Der Digitalpakt nimmt Gestalt an: Für insgesamt 67 Schulen in der Stadtgemeinde Bremen sind bereits erste Gelder aus dem Bundespaket für die Digitalisierung in Schulen bewilligt worden. Aktuell beschäftigt sich ein dreiköpfiges Team der Koordinierungsstelle Digitalpakt damit, die ersten Anträge zu bearbeiten und das Millionenpaket auf den Weg zu bringen. Dabei arbeitet die Bildungsbehörde mit dem Landesinstitut für Schule (Lis) zusammen. Bis 2022 sollen insgesamt 50 Millionen Euro aus Bundesmitteln in die Modernisierung der Schulen fließen.
Je nach Schulform stehen den 140 allgemeinbildenden und den 19 berufsbildenden Schulen unterschiedliche Geldbeträge aus dem sogenannten Initialbudget für 2019 zu: den Grundschulen knapp 5000 Euro, Gymnasien und Oberschulen bis zu 15.000 Euro, Berufsschulen 20. 000 Euro. Das ist laut Annette Kemp, Sprecherin der Bildungssenatorin, für die Schulen gedacht, die frühzeitig anfangen wollen. Langfristig werden die Gelder verrechnet, es gebe also „kein Windhundprinzip“, sondern ein Maximalbudget für jede Schule, das sich an der Zahl der Schüler orientiere.
Schulen benötigen ein Medienkonzept
Um von den Millionen-Zuschüssen des Bundes zu profitieren, müssen Schulen ein Medienkonzept einreichen, in dem die Bedarfe genau erklärt sind. Das heißt: Schulen können nicht einfach Geräte oder ein Schul-WLAN bestellen, sondern müssen das auch fachdidaktisch und bedarfsgerecht begründen. Eine entsprechende Förderrichtlinie hatte die Behörde im Juli veröffentlicht. Bisher sind 88 dieser Medienkonzepte eingereicht worden.
„Wir sind voll im Plan“, sagt Rainer Ballnus, Leiter des Zentrums für Medien am Lis. Bremen sei im engen Austausch mit den anderen Bundesländern, dort sei der Prozess ähnlich fortgeschritten. Ab Januar soll das „standardisierte Verfahren“ beginnen, mit denen Schulen nicht mehr Einzelbedarfe über das Initialbudget selber beschaffen, sondern über einen sogenannten Warenkorb der Behörde bestellen können. Die mit dem Digitalpakt befassten Mitarbeiter beraten zudem die Schulen auf Basis ihrer Anträge. „Damit am Ende auch alles funktioniert“, so Ballnus.
Auch die Fortbildungsangebote für Lehrkräfte am Lis sollen ausgebaut werden. Das werde allerdings erst zum kommenden Schuljahr starten, sagt Ballnus. „Fortbildung auf Vorrat bringt nichts.“ So sei es wichtig, dass der Kauf von Geräten und die entsprechenden Kurse parallel laufen. Grundsätzlich sei geplant, Schulleitungen und Lehrkräfte in ihrer Medienkompetenz zu stärken und gleichzeitig fachdidaktische Fortbildungen anzubieten, um moderne Geräte wie Tablets angemessen in den Unterricht einzubinden.