Das DRK-Jugendfreizeitheim an der Parkallee muss sich auf eine Reduzierung seiner Personalstärke einstellen. Der Beirat Schwachhausen spricht sich dafür aus, das Freizeitheim im kommenden Jahr nur noch im Umfang von 30 statt 44,5 Wochenstunden zu fördern. Die endgültige Entscheidung über die Mittelvergabe trifft jedoch der Controllingausschuss.
Schwachhausen. Die Personalkapazität des Jugendfreizeitheims an der Parkallee soll 2013 auf maximal 30 Stunden in der Woche reduziert werden. Ein entsprechender Antrag der Grünen wurde jetzt mit großer Mehrheit im Beirat Schwachhausen verabschiedet. Der Beiratsbeschluss ist jedoch noch nicht bindend. Der Controllingausschuss, der sich aus Vertretern des Beirats, der Behörde und der Jugendzentren zusammensetzt, entscheidet abschließend über die Verteilung der Jugendfördermittel.
Hintergrund sind die schwachen Besucherzahlen des Jugendheims. Besonders in der ersten Jahreshälfte hatte das vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) betriebene Jugendzentrum mit einem starken Besucherrückgang zu kämpfen. "Die Zahlen sind in den letzen Wochen jedoch wieder angestiegen", sagte Ute Führ vom Freizi Parkallee. Montags gebe es mit bis zu 30 Besuchern den größten Andrang. Mittwochs kommen zwischen 15 und 20 Kinder. "Nur der Freitag läuft schlecht, da sind es leider nur zwei bis fünf Jugendliche." Darüber hinaus habe das DRK-Jugendzentrum eine erfolgreiche Kooperation mit der Oberschule Am Barkhof.
Dem Beirat war das allerdings zu wenig: "Wir Grüne können es nicht mittragen, für ein Jugendzentrum, das nur zehn Stunden in der Woche geöffnet ist, 90000 Euro im Jahr zu zahlen", sagte Hans-Peter Weigel. Im Vergleich mit den Zuschüssen für den Treffpunkt in der Ulrichsstraße, der jährlich rund 30000 Euro erhält und sechs Stunden in der Woche geöffnet hat, sei die Förderung für das Freizi unverhältnismäßig hoch. Zudem sei seine Fraktion nicht gewillt, die Zusammenarbeit mit dem Barkhof zu unterstützen: "Diese Akquise von Besuchern wollen wir nicht bezahlen", sagte Weigel.
Ähnliche Bedenken äußerte Ansgar Matuschak (CDU): "Der Personaleinsatz steht nicht im Einklang mit der Öffnungszeit von zehn Stunden." Auch er sehe die Zusammenarbeit mit der Schule Am Barkhof kritisch: "Das ist nicht die eigentliche Aufgabe eines Jugendzentrums." Bernd Assmann vom DRK hielt dagegen, dass die Personalstärke an der Parkallee im Laufe des Jahres schon um acht Stunden auf 44,5 Stunden reduziert wurde. Zudem müsse die Kooperation mit dem Barkhof mit eingerechnet werden: "Ich verweise hier auf das Behördenpapier, das Schulen und Jugendförderung zur Zusammenarbeit anhält." Zudem habe das Freizi gerade wieder eine junge Stammbelegschaft aufbauen können. Schwankungen in der Nachfrage der Kinder seien zudem völlig normal, sagte Carola Storm vom Verein akzeptierender Jugendarbeit (Vaja), der mit zwei Jugendgruppen am Treffpunkt Ulrichsstraße vertreten ist. "In der offenen Jugendarbeit muss man auch die Pausen akzeptieren."
Der mit den Stimmen von SPD, CDU und den Grünen beschlossene Antrag sieht vor, die finanzielle Förderung für das Freizi anzupassen: Für die Öffnungszeiten seien aufgrund der Doppelbesetzung 20 Stunden pro Woche zu veranschlagen, sagte Barbara Schneider (Grüne). Zusätzlich seien Vorbereitungsarbeiten zu berücksichtigen: "Deshalb erscheint uns eine Personalausstattung von maximal 30 Stunden ausreichend."
Wie sich die möglichen Kürzungen auf die Öffnungszeiten des Jugendzentrums auswirken, konnte Bernd Assmann vom DRK noch nicht abschätzen. Nach dem Wunsch des Beirats soll geprüft werden, unter welchen Umständen die frei werdenden Fördergelder für andere Projekte verwendet werden können. Als konkrete Vorschläge standen die Sommer-Holzwerkstatt, eine stärkere Förderung der Jugendarbeit am Treffpunkt in der Ulrichsstraße sowie eine mögliche Unterstützung des Vereins Trauerland im Raum.
Freizi Parkallee muss mit Kürzung rechnen
Beirat Schwachhausen spricht sich für geringere Förderung aus / Künftige Öffnungszeiten noch unklar
Zitat:
"90000 Euro für zehn
Stunden Öffnungszeit
pro Woche sind zu viel."
Hans-Peter Weigel, Grüne