Die Stadt Bremerhaven will künftig in Schulen, Turnhallen und öffentlichen Gebäuden weniger heizen, um Gas zu sparen. Der Magistrat verabschiedete am Mittwoch ein von Oberbürgermeister Melf Grantz (SPD) eingebrachtes Programm zum Energiesparen. Die Seestadt reagierte damit auf den Notfallplan für die Gasversorgung, auf den sich die Mitgliedstaaten der EU am Dienstag verständigt hatten. Demnach soll Europa den Verbrauch von August dieses Jahres bis einschließlich März 2023 um 15 Prozent reduzieren.
„Mit den vorgeschlagenen Maßnahmen wollen wir, als einer der größten Arbeitgeber dieser Stadt, erste Schritte zur Energieeinsparung einleiten", erklärte Grantz. In Schulen und öffentlichen Gebäuden will er die Raumtemperatur "bis auf das rechtlich zulässige Mindestmaß" senken. Eine genaue Temperatur nennt der Magistrat nicht. Stattdessen ist von "Einzelklärungen vor Ort" die Rede. Mit einer Absenkung der Raumtemperatur um zwei Grad können öffentliche Gebäude laut Magistrat rund 100.000 Kubikmeter Gas sparen.
Für eine Reduzierung des Warmwasserverbrauchs lässt Bremerhaven eine Bewertung erarbeiten, die im September vorliegen soll. Hausmeister und Gebäudenutzer will die Stadt rund um das Thema Energiesparen intensiver schulen. Die Bürger sollen Informationen erhalten, wie sie mit ihrem individuellen Verhalten Gas sparen können. "Sofern es zu einer kritischen Gasmangellage kommen sollte, ist unter anderem die Einrichtung von Wärmestellen für die Bürgerinnen und Bürger in Betracht zu ziehen", betonte Grantz.
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