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Rund 20 Ehrenamtliche gestalten am Programm der LAB-Begegnungsstätte mit Einrosten ist nicht

Ostertor. Sie können viel bewegen – und das trifft sich gut, denn sie bewegen was in der LAB-Begegnungsstätte in der Hoppenbank 2-3. Und LAB steht für „Lange aktiv bleiben“.
31.03.2016, 00:00 Uhr
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Von Liane Janz

Sie können viel bewegen – und das trifft sich gut, denn sie bewegen was in der LAB-Begegnungsstätte in der Hoppenbank 2-3. Und LAB steht für „Lange aktiv bleiben“. Es geht um rund 20 Ehrenamtliche, die in ihrer Freizeit Angebote für Jung und Alt bereitstellen, ganz unabhängig davon, ob sie im Trägerverein Lebensabend-Bewegung Mitglied sind oder nicht. So sind regelmäßige Runden entstanden, in denen Männer und Frauen Billard, Tischtennis oder Karten spielen, sich mit Literatur beschäftigen, auf Englisch Konversation treiben oder nach der japanischen Kunst Origami, dem Papierfalten. Auch ein Computerclub für Senioren läuft dank ehrenamtlichen Engagements.

An jedem ersten und dritten Montag im Monat könne jeder zwischen 10 und 12 Uhr vorbeikommen, der Fragen zum Umgang mit der immer neuen Technik hat, erzählen Wolfgang Gordziel aus Woltmershausen und Peter Wedemeyer aus dem Ostertor, die als Freiwillige schon viele Fragen beantwortet haben. Häufig kommen Frauen und Männer in die Runde, die ein bestimmtes Problem mit ihrer Technik haben. Sei das dann gelöst, sehe man sie nicht wieder, erzählten die Ehrenamtlichen. Oder aber sie kämen immer nur dann mit ihrem Gerät vorbei, wenn sie Probleme hätten, und wenn alles laufe, kämen sie nicht. Eine ältere Bremerin beispielsweise habe Hilfe gesucht, weil ihre Nichte ihr ein Gerät mit ganz vielen bunten Bildern drauf besorgt hatte. Dabei wollte sie eigentlich nur ein Handy zum Telefonieren haben. Die Helfer haben ihr dann gezeigt, wozu das Gerät fähig sei, und dann sei sie nicht mehr wiedergekommen, erzählt Peter Wedemeyer.

Und das ist auch gar nicht schlimm. Teilnehmerlisten oder anderen Zwang gibt es nicht. Jeder kann reinschauen, trinkt einen Tee oder Kaffee und kann sich mit anderen austauschen. Die meisten bringen die Geräte, mit denen sie sich vertraut machen wollen, gleich mit. „Es ist ganz unterschiedliche Hardware vorhanden und ganz unterschiedliches Wissen“, sagt Wolfgang Gordziel. Ein bisschen eigene Technik gibt es in der Begegnungsstätte aber auch. Es kommen auch Leute vorbei, die nur mal gucken und sich Rat holen wollen, bevor sie sich ein eigenes Gerät anschaffen. Zwar ist die Teilnahme am Computerclub kostenlos, aber es gebe immer auch Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die kleine Spenden da lassen, sagt Peter Wedemeyer. „Wir haben die Hardware verbessern müssen.“ Dafür haben sie die Spenden genutzt. Und auch Software haben sie schon davon gekauft.

Im Computerclub sind, wie bei allen anderen Angeboten, zuweilen auch Studenten in der Begegnungsstätte, die aushelfen und erklären. „Wir versuchen, Jung und Alt zusammenzubringen“, sagt Ingrid Franz aus Delmenhorst, die erste Vereinsvorsitzende der LAB. Das geht auch deshalb, weil die Begegnungsstätte für jeden offen ist – egal wie alt und egal woher. Die Mitglieder, Besucherinnen und Besucher kommen aus ganz Bremen, genau wie die Ehrenamtlichen.

Die Schwachhauserin Renate Andreßen hat schon einiges auf die Beine gestellt. Die Bremerin ist in Japan geboren und dort aufgewachsen und lebt seit 20 Jahren in Deutschland. Über ihre Kindheit in Asien und das Ankommen in Deutschland hat sie Geschichten geschrieben. Die Leiterin der Begegnungsstätte, Maren Wilkens, habe sie gefragt, ob sie diese Geschichten nicht mal vorlesen möchte, erzählt sie. Die Lesenachmittage seien sehr gut angekommen, die Besucherinnen und Besucher hätten sehr aufmerksam zugehört. Dabei lassen sich ihre Erlebnisse und Erfahrungen gut mit anderen Aktivitäten verbinden. Sie sei mit einer Gruppe beispielsweise im Kino gewesen, als der Film „Kirschblüten – Hanami“ lief. Vor der Vorstellung erzählte Renate Andreßen den anderen in ihrer Runde, wie sie selbst die Kirschblüte in Japan erlebt hat. Und sie wird sie wieder erleben, denn sie fliegt nach Japan, um dort ihre drei Brüder zu treffen – einer lebt in Südafrika, die anderen beiden in den USA – und mit ihnen durch ihr Geburtsland reisen, von Süden nach Norden der Kirschblüte hinterher. Denn die ist keinesfalls zeitgleich in allen japanischen Regionen. Auf den Reisebericht können die Besucherinnen und Besucher der Begegnungsstätte schon jetzt gespannt sein.

Außerdem betreut Renate Andreßen gemeinsam mit Ilse Kool ein zweites Projekt. Ungefähr vier Mal im Jahr begleiten die beiden Ausflüge. Auf dem Programm standen schon der Bürgerpark, die Wallanlagen oder die Kunsthalle. Und weil Renate Andreßen früher als Gästeführerin in Bremen gearbeitet hat, leitet sie viele Führungen selbst. Manchmal holen sich die Begleiterinnen aber auch Gästeführer dazu, wie beispielsweise am 27. April. Auf vielfachen Wunsch gehe es mit dem Bus nach Worpswede, um sich die große Kunstschau ansehen, erzählt Renate Andreßen.

Was die ehrenamtlich Engagierten eint, ist die Freude an der Kommunikation im Haus. In der Begegnungsstätte ist immer was los, es sind immer Menschen da, mit denen man reden oder was unternehmen kann. „Ich denke, dass gerade hier viel zurückgegeben wird“, sagt Ingrid Franz. Die Besucherinnen und Besucher genießen, dass sie Ansprechpartner haben. „Viele leben ja allein“, so die Vorsitzende. In der Begegnungsstätte sind sie unter Menschen – wieder ab Montag, 4. April. Dann sind die Osterferien zu Ende.

Begegnungsstätte der LAB, Hoppenbank 2-3: Das Monatsprogramm ist dort ab 4. April erhältlich, und man kann sich für die „Führung durch die große Kunstschau in Worpswede“ anmelden – der Ausflug startet am Mittwoch, 27. April, um 13.30 Uhr. Näheres ab Montag unter der Telefonnummer 32 60 49.

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