Wieder ist es Markus Söder (CSU), der vorprescht. Bayerns Ministerpräsident hat entschieden, dass seine Landsleute ab Montag kommender Woche in Bussen und Bahnen und in den Geschäften eine FFP2-Maske tragen müssen – nicht länger nur den einfachen Mund-Nasen-Schutz wie bisher, sondern das Modell für noch mehr Abwehr gegen das Coronavirus.
Bremen kann der bayerischen Initiative einiges abgewinnen. „Das liegt ganz auf unserer Linie“, sagt Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD). FFP2-Masken seien nicht nur ein wirksamer Fremdschutz, sondern auch ein effektiver Eigenschutz – und damit ein wichtiger Beitrag zur Eindämmung der Pandemie. Bevor man FFP2-Masken im ÖPNV und im Einzelhandel zur Pflicht mache, müsse allerdings sichergestellt sein, dass ausreichend Masken vorhanden und auch für Menschen mit wenig Geld zugänglich sind. „Wie das am besten realisiert werden kann, darüber wird der Senat beraten. Erste Gespräche mit dem Handelsverband Nordwest wurden bereits geführt“, so der Bürgermeister.
Kostenlose Masken für Senioren
Vor zwei Monaten waren in Bremen an Menschen im Alter von über 65 Jahren von den Apotheken kostenfrei FFP2-Masken ausgegeben worden. In der ersten Tranche waren es mehr als 700.000 Stück. Weitere 1,5 Millionen solcher Masken lagen einige Tage später hinterm Apothekentresen bereit. Im Dezember hatte der Bund dafür gesorgt, dass Menschen mit besonders hohem Risiko, sich zu infizieren und dabei schwer zu erkranken, drei FFP2-Masken gratis in der Apotheke abholen können – das sind bis zu 27 Millionen Menschen.
Seit dem 7. Januar werden dafür Gutscheine von den Krankenkassen benötigt, die freilich noch auf sich warten lassen. Sie berechtigen dazu, zweimal je sechs Masken mit einem Eigenanteil von jeweils zwei Euro zu bekommen. Den Bund kostet die Aktion im Ganzen 2,5 Milliarden Euro.