Die Planungen für Umbau und Teilabriss des 400 Meter langen Schuppen 3 in der Überseestadt konkretisieren sich. Investor Ingo Damaschke hat die Gewoba als Partner gewonnen.
Die Gewoba dehnt ihr Engagement im Wohnungsbau in der Überseestadt aus. Sie wird rund 165 öffentlich geförderte Wohnungen übernehmen, die im Zuge des Projektes „Schuppen 3“ zwischen Konsul-Smidt-Straße und Europahafen entstehen sollen. Die Gewoba, die überwiegend der Kommune gehört, besitzt bereits 250 Einheiten an der Marcuskaje, und erst vor wenigen Tagen erfolgte die Grundsteinlegung für die „Hafenpassage“. Dort entstehen 200 Wohnungen.
Der „Gewoba“-Anteil am Schuppen 3 ist Teil eines Vorhabens zur umfassenden Neugestaltung des Lagerhauskomplexes am Europahafen. Im vergangenen Jahr hatte die Asset-Firmengruppe des Bremer Unternehmers Ingo Damaschke den 400 Meter langen Bau aus öffentlichem Eigentum übernommen. Sein Plan: Abriss des überwiegenden Teils, um Platz für neue Wohnungen, Betriebe, Dienstleister, Gastronomie und einen Kindergarten zu schaffen.
Diese sehr gemischte Nutzung soll dem neuen Quartier Leben einhauchen und sich insofern von einigen Teilen der Überseestadt abheben, in denen Wohn- oder gewerbliche Strukturen großflächig dominieren. Eingeebnet wird der westliche Teil des inzwischen vollständig entmieteten Lagerhauses, knapp 300 Meter Backsteinfront. Zur Konsul-Smidt-Straße hin sollen für Leute mit kleinem Geldbeutel die 165 Wohnungen in lang gestreckten Baukörpern entstehen. In direkter Wasserlage kommen etwa 335 frei finanzierte Wohnungen hinzu.
10.000 Quadratmeter im Kita- und Gewerbebereich
Das östliche Ende des Schuppen 3, gut 110 Meter lang und zum Schuppen 1 hin gelegen, soll stehen bleiben, aber entkernt und umgestaltet werden. Einer der Nutzer steht nach Angaben des Investors inzwischen fest. Ein deutschlandweit tätiger Betreiber von Kindertagesstätten wird auf etwa 1000 Quadratmetern eine Kita mit rund 100 Plätzen eröffnen. Für diese Nutzung soll auch ein Außengelände in gleicher Größe zur Verfügung stehen. Im Umbau-Segment des Schuppen 3 sollen zudem gewerbliche Nutzungen möglich werden.
Rund 1000 Quadratmeter sind dort Akteuren aus der Kreativwirtschaft vorbehalten – darunter auch denen, die im früheren Verwaltungstrakt des Schuppens ansässig waren und nach der Räumung des Komplexes anderswo Unterschlupf gefunden haben. Insgesamt werden im Kita- und Gewerbebereich ungefähr 10 000 Quadratmeter Nutzfläche zur Verfügung stehen. Im vergangenen Jahr hatte Ingo Damaschke angedeutet, dass es dort zur Ansiedlung der Deutschland-Zentrale eines Unternehmens kommen könnte. Ob es dabei bleibt, ist offen.
Der voraussichtliche Baustart des Gesamtprojektes, das mit dem geförderten Wohnungsbau beginnen soll, rückt unterdessen ein paar Monate nach hinten. War 2016 noch vom Frühjahr 2018 die Rede, so soll es jetzt der Herbst sein. Zuvor müssen die Architektenwettbewerbe für insgesamt vier Projektphasen abgeschlossen sein, auch die kommunale Bauleitplanung für den nördlichen Rand des Europahafens ist anzupassen. Das finanzielle Volumen des Vorhabens beläuft sich auf rund 175 Millionen Euro.