine Wohnung gefunden haben.
Wie finden Sie die Idee hinter dem Aktionstag?
Ich finde es total wichtig, weil das Ehrenamt immer Nachwuchs braucht. An diesem Tag können wir auf uns aufmerksam machen und den Bremern zeigen, wie vielfältig die Johanniter sind. Jeder Bürger darf sich angesprochen fühlen, im Ehrenamt tätig zu sein.