Der Name ist Programm und Versprechen und genau so gemeint: In 60 Sekunden wird die Pizza gebacken, eben "60 Seconds to Napoli". So heißt die Restaurantkette aus Dortmund, die an diesem Donnerstag ihre erste Filiale in Bremen eröffnet, direkt an der Weser, wo bis vor einigen Monaten noch das Bolero residierte. Offiziell lautet die Adresse Langenstraße 68, inoffiziell kann man den Standort direkt neben der Bürgermeister-Smidt-Brücke zur Schlachte zählen.
Noch sind die Plätze natürlich leer, aber gedämmtes Licht strahlt schon mal von den großen kupferfarbenen Lampen an der Decke und deutet den Stil der Lokalität an. Während die älteren Filialen noch rustikal daherkommen, setzt Joshua Marschlich in Bremen mit einem Farbschema aus Kupfer, Lila und Schwarz auf eine gemütliche Atmosphäre. "Innerhalb von zwei Monaten haben wir hier alles aufgebaut", sagt der Betriebsleiter. Bis vor Kurzem hat er das "60 Seconds to Napoli" in Oldenburg geführt, eines von bislang 22 Restaurants der Kette, die unter anderem auch in Berlin, Dresden, Köln, Hamburg und München Ableger hat. Bremen ist die Nummer 23.
Backofen mit fast 500 Grad und Zutaten aus Italien
Damit die Pizza tatsächlich in wenigen Minuten zu den rund 120 Plätzen im Lokal und den noch mal 80 auf der Außenterrasse kommt, zeigt das Backofenthermometer fast 500 Grad an. Für Joshua Marschlich nicht mal das Besondere an dem Lokal. Das sind nach seiner Ansicht die Zutaten. "Die werden nämlich extra aus Italien angeliefert."
Mit diesen Zutaten werden dann laut Speisekarte 26 unterschiedliche Pizzen gebacken. Darunter findet man bekannte Sorten, wie "Margherita" oder "Schinken Champignons". Aber auch ausgefallene Kreationen namens "Oh My Truffle", "Gamba Zamba" oder "Death by Cheese" kann man hier essen.
"Unser Fokus liegt derzeit allerdings auf der Trüffelpasta in einer Pizza Bowl", sagt Marschlich. Für dieses Gericht wurden laut dem Betriebsleiter neben dem Herzstück – wie er liebevoll den Pizzaofen nennt – auch extra Kochplatten angeschafft. "In größeren Gruppen gibt es immer jemanden, der keine Pizza möchte", weiß er aus Erfahrung. Für die gebe es dann die Pastaalternative.
Das "60 Seconds of Napoli" ist allerdings nicht das einzige neapolitanische Restaurant, das in der Innenstadt neu eröffnen soll. Auch das "Zio Manu di Napoli" hat bereits angekündigt, neben ihren Standorten in der Überseestadt und Findorff, ein weiteres Lokal unweit der Schlachte zu eröffnen – wann genau, ist allerdings noch unklar. Im März wurde der Italiener von den Leserinnen und Lesern des WESER-KURIER als bester Italiener in Bremen gewählt. So gesehen ist der Umstand, dass der neue Wettbewerber mit dem Slogan #bestpizzaintown auf seiner Homepage wirbt, eine Art Kampfansage.
Davon lässt Marschlich sich aber nicht aus der Ruhe bringen. "Wir haben einen super Standort gefunden", sagt er und vertraut auf eine freundliche Nachbarschaft. Weitere Filialen in Bremen sind erst einmal nicht in Planung. "Wir wollen exklusiv bleiben", sagt Marschlich und hofft auf einen reibungslosen Start an der Weser. Am Eröffnungstag dürfen sich die Gäste über einen Willkommensdrink freuen. Wenn sich die erste Aufregung gelegt hat, will Marschlich offen in die Zukunft blicken und eventuell ein Bar Event organisieren.