Eine bunt blühende Wiese ist ein Paradies für Bienen, Schmetterlinge, Käfer und andere Tiere. Allerdings erfordert die Anlage einer solchen Magerwiese mit Margariten und Wiesenschaumkraut viel Zeit und Geduld. Das sagt Heike Schumacher vom Bund für Umwelt und Naturschutz, kurz BUND. „Aber je mehr Aufwand man betreibt, desto mehr wird man belohnt“, versichert sie.
Schumacher, seit fast 20 Jahren wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Bremer Landesverband, muss es wissen: Mehr als 20 Blühwiesen hat der BUND in Zusammenarbeit mit dem Umweltbetrieb Bremen in der Hansestadt angelegt, einige umfassen 100, manche mehr als 2000 Quadratmeter.
Der BUND verzeichnet eine verstärkte Nachfrage nach Blühwiesen. Hobbygärtnern empfiehlt Heike Schumacher, auf einem Quadratmeter „erstmal klein anzufangen“. „Die Grasfläche muss mindestens 30 Zentimeter tief gefräst werden und wer hat schon eine Fräse, die man hinter dem Traktor herzieht?“ Sie weist Anrufer aber auch darauf hin, dass Geräte wie Fräsen ausgeliehen werden können.
Der Bund hat in Kooperation mit dem Umweltbetrieb Tipps zur Neuanlage von Blumenwiesen herausgegeben. Ein kurzer Überblick:
1. Je größer, desto besser. Nur auf Flächen ab 100 Quadratmetern können Bienen und Schmetterlinge eine überlebensfähige Population aufbauen.
2. Nährstoffarme, sonnige Flächen sind ideal. Wer eine Magerwiese sein Eigen nennen will, muss den Boden abmagern, das heißt, Sand und Kies untermischen.
3. Regionales Saatgut verwenden. Heimische Pflanzenarten werden mehr von Insekten genutzt. Laut BUND ist ein Einsäen der Wildblumenmischung im August/September empfehlenswert, weil in dieser Jahreszeit weniger Keimlinge vertrocknen und die Konkurrenz durch Gräser geringer ist. Die Samen nur andrücken, nicht mit Erde bedecken.
4. Pflege ist wichtig. Machen sich Gräser breit, sollte die Wiese im ersten Jahr bis zu drei Mal gemäht werden. In den Jahren darauf reicht es dann, die Wiese zweimal auf bis zu zehn Zentimeter Höhe zu mähen. Das Schnittgut sollte nicht liegen bleiben.