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Bremen Ein ganz privates CDU-Gremium

Neumeyers haben sich nichts vorzuwerfen, was den CDU-Mitgliederschwund betrifft: Alle Familienmitglieder sind Christdemokraten, alle haben oder hatten Funktionen inne, die mit der Union zusammenhängen: Ronald-Mike Neumeyer war von 1995 bis 1999 Vorsitzender der Bürgerschaftsfraktion, von 2006 bis 2007 Bausenator. Silvia Neumeyer ist Vize-Vorsitzende der CDU-Fraktion.
01.11.2016, 00:00 Uhr
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Ein ganz privates CDU-Gremium
Von Silke Hellwig

Neumeyers haben sich nichts vorzuwerfen, was den CDU-Mitgliederschwund betrifft: Alle Familienmitglieder sind Christdemokraten, alle haben oder hatten Funktionen inne, die mit der Union zusammenhängen: Ronald-Mike Neumeyer war von 1995 bis 1999 Vorsitzender der Bürgerschaftsfraktion, von 2006 bis 2007 Bausenator. Silvia Neumeyer ist Vize-Vorsitzende der CDU-Fraktion. Der 27-jährige Maximilian Neumeyer ist Landesvorsitzender der Jungen Union (JU), seine Schwester Catharina (25) arbeitet in Berlin für die Bundestagsabgeordnete Elisabeth Motschmann.

Die Eltern haben sich in der JU kennengelernt. Obgleich ihr Mann zuerst auf prominenterer Ebene Karriere gemacht habe, sei sie auch immer politisch aktiv gewesen – ehrenamtlich, sagt Silvia Neumeyer. Die Kinder kamen zwangsläufig früh mit Politik in Berührung, irgendwo im Haus hängt ein Bild, auf dem Maximilian im Alter von zwei Jahren mit Altbundeskanzler Helmut Kohl posiert. Als Kind habe sie Altbürgermeister Henning Scherf verehrt, den sie von diversen Begegnungen kannte, erinnert sich Catharina Neumeyer.

Schon früh politisiert, traten die Neumeyer-Kinder im Alter von zwölf Jahren in die Schüler-Union ein. „Dass man sich engagiert, wurde uns einfach vorgelebt“, sagt Maximilian Neumeyer. Andere Parteien seien für ihn nicht infrage gekommen; obgleich er mit der Union nicht zu 100 Prozent übereinstimme, sei es immer noch mehr als mit anderen Parteien.

Im Hause Neumeyer sei viel über Politik diskutiert worden, sagt die Familie. „Aber wir haben die Kinder nie gedrängt, sich in der CDU zu engagieren“, sagt Vater Neumeyer. Den Kindern sei vermittelt worden, dass es wichtig sei, sich für Politik zu interessieren, aber jedes Engagement darüber hinaus sei vollends ihnen überlassen worden, bestätigt die Tochter. Vier Parteibücher bedeuteten auch beileibe nicht, eine Meinung zu teilen. „Wir sind schon ziemlich unterschiedlich“, so Silvia Neumeyer.

Obwohl sie am Beispiel ihrer Eltern auch die negativen Seiten politischer Popularität und die Belastungen eines politischen Amts kennengelernt hätten, können sich beide Neumeyer-Junioren vorstellen, politische Ämter auszufüllen. Maximilian Neumeyer hat konkrete Ambitionen, der Maschinenbauingenieur hat bereits für die Bürgerschaft kandidiert. „Ich muss darin nicht unbedingt mein Heil suchen, aber es macht mir Spaß, mich einzubringen und zu gestalten.“ Ronald-Mike Neumeyer hat sich mit seinem Sohn über dessen Kandidatur ausgetauscht. „Ich habe ihn gefragt, ob er das wirklich will.“ Zum einen sei es nicht jedermanns Sache, mit der öffentlichen Aufmerksamkeit umzugehen, zum anderen könne der Hauptberuf leiden.

Catharina Neumeyer möchte sich in der JU und CDU Berlin behaupten, „erst mal noch im Hintergrund“. Ihre berufliche Zukunft sieht sie eher im Stab eines Bundesministeriums als irgendwo im politischen Rampenlicht. „Ich weiß nicht, ob mein Fell dick genug wäre für die Berufspolitik“.

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